Geburten und Sterbefälle - Statistiken
Wie sich die Bevölkerung Wiens aktuell entwickelt, zeigt das neue Bevölkerungsmonitoring anhand monatlicher Daten zu Geburten, Todesfällen und Wanderungen.
Die natürliche Bevölkerungsbewegung spiegelt die Veränderung der Bevölkerungszahl und Bevölkerungszusammensetzung durch Geburten und Sterbefälle wider. Die Differenz aus Lebendgeborenen und Gestorbenen eines Jahres führt dabei zur Geburtenbilanz.
Eine negative Geburtenbilanz (mehr Sterbefälle als Geburten) gehörte in Wien zur demografischen Normalität. Allerdings verringerte sich um die Jahrtausendwende das Defizit kontinuierlich, verzeichnete im Jahr 2004 erstmals seit Jahrzehnten ein Plus und erreichte im Jahr 2016 den Höchstwert von 4.773. Die Gesamtfertilitätsziffer in Wien liegt seit Jahren - statistisch betrachtet - bei rund 1,4 Kindern pro Frau.
Obwohl sich der Fertilitätsindikator über einen langen Zeitraum nicht gravierend veränderte, kam es – wie beschrieben – bei der Geburtenbilanz zu einer Trendumkehr. Diese Entwicklung ist einerseits auf die gestiegene Lebenserwartung der österreichischen Bevölkerung, anderseits auf rückläufige Todesfälle in schwächer besetzten Alterskohorten zurückzuführen. Das Leben in Wien wurde aber nicht bloß "länger" - es wurde im statistischen Sinn auch immer "sicherer".
Im Wien 1x1 Blog: Zum Thema
- Wiener Mortalitätsmonitoring 2007 bis 2020
- Mortalitätsmonitoring in Österreichs Bundesländern 2020 bis 2022
- Mortalitätsmonitoring in europäischen Ländern und Städten 2020 bis 2022
- Auf dem Weg zurück zur Zwei-Millionen-Stadt - die Entwicklung der Wiener Bevölkerung:
- Sterben in Wien: die Todesfallstatistik seit 1707
Daten
Die Daten und Tabellen zum Thema finden Sie auch im Statistischen Jahrbuch der Stadt Wien (Kapitel 5).
Übersichts-Tabellen
- Natürliche Bevölkerungsbewegung für Wien nach Staatsangehörigkeit seit 1971 (Jahrbuch-Tabelle 5.3.2)
Titel |
Jahrbuch- |
Zeitraum |
Download |
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Natürliche Bevölkerungsbewegung nach Geschlecht |
5.3.1 |
seit 1961 |
|
Natürliche Bevölkerungsbewegung nach Staatsangehörigkeit |
5.3.2 |
seit 1971 |
|
Natürliche Bevölkerungsbewegung - Kennziffern |
5.3.3 |
seit 1961 |
|
Natürliche Bevölkerungsbewegung für Wien - Kennziffern nach Staatsangehörigkeit |
5.3.4 |
seit 1981 |
|
Natürliche Bevölkerungsbewegung für Wien nach Monaten und Geschlecht |
5.3.5 |
2021 |
|
Natürliche Bevölkerungsbewegung für Wien nach Herkunft und Gemeindebezirken |
5.3.6 |
2022 |
|
Lebendgeborene in Wien nach der Lebendgeburtenfolge |
5.3.7 |
seit 1999 |
|
Sterbefälle in Wien nach Familienstand und Geschlecht |
5.3.8 |
seit 1971 |
Open Government Data
- Geburten seit 2002 - Wien
- Geburten seit 2002 - Bezirke Wien
- Geburten seit 2015 - Zählbezirke Wien
- Sterbefälle seit 2002 - Wien
- Sterbefälle seit 2002 - Bezirke Wien
- Sterbefälle seit 2016 - Zählbezirke Wien
Hilfsdaten
Hinweis zum Öffnen von CSV-Dateien der Stadt Wien in Microsoft Excel
Erläuterungen
- Bevölkerungsprognose: Bevölkerungsprognosen beruhen auf Annahmen über die zukünftige Entwicklung der demografischen Prozesse (Fertilität, Mortalität und Migration). Bei kleinräumigen Bevölkerungsprognosen werden auch nicht-demografische Faktoren (wie das zukünftige Wohnbaupotenzial) berücksichtigt. Die Treffsicherheit von urbanen Bevölkerungsprognosen hängt in beträchtlichem Ausmaß von den Annahmen über zukünftige Wanderungsbewegungen ab.
- Bevölkerungsstand: Die Generierung der hier veröffentlichten historischen Daten basiert auf unterschiedlichen methodischen Konzepten. Zwischen 1869 und 2001 fanden in etwa 10-jährigen Intervallen Volkszählungen statt, bei denen die Wohnbevölkerung vor Ort erhoben wurde. Seit 1961 erfolgte eine jährliche Bevölkerungsfortschreibung mit den Ergebnissen der natürlichen Bevölkerungsbewegung und Schätzungen über die Wanderungen auf Ebene der Bundesländer, ab 1996 unter Verwendung der neu etablierten Wanderungsstatistik. Nach Vorliegen der Volkszählungsergebnisse wurde die Fortschreibung der abgelaufenen Dekade dem aktuellen Volkszählungsstand angepasst (Rückrechnung); nach der Volkszählung 2001 erfolgte eine Korrektur für den Zeitraum 1982 bis 2001. Seit 2002 führt die Statistik Austria ein Bevölkerungsregister (POPREG), in dem Daten aus dem Zentralen Melderegister (ZMR), das beim Bundesministerium für Inneres (BMI) geführt wird, verarbeitet werden. Die Probezählung 2006 (Stichtag: 31.10.) brachte ein von der Statistik des Bevölkerungsstandes abweichendes Ergebnis im Ausmaß von rund minus 14.000 Personen. Zur Wahrung der Konsistenz mit den Zählungsergebnissen war sowohl eine Revision der laufenden Bevölkerungsstatistik als auch der Wanderungsstatistik notwendig. Diese Revision betrifft die Jahre 2002 bis 2007.
- Geburten, Sterbefälle, Eheschließungen und Scheidungen: Die Daten der natürlichen Bevölkerungsbewegung (Geburten, Sterbefälle) und Eheschließungen werden von den für den Ereignisort zuständigen Standesämtern beurkundet und an die Statistik Austria gemeldet. Weitere, vor allem medizinische Daten (Hebammendaten, Todesursachen), werden direkt an die Statistik Austria gemeldet. Für die Bevölkerungsstatistik erfolgt die regionale Zuordnung nach dem Wohnsitzprinzip. Ereignisse, die im Ausland stattfinden und deshalb nicht von österreichischen Standesämtern beurkundet werden, fanden in die Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung bis 2008 keinen Eingang, ab 2009 werden Auslandssterbefälle von Statistik Austria durch Abgleich mit anderen Registern ergänzt; in diesen Fällen stehen nicht alle Merkmale (z. B. Todesursache) zur Verfügung. Beim Abgleich der Salden der Bevölkerungsbewegung (Geburtenbilanz, Wanderungsbilanz) mit dem Stand des Bevölkerungsregisters POPREG verbleibt eine Differenz, die als statistische Korrektur der Bevölkerungsbewegung verbucht wird. Für die Bevölkerungsstatistik erfolgt die regionale Zuordnung nach dem Wohnsitzprinzip, bei Eheschließungen nach dem Wohnort des Mannes. Daten über Ehescheidungen werden von den Gerichten an die Statistik Austria gemeldet.
- Wanderung: Die Wanderungsstatistik ist Teil des Bevölkerungsregisters (POPREG) der Statistik Austria, das auf einem auf Plausibilität geprüften Datenabzug aller registrierten An- und Abmeldesequenzen im Zentralen Melderegister (ZMR) in einem definierten Berichtszeitraum beruht. Bezugnehmend auf die UN-Empfehlungen für Migrationsstatistiken definiert die Statistik Austria Migrationsbewegungen, wenn damit ein Aufenthalt von mehr als 3 Monaten in Österreich verbunden ist. Die Wanderungsstatistik ist daher eine fallbezogene Statistik, d.h. es werden nur Wanderungsfälle ausgewiesen, nicht aber die Zahl der gewanderten Personen. Finden innerhalb eines Berichtsjahres mehrere Wanderungen derselben Person statt, werden diese in der Wanderungsstatistik nur bei einem durchgehenden Aufenthalt von mehr als 90 Tagen berücksichtigt.
- Revision 2007 bis 2012: Im Zuge der Registerzählung 2011 hat die Statistik Austria die Wanderungsdaten ab dem Jahr 2007 und den Bevölkerungsstand ab dem Stichtag 1.1.2008 rückwirkend revidiert. Für die Bevölkerungs- und Wanderungszahlen dieser Periode ergeben sich daraus unterschiedliche Zahlen gegenüber den vorangegangenen Jahrbüchern.
Definitionen
- Allgemeine Fertilitätsrate (AFZ): Lebendgeborene auf 1.000 Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren.
- Altersspezifische Erstheiratsrate: Quotient der erstmals heiratenden Frauen bzw. Männer einer Altersgruppe und der entsprechenden Zahl der Wohnbevölkerung dieser Gruppe.
- Altersspezifische Fertilitätsrate: Lebendgeborene nach Altersgruppen der Mütter auf 1.000 Frauen gleichen Alters.
- Altersspezifische Sterbeziffer: Gestorbene nach Altersgruppen und Geschlecht auf 100.000 Lebende (gleichen Alters und Geschlechts); im 1. Lebensjahr Gestorbene bezogen auf die entsprechende Zahl der Lebendgeborenen.
- Bevölkerung: In Wien hauptgemeldete Personen (inklusive Obdachlosenmeldungen), die um den Stichtag eine ununterbrochene Mindestaufenthaltsdauer von 90 Tagen in Wien aufweisen.
- Bevölkerung mit ausländischer Herkunft: Personen, die entweder nicht die österreichische Staatsangehörigkeit besitzen oder bei Österreichischer Staatsangehörigkeit im Ausland geboren sind. Diese personenbezogene Definition aus den Registerdaten (ZMR) ist der empfohlene Ersatz der Definition des Migrationshintergrundes gemäß den "Recommendations for the 2020 censuses of population and housing", wenn keine Information über Verwandtschaftsverhältnisse vorliegt, welcher von der Statistik Austria bei Mikrozensuserhebungen verwendet wird: Als Personen mit Migrationshintergrund werden hier Menschen bezeichnet, deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden. Um eine österreichweit einheitliche Nomenklatur zu haben wurde von der Stadt Wien der bisher im Jahrbuch verwendete Begriff Migrationshintergrund durch ausländische Herkunft ersetzt. Die Stadt Wien Integration und Diversität verwendet bisweilen eine erweiterte Definition durch Einschluss von Personen, bei denen nur ein Elternteil im Ausland geboren ist.
- Bevölkerungsbewegung Bezeichnet die Gesamtheit der demografischen Ereignisse (Geburten und Sterbefälle, Zu- und Wegzüge) in einem Beobachtungszeitraum. Während die natürliche Bevölkerungsbewegung Geburten und Sterbefälle betrachtet, umfasst die räumliche Bevölkerungsbewegung Zu- und Abwanderungen.
- Bevölkerungsstand: Zahl und Zusammensetzung einer Bevölkerung nach Geschlecht, Alter, Staatsangehörigkeit und anderen Merkmalen an einem bestimmten Stichtag.
- Binnenwanderung: Wanderungsbewegungen, die innerhalb einer geografischen oder administrativen Gebietseinheit stattfinden.
- Bruttoreproduktionsrate: Gibt an, wie viele lebend geborene Töchter eine Frau zur Welt bringen würde, wenn sich die altersspezifischen Fertilitätsverhältnisse des betreffenden Kalenderjahres in der Zukunft nicht verändern. Sie unterscheidet sich von der Nettoreproduktionsrate dadurch, dass die Mortalität der Frauen bis zum Ende der reproduktiven Phase nicht berücksichtigt wird.
- Durchschnittliches Fertilitätsalter: Arithmetisches Mittel der Altersverteilung der 1-jährigen Fertilitätsziffern.
- Eheschließungsrate: Eheschließungen bezogen auf 1.000 Personen der Wohnbevölkerung.
- Erst-Ehe: Eheschließung, bei der beide Brautleute vorher ledig waren.
- Erstheiratsalter: Alter, in dem ledige Brautleute im Durchschnitt des jeweiligen Jahres zum ersten Mal eine Ehe schließen.
- Fertilität: Bezeichnet die tatsächlich realisierten Geburten (Geburtenhäufigkeit) einer Einzelperson.
- Fremde: Personen, ohne Unterschied des Geschlechts, welche eine fremde und somit nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen.
- Geburtenbilanz: Zahl der Lebendgeborenen abzüglich der Zahl der Sterbefälle.
- Geburtenrate : Geburten bezogen auf 1.000 Personen der Wohnbevölkerung.
- Gesamterstheiratsrate: Summe der alters- (und geschlechts-)spezifischen Erstheiratsraten. Sie gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass eine Person jemals heiratet, wenn die altersspezifischen Erstheiratsraten des Berichtsjahres konstant bleiben.
- Gesamtfertilitätsrate (GFR): Gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens durchschnittlich bekommen würde, wenn die im betreffenden Kalenderjahr herrschenden altersspezifischen Fertilitätsverhältnisse in der Zukunft konstant blieben. Die Sterblichkeit der Frauen wird bei der Berechnung der GFR nicht berücksichtigt.
- Gesamtscheidungsrate: Summe der einjährigen ehedauerspezifischen Scheidungsraten in Prozent.
- Konventionsflüchtlinge: Erhalten vom Staat Asyl im Sinne der Genfer Konvention (unbefristetes Aufenthaltsrecht, freien Zugang zum Arbeitsmarkt, Begünstigungen bezüglich der Einbürgerungen).
- Lebendgeborene: Alle Geborenen unabhängig von der Schwangerschaftsdauer, bei denen nach dem vollständigen Austritt aus dem Mutterleib irgendein Lebenszeichen, zum Beispiel der Herzschlag oder eine deutliche Bewegung der Muskulatur, erkennbar ist. Neugeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 2.500 Gramm gelten als Frühgeburten.
- Lebenserwartung: Bezeichnet die durchschnittliche Zahl der zu erwartenden Lebensjahre einer Person unter der Annahme, dass die gegenwärtigen altersspezifischen Sterbeziffern konstant bleiben. Die Lebenserwartung wird entweder für die Neugeborenen (Lebenserwartung bei Geburt) oder für ein bestimmtes Alter (fernere Lebenserwartung) angegeben.
- LMR: Lokales (örtliches) Melderegister, in Wien von der örtlichen Meldebehörde (Stadt Wien Wahlen und verschiedene Rechtsangelegenheiten) geführt. Die Meldefälle werden vom LMR an das ZMR weitergeleitet.
- Mortalität: Anzahl der Todesfälle im Verhältnis zur Gesamtzahl der Bevölkerung in einem bestimmten Zeitraum (Sterblichkeit).
- Nettoreproduktionsrate: Gibt an, wie viele lebend geborene Töchter eine Frau unter Berücksichtigung der weiblichen Sterblichkeit von der Geburt bis zum Ende der reproduktiven Phase zur Welt bringen würde, wenn sich die altersspezifischen Fertilitätsverhältnisse des betreffenden Kalenderjahres in der Zukunft nicht verändern. Die Sterblichkeitsverhältnisse des herrschenden Kalenderjahres werden konstant gehalten.
- Paritätsziffer: Bezeichnet die Ordnungszahl der Geburten einer Frau (Geburtenfolge).
- POPREG: Synonym für "Population Register". Bevölkerungsregister der Statistik Austria, auf Basis des ZMR.
- Registerzählung: Beruht auf der Zusammenführung von anonymisierten Daten aus amtlichen Registern (Zentrales Melderegister, Gebäude- und Wohnungsregister, Unternehmensregister u. a.), die aus dem Verwaltungsvollzug gewonnen werden.
- Säuglingssterblichkeit: Gestorbene unter einem Jahr bezogen auf 1.000 Lebendgeborene.
- Sexualproportion: Anzahl der Personen männlichen Geschlechts auf 1.000 Personen weiblichen Geschlechts.
- Staatsbürger*innen: Personen, ohne Unterschied des Geschlechts, welche die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen.
- Sterberate: Sterbefälle bezogen auf 1.000 Personen der Wohnbevölkerung.
- Totgeborene: Leibesfrüchte mit einem Geburtsgewicht von über 500 Gramm, bei denen nach dem vollständigen Austritt aus dem Mutterleib keine Lebenszeichen erkennbar sind. Totgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 500 Gramm gelten als Fehlgeburten und werden nicht beurkundet. Die Abgrenzung zwischen Totgeburten und Fehlgeburten wurde 1977 und 1995 jeweils zugunsten der Totgeburten verändert, die Änderung 1995 bedeutet eine definitorische Erhöhung der Totgeburtenhäufigkeit um etwa ein Drittel.
- Wanderung: Bezeichnet die dauerhafte oder vorübergehende Verlegung des Wohnsitzes von Personen. Als wesentliches Unterscheidungskriterium zur Bestimmung von Wanderungsfällen dienen im Wesentlichen administrative Grenzen und Aufenthaltskriterien.
- Wanderungsbilanz: Differenz aus der Zahl der Zuzüge und der Wegzüge in bzw. aus einer Raumeinheit innerhalb eines Zeitraums. Wohnbevölkerung - Gesamtzahl aller Personen, die in der jeweiligen Verwaltungseinheit (z. B. Gemeinde, Bezirk, Bundesland) ihren Hauptwohnsitz haben bzw. wenn eine Obdachlosenmeldung vorliegt.
- ZMR: Zentrales Melderegister des Bundesministeriums für Inneres.
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