Bildungscampus Anna und Alfred Wödl
In Penzing ist mit dem Schuljahr 2022/23 ein neuer Bildungscampus für bis zu 1.125 Kinder und Jugendliche in Betrieb gegangen.
Der Bildungscampus umfasst:
- Kindergarten mit 12 Gruppen
- Ganztagsschule (Volksschule und Mittelschule) mit 29 Klassen
- Sonderpädagogischen Bildungsbereich für Kinder mit Hörbeeinträchtigung
- Musikschule
Die Bildungsbereiche sind durch Sport-, Therapie- und Kreativbereiche ergänzt.
Der Bildungscampus Anna und Alfred Wödl (vormals Bildungscampus Deutschordenstraße) ist Teil des Bildungseinrichtungen-Neubauprogramms der Stadt Wien.
Architektonisches Konzept
Der Bildungscampus liegt zwischen bestehenden Wohnbauten im Süden und den Gleisanlagen der Westbahn im Norden des Grundstücks. Der 6-geschoßige Baukörper an der nördlichen Grundstücksgrenze bildet eine Art Schallschutzmauer zu den Gleisanlagen der Westbahn. Gleichzeitig steht der Bildungscampus weit entfernt von den bestehenden Wohnbauten im Süden. Dadurch entsteht ein gut geschützter, begrünter Außenraum.
Das Grundstück für den Bildungscampus ist geneigt. Es bot sich daher an, den neuen Bildungscampus an der Südseite über 2 Hauptzugänge zu erschließen. Im Erdgeschoß ist der barrierefreie Zugang zum Festsaal und den Turnsälen angeordnet. Dieser Zugang kann auch außerhalb der Betriebszeiten des Bildungscampus von Externen benützt werden. Im 1. Obergeschoß befindet sich der Zugang zu Kindergartengruppen, den Bildungsräumen und zur Musikschule. Beide Zugänge sind über einen gemeinsamen Luftraum des 2-geschoßigen Foyers miteinander verbunden.
Im Gebäude ist alles auf kurzem und einfachem Weg erreichbar. Um die Kommunikation zu fördern, sind die Speisesäle und Kreativbereiche um eine zentrale Erschließungsfläche angeordnet.
Bildungsbereiche
In den Bildungsbereichen sind die Bildungsräume um die zentral angelegten Multifunktionsflächen angeordnet. Alle Bildungsräume sind auf die ruhige Südseite orientiert, während die Nebenräume an der Nordseite liegen.
Alle Bildungsbereiche haben einen direkten Außenbezug. An der Südseite des Gebäudes wurden auf jeder 2. Ebene großzügige Terrassen geplant. Die Terrassen sind durch Stiegen miteinander verbunden.
Die Musikschule und der Kindergarten sind zur ruhigen Freifläche hin angeordnet. Die Kleinkindergruppen haben einen direkten Zugang zu den Gartenflächen.
Außenräume
Die Kinder und das pädagogische Personal verbringen oft den ganzen Tag im Bildungscampus. Aufenthalt und Bewegung im Freien sind für sie im Tagesverlauf sehr wichtig.
Neben Spiel- und Sportflächen sind die Freiflächen als besonders grüne Bereiche gestaltet, die unterschiedlich genutzt werden können. Bäume, Sträucher und Gräser sollen Schatten spenden und Natur erfahrbar machen. Eine abwechslungsreiche Bepflanzung verleiht den jeweiligen Bereichen eine besondere Struktur. So entstanden aktive aber auch ruhige Zonen.
Der Bereich der Sportanlage steht im Sinne einer Mehrfachnutzung außerhalb der Betriebszeiten des Bildungscampus auch den Bewohner*innen der Umgebung zur Verfügung.
Im Sinne des Naturschutzes bekamen Mehlschwalben in den Außenanlagen Nistplätze und lehmiges Nistmaterial zur Verfügung gestellt. Die Blauflügelige Sandschrecke erhielt Lebensraum am extensiv begrünten Dach.
Vorangegangener Wettbewerb
Die Stadt Wien hat 2017 einen EU-weiten, offenen, 2-stufigen Realisierungswettbewerb veranstaltet. Im März 2018 fand die Sitzung des Preisgerichtes der 2. Stufe statt. Das Preisgericht empfahl das Projekt des Teams SHIBUKAWA EDER Architects aus Wien umzusetzen.
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Architektur und Stadtgestaltung
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