Kein Platz für Gewalt: Sicherheitsnetz für Frauen wird weiter verstärkt

Das Gewaltschutz- und Sicherheitsnetz für Frauen wird verstärkt. Dazu wird das Budget für Präventions- und Männerarbeit verdoppelt, die Forschung gestärkt und Präventionsarbeit an Schulen geleistet.

Das bereits dichte Gewaltschutz- und Sicherheitsnetz für Frauen in Wien wird konstant erweitert. Nun wurde ein 3-Punkte-Paket festgelegt, um das Sicherheitsnetz für Frauen in Wien weiter zu verstärken:

  1. Verdoppelung des Budgets für Präventions- und Männerarbeit
  2. Stärkung der Forschung in diesem Bereich
  3. Frühe Sensibilisierungsarbeit an Schulen, um Rollenbilder aufzubrechen

Mit insgesamt 11 Millionen Euro wurden die Mittel für die so wichtige Männer- und Täterarbeit in Wien deutlich erhöht.

Bürgermeister Michael Ludwig:

Frauen, die von Gewalt betroffen sind, brauchen schnell und unbürokratisch Hilfe. Wir haben daher ein 5. Frauenhaus sowie ein Frauenhaus für Mädchen und junge Frauen geschaffen. Gemeinsam mit Expert*innen und der Polizei haben wir heute ein 3-Punkte-Paket festgelegt, um das Sicherheitsnetz für Frauen in unserer Stadt weiter zu verstärken.

Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál:

Wir brauchen verlässliche Daten und mehr Forschung zu Gewalt gegen Frauen. Wir werden daher eine Studie zu Femiziden und auch versuchten Femiziden in Auftrag geben. Ziel ist es, Frauen, die von Gewalt betroffen sind, noch besser schützen zu können. Mit dem 'Respekt-Programm' in den Schulen setzen wir früh an.

Doppeltes Budget für Präventions- und Täterarbeit

Ein besonders wichtiger Eckpfeiler für effektiven Gewaltschutz ist die Präventions- und Täterarbeit. Burschen- und Männerarbeit hat das Ziel, Gewalt im sozialen Nahbereich gar nicht erst entstehen zu lassen bzw. möglichst zu verringern oder zu beenden. Die Arbeit der Männerberatung Wien umfasst etwa Anti-Gewalt-Trainings und -Therapie, Gewaltprävention in der Jugendarbeit oder auch die Therapie von Straftätern. Es gibt Einzel- und Gruppenangebote.

Die Mittel für die Täterarbeit und Präventionsarbeit mit Burschen und Männern der Männerberatung Wien werden künftig verdoppelt (300.000 Euro statt bisher 150.000 Euro jährlich).

Finanzstadtrat Peter Hanke: "Gewaltschutz geht uns alle an. Wir müssen hier gemeinsam Sorge tragen, dass sich jede Frau und jedes Mädchen sicher fühlt. Deshalb ist die Verdoppelung der Budgetmittel für die Präventionsarbeit mit Burschen und Männern eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Gewaltschutz-Einrichtungen und Maßnahmen. Die Mittel-Aufstockung ist ein klares Bekenntnis für die Sicherheit in unserer Stadt."

Studie zu Femiziden und Mordversuchen an Frauen in Wien

Beim Thema Gewaltschutz ist eine nachhaltige Strategie wichtig. Daher ist eine Studie unter Einbeziehung sowohl von vollendeten als auch von versuchten Femiziden geplant - um Opfer von Gewalt künftig noch besser schützen zu können.

Damit soll es möglich sein, noch besser zu erfahren, ob spätere Opfer eine längere Gewaltgeschichte erlebt haben, welche Möglichkeiten sie ergriffen haben, um sich zu schützen und welche Angebote dabei als hilfreich erlebt wurden.

Gewaltprävention an Schulen

Gewaltprävention muss möglichst früh, bereits im Kindergarten und in der Schule, ansetzen. Sexistische Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit führen oft zu diskriminierendem Verhalten und im schlimmsten Fall zu Gewalt gegen Mädchen und Frauen.

20 Wiener Schulen sind aktuell Teil des Programms "Respekt: Gemeinsam stärker". Es bietet maßgeschneiderte Angebote für Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern im Bereich physischer und psychischer Gesundheit und Resilienz und beugt unter anderem Gewalt und Extremismen vor.

5 Wiener Frauenhäuser und 24-Stunden Frauennotruf

Das dichte Wiener Gewaltschutznetz wurde in den letzten Jahren bereits konstant ausgeweitet, etwa mit dem 5. Wiener Frauenhaus und dem Frauenhaus speziell für gewaltbetroffene Mädchen und junge Frauen. Auch eine österreichweit einzigartige Kompetenzstelle Cybergewalt wurde geschaffen.

Die Mitarbeiterinnen des 24- Stunden Frauennotrufs und der Wiener Frauenhäuser sind rund um die Uhr für Betroffene da.

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