Handlungsfeld "Verkehrsinfrastruktur" - Fachkonzept Mobilität
Infostele im öffentlichen Raum am Siebensternplatz in Wien
Funktionierende Verkehrsinfrastruktur ist eine zentrale Voraussetzung für Lebensqualität und wirtschaftliche Aktivität. Durch sie können Menschen und Güter ihre Ziele erreichen. Die Versorgung wird durch sie sichergestellt.
Viel wird in Wien bereits dafür getan, kurze Wege zwischen Arbeiten, Lernen, Versorgung, Wohnen und Freizeit zu ermöglichen. Dennoch wird mehr Verkehr aufgrund der Zunahme der Bevölkerung und der immer mobileren Lebensweise erwartet. Die angestrebte Verlagerung hin zum Umweltverbund bewirkt, dass die Anzahl der mit dem Auto zurückgelegten Wege sinkt oder zumindest - trotz zunehmender Bevölkerung - nicht steigt. Gleichzeitig wird dies zu großen Zunahmen beim Rad- und Fußverkehr sowie im öffentlichen Verkehr führen. Investitionen in diese Infrastrukturen sind daher besonders wirksam und entsprechend dringend.
Ausbau Öffentlicher Verkehr
Die Angebote der U-Bahn, der Schnellbahn und der Straßenbahn werden weiter ausgebaut und attraktiver. Fortgesetzt wird auch das Prinzip der rechtzeitigen Erschließung von Stadterweiterungsgebieten mit öffentlichem Verkehr. Im Fachkonzept wird der Grundstein für weitere zwölf Kilometer U-Bahn und 18 Kilometer Straßenbahn gelegt.
Zu Fuß unterwegs
Ausreichend breite Gehsteige (weiterhin gelten zwei Meter Mindestbreite), direkte Wege und eine ansprechende Gestaltung sollen dazu einladen, nicht nur Freizeit- und Einkaufswege, sondern auch Berufs- und andere Alltagswege zu Fuß zurückzulegen. Das Wiener Stadtwegenetz verbindet künftig barrierefrei und komfortabel Bezirksteile, Öffi-Knotenpunkte und andere wichtige Ziele in der Stadt.
Radfahren im Alltag
Wiens Radwege sollen zukünftig noch bessere Qualitäten aufweisen. Lücken im Netz sollen geschlossen werden, damit Radfahren für eine breite Mehrheit zur Selbstverständlichkeit wird. Organisatorische Maßnahmen - beispielsweise die Aufhebung der Radwegbenützungspflicht, die Änderung von Ampelschaltungen oder die Umnutzung freiwerdender Flächen des Autoverkehrs - ergänzen dies. Die Radlangstrecken wirken in diesem Kontext als Leuchtturmprojekte. Sie weisen einen besonders hohen Standard auf.
Beispiele für Maßnahmen
Multimodale Haltestelle
Hochrangige Knotenpunkte und Haltestellen mit hoher Frequenz sind wichtige Ansatzpunkte, um multimodale Infrastrukturen zu bündeln und neu zu denken. Damit der öffentliche Verkehr und Zusatzangebote komfortabel genutzt werden können, wird besonders auf die Gestaltung der Haltestellen und ihres Umfeldes geachtet. Auch in den Stadtrandbezirken und der Region kann dies einen Mehrwert des öffentlichen Verkehrs darstellen und zusätzliche Kundinnen und Kunden Potenziale erschließen.
Ausbau von Flaniermeilen
Auf insgesamt sieben ausgewiesenen Flaniermeilen soll besonders hohe Benutzungsqualität für Fußgängerinnen und Fußgänger geschaffen werden. Die ersten zwei Flaniermeilen werden bis 2018 umgesetzt.
Ausbau von Rad-Langstrecken
Zur Förderung des Radverkehrs über weitere Distanzen und damit auch im Pendlerinnen- und Pendler-Verkehr soll die erste Rad-Langstrecke bis 2018 umgesetzt werden. Weitere folgen bis 2025.
Ausbau des U-Bahn-Netzes
Durch die Verlängerung der U1 nach Oberlaa, U4- und U6-Modernisierung sowie die Verlängerung der U2 und den Neubau der U5 werden das Netz verbessert und bestehende Linien entlastet.
Optimale Erschließung der Stadterweiterungsgebiete
In vielen Fällen sind Straßenbahnen die optimalen Verkehrsmittel, um große Stadtentwicklungsgebiete zu erschließen. Bei mittleren Anforderungen an die Beförderungskapazität liegen die Errichtungs- und Betriebskosten weit unter jenen der U-Bahn. Die flächige Erschließung wird besser gewährleistet. Neue Straßenbahnlinien werden als Zubringer zu U-Bahn und S-Bahn geplant. Sie eignen sich gleichzeitig zur tangentialen Vernetzung der Stadt.
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Stadtentwicklung
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