Landtag, 8. Sitzung vom 30.06.2016, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 64
Leiterin der MA 22 für die offenen Türen und dafür, dass man für jedwede Frage zur Verfügung steht. – Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)
Im Naturschutzbericht wird auf viele verschiedene Arten eingegangen, besonders auf Wildbienen, Ziesel und Feldhamster. Auch seltene Amphibien und Reptilien finden in Wien doch noch einen Lebensraum vor, wie es ihn kaum in einer Großstadt gibt, und diesen Lebensraum gilt es, nachhaltig zu erhalten, zu schützen und zu sichern.
Ich möchte daher heute auch die Möglichkeit nutzen, Sie zu bitten, auch in Zukunft auf folgende Entwicklungen, ganz im Interesse und Sinne dieser bedrohten Arten, Acht zu geben: Es geht in diesem Zusammenhang um die Zieselpopulationen im Bereich des Heeresspitals, wo ein bekanntes Bauprojekt im Laufen ist, aber auch im Bereich Oberlaa und Laaer Berg, wo durch die U1-Verlängerung ein verstärkter Nutzungsdruck zu erwarten ist ebenso wie auch im Bereich der geplanten Stadtstraße in Aspern.
Das Gleiche gilt für die Feldhamsterpopulationen ebenfalls beim Heeresspital, im Bereich Oberlaa und Laaer Berg, aber auch beim Haschahof und im Bereich Verteilerkreis in Favoriten, denn überall dort sind neue Stadtentwicklungsgebiete vorgesehen.
Ich möchte speziell auch noch der MA 49 für ihre sicherlich sehr innovative, auch umweltschonende biologische Bewirtschaftungsweise, die auf rund 50 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen angewendet wird, danken. Es wäre schön, wenn man hier den Anteil noch erhöhen könnte und auch ehemals biologisch bewirtschaftete Flächen wie zum Beispiel beim Haschahof wieder von konventioneller auf biologische Bewirtschaftungsweise umstellen könnte beziehungsweise – noch besser – wieder in Richtung biologisches Selbsternteprojekt der Bevölkerung gehen könnte.
In diesem Sinne noch einmal vielen Dank und für den Bericht und für die Arbeit! – Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)
Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Ich danke. Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abg. Olischar.
Abg. Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (ÖVP): Herzlichen Dank. – Sehr geehrte Frau Landesrätin! Meine Damen und Herren!
Natur- und Umweltschutz sind – das habe ich auch schon mehrere Male erwähnt – zwei wichtige Disziplinen in einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Es handelt sich hiebei um sehr interdisziplinäre Themen, die auch überall Niederschlag finden müssen.
Ich habe es auch bei der Umweltanwaltschaft schon angesprochen: Wir stehen vor der Herausforderung einer wachsenden Stadt, und dabei ist auch die Balance zwischen Stadtentwicklung und Natur und Umwelt ganz wesentlich.
Ich möchte mich meiner Kollegin Emmerling anschließen und mich bei der MA 22 ebenfalls ganz herzlich für deren Arbeit bedanken. Ich würde mir wünschen – das habe ich schon Anfang der Woche beim Thema ressortübergreifende Zusammenarbeit erwähnt –, dass die Ausführungen, die auch im Bericht aufscheinen, und die entsprechenden Maßnahmen noch stärker in die Agenden der Stadtentwicklung mit einbezogen und in diesen verankert werden.
Die aufgelisteten Punkt sind alle sehr wichtig, keine Frage. Etwas finde ich ein bisschen schade, daher ein gut gemeinter Tipp: Vielleicht wäre es besser, wenn bei der Öffentlichkeitsarbeit der Fokus nicht so sehr auf Hardcopy-Publikationen gesetzt wird – von denen viele genannt werden, etwa die Erstellung eines Folders für heimische Schlangen, die Erstellung eines Buches zum Lebensraum Weinbaulandschaften, die Erstellung eines Buches für Trockenrasen, die Erarbeitung eines Konsenspapiers Wildtiermanagement –, sondern stattdessen verstärkt mit „Learning by doing“-Ansätzen operiert wird. Manche Kurse und Führungen beinhalten das schon, und vielleicht kann man darauf einen noch stärkeren Fokus setzen! Gerade das Erfahren und Erleben prägen nämlich sehr stark und können einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung leisten. Das muss natürlich schon frühzeitig geschehen, daher ist das gerade für Kinder wichtig. Aber wir wollen natürlich sehr viele verschiedene Zielgruppen ansprechen, und ich glaube, diese können auch von einem entsprechenden Angebot profitieren.
Nun ein ganz kurzer Schwenk zu den Renaturierungsprojekten, die auch im Bericht vorkommen: Ich meine, da gäbe es vielleicht auch noch mehr Potenzial. Ich habe Anfang der Woche schon die 450 m in Liesing erwähnt. Ich finde es – auch aus eigener Erfahrung – schön, dass diese Projekte auch in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur stattfinden. Ich habe selber im Zuge meines Studiums an Renaturierungsprojekten teilgenommen, und das war ein sehr, sehr tolles Erlebnis!
Abschließend richte ich noch einmal großen Dank an die Magistratsabteilung für ihre Arbeit. Ich denke, dass es gleichzeitig weiterhin starke Maßnahmensetzungen im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes braucht, und zwar auch gemeinsam mit anderen Institutionen und Organisationen, um Partner aufzutun, die einen großen Beitrag in diesen Themenbereichen leisten, was oft vielleicht gar nicht so offensichtlich ist. – Danke sehr. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Ich danke sehr. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abg. Mag. Maresch.
Abg. Mag. Rüdiger Maresch (GRÜNE): Ich möchte es kurz machen.
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Landesrätin!
Ich möchte mich natürlich dem Lob meiner beiden Vorrednerinnen anschließen, möchte aber noch einen Punkt hervorheben, der ganz wichtig war, und zwar das Wildtiermanagement im Lainzer Tiergarten. Das war eine sehr lange und sehr heikle Geschichte! Gemeinsam mit einer NGO wurde diesbezüglich dann aber beim Rehwildbestand und beim Schwarzwildbestand einiges erreicht, und das ist – wie gesagt – immer eine heikle Angelegenheit. Wenn man sich angeschaut hat, wie das Schwarzwild und das Rehwild mit der dortigen Natur
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