Wiener Bevölkerung 2024: Daten und Fakten zu Migration und Integration
Entwicklung der Wiener Bevölkerung seit 1961
Wien hat in den letzten 60 Jahren eine äußerst dynamische Bevölkerungsentwicklung erlebt. Aus einer stagnierenden Stadt wurde innerhalb weniger Jahrzehnte zunächst eine schrumpfende und später eine stark wachsende Stadt. Gleichzeitig wurde aus einer stark gealterten Stadt - überwiegend aufgrund der internationalen Zuwanderung - eine junge Metropole.
Der Fall des Eisernen Vorhangs, die Kriege im ehemaligen Jugoslawien, der österreichische EU-Beitritt, die Erweiterungen der EU in den Jahren 2004, 2007 und 2013 sowie die Zuwanderung aus den Konfliktregionen Syrien und Afghanistan und der Ukraine in 2022, haben zu einem deutlichen Wachstum der Stadt Wien geführt. Anfang 2024 lebten in Wien 2.005.760 Menschen.
Wiener Bevölkerung nach Staatsbürgerschaft und Geburtsland
Die Zuwanderung von vor allem jungen Menschen wird in der Zusammensetzung der Wiener Bevölkerung deutlich sichtbar. Anfang 2024 hatten 35,4 Prozent der Wiener*innen eine ausländische Staatsbürgerschaft, 40,2 Prozent waren im Ausland geboren und 45,4 Prozent hatten eine ausländische Herkunft - das bedeutet sie hatten entweder eine ausländische Staatsbürgerschaft oder waren im Ausland geborene Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft.
Zusammensetzung der Wiener Bevölkerung nach Herkunft
Mit Anfang des Jahres 2024 hatten 1.295.341 Wiener*innen eine österreichische Staatsbürgerschaft und 911.152 Wiener*innen eine ausländische Herkunft. Die wichtigsten Herkunftsländer der Wiener Bevölkerung mit ausländischer Herkunft haben sich in den vergangenen Jahren nur wenig verändert: Anfang 2024 hatten 99.627 Personen eine Herkunft aus Serbien, 76.620 eine Herkunft aus der Türkei, 71.473 aus Deutschland sowie 55.223 aus Polen.
Bevölkerung mit ausländischer Herkunft in den Bezirken
Im Jahr 2024 hatten 45,4 Prozent der Wiener*innen eine ausländische Herkunft. In 5 Bezirken hatte 2024 mehr als die Hälfte der Bevölkerung eine ausländische Herkunft - in Rudolfsheim-Fünfhaus seit dem Jahr 2015, in der Brigittenau seit 2018, in Favoriten seit 2021, in Margareten seit 2022 und in Meidling seit 2024. Im Vergleich dazu haben in Hietzing, dem Bezirk mit dem geringsten Anteil an Bevölkerung mit ausländischer Herkunft, 32,8 Prozent der Bürger*innen eine ausländische Herkunft.
Wanderung zwischen Wien und dem Ausland
Jedes Jahr ziehen zehntausende Menschen aus dem Ausland neu nach Wien oder aus Wien in ein anderes Land. Im Jahr 2023 zogen 48.100 Menschen von Wien in ein anderes Land und 70.069 Menschen zogen aus dem Ausland nach Wien. Die Differenz aus den Zuzügen und den Wegzügen ergibt die Wanderungsbilanz der Stadt Wien mit dem Ausland, 21.959 Personen im Jahr 2023. Im Jahr 2022 war die Zahl aufgrund des Krieges in der Ukraine mit 49.097 Personen deutlich höher gewesen.
Seit dem Jahr 2006 sind im Saldo in jedem Jahr mehr Menschen mit einer EU oder EFTA-Staatsbürgerschaft aus dem Ausland zugewandert als aus Drittstaaten. Die Jahre 2015 und 2022 stellen hierzu Ausnahmen dar, da in diesen Jahren aufgrund von Kriegsgeschehen außergewöhnlich viele Menschen aus Drittstaaten nach Wien zuzogen. Im Jahr 2023 hatten 50,2 Prozent der aus dem Ausland nach Wien zugezogenen Bürger*innen eine EU- oder EFTA-Staatsbürgerschaft.
Wiener Bevölkerung ohne Wahlrecht
In Österreich ist das Wahlrecht an die österreichische Staatsbürgerschaft geknüpft. Wiener*innen ohne österreichische Staatsbürgerschaft dürfen auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene nicht wählen. Ein immer größer werdender Teil der Wiener Bevölkerung ist daher von der wichtigsten Form der politischen Mitbestimmung ausgeschlossen. Anfang 2024 durften 34,6 Prozent der Bevölkerung im wahlfähigen Alter ab 16 Jahren nicht an Wahlen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene teilnehmen.
- 65,4 Prozent der Wiener*innen im wahlfähigen Alter besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft und sind damit auf allen Ebenen wahlberechtigt.
- 15 Prozent der Wiener*innen im wahlfähigen Alter sind Bürger*innen anderer EU-Staaten und daher zumindest auf der Bezirksebene wahlberechtigt.
- 19,6 Prozent der Wiener*innen im wahlfähigen Alter haben die Staatsbürgerschaft eines Drittstaates und dürfen daher auf keiner Ebene wählen.
Besonders junge Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit sind vom Ausschluss vom Wahlrecht betroffen: 40,9 Prozent der Wiener*innen zwischen 16 und 24 Jahren haben nicht die österreichische Staatsbürgerschaft. Am größten ist der Anteil der nicht wahlberechtigten Bürger*innen in der Gruppe der Wiener*innen zwischen 25 und 44 Jahren. In dieser Gruppe waren zu Beginn des Jahres 2024 insgesamt 291.109 Personen (45,7 Prozent) aufgrund ihrer ausländischen Staatsangehörigkeit vom Wahlrecht auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene ausgeschlossen.
Weitere Publikationen
- Integrations- und Diversitätsmonitoring 2023: 5 MB PDF
- Wiener Bevölkerung: Daten und Fakten zu Migration und Integration 2022: 896 KB PDF
- Factsheet "Migrantinnen am Arbeitsmarkt": 83 KB PDF
Gedruckte Ausgaben dieser Publikation können über das Bestellservice der Stadt Wien angefordert werden.
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