Humanitäre Hilfe der Stadt Wien - abgeschlossene Projekte
Mit Sachleistungen stärkt Wien den öffentlichen Gesundheits- und Sozialsektor, besonders in Osteuropa.
Wirkungsvolle Hilfe für die Ukraine
Bernhard Bouzek (MA 27) und Martin Gräf (Klinik Penzing) bei der Übernahme von Wäsche für die Humanitäre Hilfe.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 sind 14,6 Millionen Menschen im Land auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das entspricht rund 40 Prozent der Bevölkerung. Neben den mehr als 6,3 Millionen ins Ausland geflüchteten Personen sind innerhalb der Ukraine weitere Millionen Menschen zu Binnenvertriebenen geworden, die dringend humanitäre Unterstützung brauchen. Die andauernden Kampfhandlungen und die massiven Zerstörungen an der Infrastruktur führen zu Engpässen bei der Versorgung der Menschen mit medizinischer Hilfe.
Die Stadt Wien hat deshalb im ersten Halbjahr 2024 die seit Langem bestehende humanitäre Hilfe für die Ukraine weiter intensiviert. Im Zeitraum von Jänner bis Juni 2024 wurden 128 Tonnen medizin-technische Hilfsgüter mit 20 Lkws in die Ukraine transportiert. Aus skartierten Beständen des Wiener Gesundheitsverbundes standen vor allem Spitalsbetten, aber auch einfache medizin-technische Geräte zur Verfügung, die in den Spitälern in der Ukraine dringend zur Versorgung von verletzten und kranken Menschen benötigt werden. Schwerpunktmäßig wurden Spitäler, die ihre Kapazitäten erweitern mussten, im Raum Kiew, Odessa und Lemberg unterstützt. Allein 722 gebrauchte, aber voll funktionsfähige Spitalsbetten wurden zur Versorgung von Patient*innen übergeben.
Die herausfordernde logistische Durchführung der Hilfstransporte wurde in bewährter Weise zwischen der MA 27 und der Österreichischen Botschaft Kiew fortgeführt. Aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wien und den ukrainischen Behörden konnten seit 2022 bereits 68 Lkws Hilfsgüter mit einem Gewicht von 414 Tonnen zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus leistete die Stadt Wien einen finanziellen Beitrag in der Höhe von 50.000 Euro zur Linderung der humanitären Krise in der Ukraine im Wege der Southeast European Cooperative Initiative (SECI).
Wien entsendet neun Einsatzfahrzeuge in die Ukraine
Am 23. Oktober 2023 erfolgte die offizielle Verabschiedung eines Fahrzeugkonvois mit 4 Feuerwehr- und 5 Rettungsfahrzeugen durch Bürgermeister Michael Ludwig im Beisein des ukrainischen Botschafters Vasyl Khymynets.
Die Fahrzeuge wurden tags darauf nach Kosice in der Slowakei überstellt und dort den ukrainischen Zivilschutzbehörden zum Weitertransport in die Ukraine übergeben. Die Feuerwehrfahrzeuge wurden nach Lviv (Lemberg), die Rettungsfahrzeuge nach Odessa transportiert. Beide Städte sind häufig Ziele von russischen Bombardements. Bei den Feuerwehrfahrzeugen aus Beständen der Berufsfeuerwehr Wien (MA 68) handelte es sich um ein Rüstlöschfahrzeug, das mit Schlauchmaterial und Werkzeug ausgestattet ist, ein Drehleiter-Fahrzeug sowie um 2 Kommandofahrzeuge. Die 5 Rettungstransportfahrzeuge samt medizin-technischer Ausstattung wurden aus Beständen der Berufsrettung Wien (MA 70) zur Verfügung gestellt.
Bürgermeister Michael Ludwig:
Wien unterstützt die Ukraine seit Beginn der russischen Invasion mit Hilfslieferungen. Die Überstellung von 9 Einsatzfahrzeugen ist eine weitere Hilfe für die Menschen vor Ort und gleichzeitig ein weiteres Zeichen unserer Solidarität mit den Ukrainer*innen.
Vasyl Khymynets, ukrainischer Botschafter in Wien, bedankte sich im Namen der ukrainischen Bevölkerung für die "umfangreichen Hilfsmaßnahmen, mit denen die Stadt Wien die Ukraine unterstützt."
Seit Kriegsausbruch am 24. Februar 2022 hat die Stadt Wien mit 48 Lkws Hilfsgüter mit einem Gewicht von 292 Tonnen in die Ukraine geliefert.
Intensive Hilfe für die Ukraine
Spitalsbetten aus Wien in einem neu eingerichteten Krankenzimmer in der Stadt Kizman.
Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind Millionen Menschen auf Humanitäre Hilfe angewiesen. Um den enorm gestiegenen Bedarf an medizinischer Versorgung decken zu können, werden besonders in der westlichen Region der Ukraine zusätzliche Spitalskapazitäten errichtet. Zur stationären Behandlung von verletzten und erkrankten Personen im Land stellte die Stadt Wien in erheblichen Umfang ausgemustertes Material zur Verfügung. Im Zeitraum Jänner bis Juni 2023 wurden mit 17 Lkws 110 Tonnen medizin-technischer Ausstattung in die Ukraine geliefert. Bereits im Jänner wurde 1 Lkw mit 40 Spitalsbetten in die Stadt Netischyn entsendet und 1 Lkw mit medizintechnischen Geräten und Spitalsbetten belieferte ein Krankenhaus in Kiew. 1 Lkw brachte Schulmöbeln in die wiedereröffnete Schule in Hostomel.
Um den Menschen in der kalten Jahreszeit das Überleben zu erleichtern, wurden 2 Stromgeneratoren in Zusammenarbeit mit der Caritas nach Khmelnytskyj transportiert. Im Februar brachten 6 Lkws dringend benötigtes OP-Material wie beispielsweise Handschuhe, Schürzen, Mäntel, Hauben und Schutzbrillen in die Spitäler im Raum Mukacevo und Ushgorod. Ein weiteres Kontingent mit insgesamt 230 Spitalsbetten konnte im Mai und Juni zur Versorgung von zusätzlichen Patient*innen in die Kliniken der Städte Salischtschyky, Kizman und Khmelnytskyj gebracht werden.
Auch auf die Überschwemmungskatastrophe nach der Sprengung des Kachowka Staudamms konnte rasch reagiert werden: Die Berufsfeuerwehr Wien stellte ausgemusterte Zivilschutzausrüstung wie Schlauchboote, Pumpen, Schläuche und Generatoren den ukrainischen Kolleg*innen zur Bewältigung der Aufräumarbeiten zur Verfügung.
Saubere Grüße nach Nordmazedonien
v.l.n.r. Bernhard Bouzek (MA 27), Osvit Rosoklija, Finka Serafimova (beide Nordmazedonische Botschaft), Živko Gošarevski (Bürgermeister von Resen), Zoran Kiprevski (Gemeinde Resen)
Ein Müllsammelfahrzeug, das in Wien ausgemustert wurde, leistet künftig einen Beitrag für bessere Versorgungssicherheit in der Republik Nordmazedonien. Im Rahmen der Humanitären Hilfe der Stadt Wien wurde im Oktober 2022 ein Speziallastkraftwagen aus Beständen der Stadt Wien an die Gemeinde Resen abgegeben. Die Gemeinde befindet sich am Prespa-See, im Dreiländereck von Nordmazedonien, Albanien und Griechenland.
Nordmazedonien hat rund 2 Millionen Einwohner*innen und ist ein europäisches Entwicklungsland. Speziell im ländlichen Raum ist es stark von Armut, Abwanderung und chronischer Unterfinanzierung der öffentlichen Einrichtungen gekennzeichnet. Dementsprechend besteht auch in der Gemeinde Resen kein Budget zum Ankauf neuer Müllsammelfahrzeuge. Das wirkt sich negativ auf die Lebensqualität der Bevölkerung nieder. Das nun zur Verfügung gestellte Fahrzeug kann rund 12 Tonnen Müll aufnehmen und einer geordneten Entsorgung zuführen. Es wird damit noch viele Jahre einen wichtigen Beitrag zur kommunalen Abfallbeseitigung für die 9.000 in Resen lebenden Menschen leisten.
Hilfsgüter und Fahrzeuge für die Ukraine
Die Stadt Wien setzte eine Reihe von Hilfsmaßnahmen für die Ukraine: Bereits ab dem dem 24. Februar 2022 fuhren Lastwagen mit Hilfsgütern in die Ukraine, die Republik Moldau und nach Polen. Ende Mai wurden zudem 16 Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge in die Ukraine entsendet.
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