WASt-Themenschwerpunkt: Bullying und Homophobie in der Schule
In den meisten europäischen Staaten gibt es weit verbreitete Vorurteile gegen homosexuelle Menschen. Diese Vorurteile und ablehnenden Haltungen können zu Beleidigung, Ausgrenzung, Ablehnung, psychischen und physischen Angriffen führen. Diese irrationale und gewalttätige Ablehnung von gleichgeschlechtlich liebenden Menschen wird als Homophobie bezeichnet. Opfer können sowohl Menschen sein, die tatsächlich lesbisch, schwul oder bisexuell sind, als auch Menschen, die dafür gehalten werden.
Homophobe Zwischenfälle gibt es auch und gerade im schulischen Bereich. Bullying - Aggressionen unter Schülerinnen und Schülern - ist oft fremdenfeindlich oder homophob motiviert. Dies hat besonders negative Auswirkungen, da die Opfer Jugendliche sind, die erst zu sich selbst finden und ihre eigene Persönlichkeit und Identität entwickeln müssen.
In den meisten Schulen sind abwertende, beleidigende Bezeichnungen für homosexuelle Menschen weit verbreitet. Manchmal kommt es sogar zu Drohungen oder physischer Gewalt. Studien zeigen, dass drei von vier Homosexuellen wegen ihrer sexuellen Orientierung in der Schule Opfer von verbaler Beleidigung oder physischer Gewalt wurden.
Isolation als Folge
Oft sind Lehrerinnen und Lehrer, Mitschülerinnen und Mitschüler diesem Thema gegenüber voreingenommen. Sie sehen weg und schweigen, wenn es zu Beleidigungen oder Übergriffen kommt. Dies verstärkt jedoch bei den tatsächlich homosexuellen oder für homosexuell gehaltenen Jugendlichen negative Selbstwertgefühle und das Gefühl der Isolation und Verletzlichkeit.
Es kommt zu einem Teufelskreis: Jugendliche Opfer informieren Lehrerinnen oder Lehrer und andere im Schulbereich Tätige nicht über erlebte oder beobachtete Übergriffe. Sie erleben ihr Umfeld als potenziell ablehnend oder gar feindlich. Aus Angst, nochmals diskriminiert oder beleidigt zu werden, suchen viele Jugendliche keine Hilfe bei den Schulverantwortlichen. Sie geraten so in immer tiefere Isolation. Diese macht sie wiederum zu einem "leichteren Opfer" für neuerliche Attacken.
Arbeit der WASt
Die Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten (WASt) hat
- bis 2008 das EU-Projekt "Schoolmates" mitgetragen,
- die Fachkonferenz "Bullying in der Schule: 'Anders'-Sein als Risiko? Sexuelle Orientierung und Diversity im Schulalltag" veranstaltet,
- die Handbücher des EU-Projekts "Schoolmates" neu aufgelegt.
Stadt Wien | Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten
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