WASt-Themenschwerpunkt: EU-Projekt "Schoolmates"
Um homophob motiviertes Bullying, das aus einer starken Abneigung gegen Homosexualität entsteht, zu erforschen, aufzuzeigen und zu bekämpfen, wurde 2006 bis 2008 das Projekt "Schoolmates" als internationales Kooperationsprojekt durchgeführt.
Geleitet wurde das Projekt von Arcigay Bologna (Italien). Projektpartner waren die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen (Österreich), Federaciòn Colegas Madrid (Spanien) und Kampania Przeciw Homofobii KPH Warsaw (Polen).
"Schoolmates" wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen von Daphne II gefördert und richtete sich an Schülerinnen und Schüler von 13 bis 19 Jahren sowie an Lehrerinnen, Lehrer und weitere im Schulbereich Tätige.
Hauptziele des Projekts waren die Entwicklung und Steigerung von Handlungsmöglichkeiten, Instrumenten und Kompetenzen, mit denen Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und weitere im Schulbereich Tätige Bullying bekämpfen und präventiv verhindern können. Die Definition von Bullying umfasste homophob motivierte, psychische, verbale oder physische Formen. Die Aktivitäten und Produkte des Projekts wurden so gestaltet, dass sie einfach in verschiedenen lokalen Kontexten reproduziert und nachhaltig eingesetzt werden können.
Ziele
- Sensibilisierung von Lehrerinnen und Lehrern und in der Schule Tätigen für Gefühle des Unbehagens, der Unsicherheit, des Drucks und der Isolation, die homo- und bisexuelle Jugendliche ganz allgemein und spezifisch in der Schule haben
- Aufbereiten von Informationen für Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler: Es soll verdeutlicht werden, welche Schwierigkeiten Fragen der sexuellen Orientierung aufwerfen und welchen Einfluss diese Problemstellungen im Zuge der Bewusstwerdung der eigenen Homo- oder Bisexualität auf die Familie und das gesamte soziale Umfeld von Jugendlichen haben.
- Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sollen mit konkreten Werkzeugen für effektive Primärprävention und Sekundärprävention ausgestattet werden. Primärprävention ist Abschreckung vor Bullying und Sekundärprävention sind das Sichtbarmachen von Bullying und die Unterstützung von Opfern.
- Hilfestellung für Schülerinnen und Schüler, damit diese verschiedene sexuelle Orientierungen respektieren und akzeptieren
- Sensibilisierung von Schülerinnen und Schülern, welche Verhaltensweisen Bullying begünstigen können und welche Auswirkungen Bullying auf die Opfer und deren Selbstbewusstsein haben kann
- Förderung eines unterstützenden Klimas in der Schule, in dem sich Opfer von homophob motiviertem Bullying vertrauensvoll an Lehrerinnen und Lehrer, Mitschülerinnen und Mitschüler wenden können, um Unterstützung zu bekommen
Projektaktivitäten und Endprodukte
- Die Erstellung einer internationalen Vergleichsstudie über Bullying aufgrund der sexuellen Orientierung in Schulen in den verschiedenen Städten der Projektpartnerinnen und Projektpartner
- Training für Lehrerinnen und Lehrer und in der Schule Tätige zu den Themenbereichen:
- Sexuelle Orientierung und Identitätsentwicklung bei Jugendlichen
- Prävention von homophob motiviertem Bullying und Abgrenzung zu anderen Gewalthandlungen
- Dialog mit Jugendlichen über Bullying
- Interventionsmöglichkeiten zum Schutz von Minderheiten vor Diskriminierung
- Unterstützung von Opfern von, homophob motiviertem, Bullying
- Zweiseitiger Ansatz für den Umgang mit Täterinnen und Tätern: erzieherisch und disziplinär
- Training für Schülerinnen und Schüler zu den Themenbereichen:
- Geschlecht und Gender, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung
- Vorurteile, Voreingenommenheit und Homophobie
- Verschiedene Arten von Bullying: Einstellung, Sprache, psychische und physische Gewalt
- Erstellung von Unterrichtsmaterialien für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer, die auf den Trainings aufbauen. Das Unterrichtsmaterial wurde in Italienisch, Deutsch, Spanisch, Polnisch und Englisch erstellt.
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Stadt Wien | Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten
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