Landtag,
33. Sitzung vom 24.06.2010, Wörtliches Protokoll -
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Stadtgärten seit vielen Jahren dort dafür sorgen,
dass die Hauptwege frei begehbar sind. Wir haben auch schon einiges an Geldern
investiert. Im Jahr 2003 hat es einmal eine komplette Neuaufnahme des ganzen
Baumbestandes und eine Bearbeitung gegeben, das hat 165 000 EUR
gekostet, im Jahr 2007 noch einmal 90 000 EUR, und jetzt eben
die laufende Pflege der Hauptwege, die von uns durchgeführt wird. Aber wie
gesagt, grundsätzlich gibt es eine Vereinbarung, es gibt auch Verhandlungen mit
dem Bund, wo wir gesagt haben, wir haben die Hakoah zeit- und fristgerecht
saniert, wir sind unseren Verpflichtungen nachgekommen und jetzt erwarten wir
uns schon auch, dass der Bund seinen Verpflichtungen aus dem Washingtoner
Vertrag, nämlich für die Sanierung dieser Friedhöfe die Verantwortung, auch die
finanzielle, zu übernehmen, dann auch tatsächlich nachkommt.
Präsident Prof Harry Kopietz: Danke. Die nächste
Zusatzfrage stellt Herr Abg Lasar. Ich ersuche darum.
Abg David Lasar
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Danke, Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Meine Frage ist, wie viel
an Geldmitteln wird Ihr Ressort für die Sanierung des Währinger jüdischen
Friedhofes zirka zur Verfügung stellen.
Präsident Prof Harry Kopietz: Danke.
Frau Stadträtin!
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Herr
Abgeordneter!
Ich glaube, ich habe diese Frage jetzt schon mehrfach
beantwortet, dass unserer Meinung nach - und das kann man auch im
entsprechenden Washingtoner Vertrag 2003 nachlesen - der Bund die Sanierung der
jüdischen Friedhöfe übernommen hat. Die Stadt Wien hat dafür einen anderen
Teil, nämlich das Projekt Hakoah übernommen, das, wie ich schon mehrfach
hingewiesen habe, zeitgerecht – bereits 2006 war die Grundsteinlegung -
fertiggestellt worden ist. Also, insofern, wie viel Geld mein Ressort in die
Hand nehmen wird, kann ich nur sagen, keines, denn wir sind dafür nicht
zuständig. Was wir aber schon machen, und was wir auch der Israelitischen
Kultusgemeinde zugesagt haben, ist, weiterhin diese Sachleistungen vor Ort zu
erbringen, dass die Hauptwege begehbar sind. Das leisten wir jetzt schon seit
vielen Jahren, das ist eine freiwillige Zusatzleistung der Stadt Wien, so
lange, bis es hoffentlich endlich bald eine Einigung gibt, und es dann diesen
Fonds gibt, aus dem man die laufende Erhaltung und Sanierung des jüdischen
Friedhofes vorantreiben kann, weil Grundproblem sind ja nicht nur die Wege und
die gärtnerische Pflege, es müssen ja auch die Grabsteine dort saniert werden.
Es ist einiges an anderen Dingen auch noch zu machen und zu leisten, was von
den Stadtgärtnern ohnehin nie leistbar wäre, weil wir sozusagen nicht die Kompetenz
in diesem Bereich haben. Wir sind ja in der gärtnerischen Pflege zu Hause und
nicht in der Friedhofspflege, aber diese freiwillige Leistung, die erbringen
wir gerne, die können wir auch für die Zukunft zusagen, aber ich glaube, es
wäre hoch an der Zeit, dass mit dem Bund endlich Nägel mit Köpfen gemacht
werden, sodass man diesen Übergangszustand, der jetzt schon so viele Jahre
dauert, endlich beendet und dass der Bund seinen Verpflichtungen nachkommt.
Präsident Prof Harry Kopietz: Danke,
Frau Stadträtin! Die 4. Zusatzfrage stellt Herr Abg Schreuder, ich ersuche
darum.
Abg Marco Schreuder (Grüner Klub im
Rathaus): Danke! Erlauben Sie mir nur eine kleine Anmerkung zum
Washingtoner Abkommen. Also, da steht sehr wohl drinnen, Österreich
verpflichtet sich zur Mitfinanzierung, zur Restaurierung und Pflege aller
bekannten und unbekannten jüdischen Friedhöfe. Aber seit dem haben wir einen
recht absurden Streit darüber, was denn nun Österreich sei, weil die Länder
sagen, nein das ist nur der Bund, und der Bund sagt wiederum, natürlich bestehe
Österreich aus allen gesetzgebenden Körperschaften, und aus diesem Streit
kommen wir halt irgendwie nicht raus.
Aber erlauben Sie mir eine andere Frage: Wir haben im
letzten halben Jahr einige Freiwilligen-Tage erlebt, wo Menschen - auch sehr
prominenten Menschen, also Miguel Herz-Kestranek war da, oder Robert Menasse
war da, viele Prominente, die ich nicht einmal beim Namen nennen will, weil sie
sehr diskret einfach helfen - dann mit Gartenscheren oder mit Gartengeräten
dort hingehen, um freiwillig zu helfen, weil sie sich für den Zustand des
Währinger Friedhofs schämen.
Ein Problem haben diese Freiwilligen: Alle Äste, ja,
alles, was man wegschneidet, um Forschung auf dem Friedhof zu ermöglichen, das
liegt nun am jüdischen Friedhof und es gibt ja keinen, der einen LKW hätte, um
das abzutransportieren. Können Sie sich vorstellen, dass Sie zumindest mittels
des Stadtgartenamtes in dieser Hinsicht helfen könnten.
Präsident Prof Harry Kopietz: Frau
Stadträtin!
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Die
Stadtgärten heißen nicht mehr Amt, sie heißen nur mehr Stadtgärten, aber ich
verstehe das vollkommen, es passiert mir auch noch ungefähr dreimal in der Woche,
aber ich versuche das graduell irgendwie durchzusetzen. Ja, das kann ich mir
natürlich vorstellen, dass wir hier unterstützen und ich glaube, es wäre
sinnvoll, wenn man das im Vorfeld ausmacht, weil dann kann man eine Mulde
hinstellen, wo man das Ganze hineinkippt, und das dann relativ leicht und
unproblematisch abtransportiert. Also, ich werde mich darum kümmern, ich möchte
bitten, wenn es in Zukunft solche Freiwilligen-Tage gibt, dass man sich
vielleicht im Vorfeld abspricht, denn dann ist es nämlich leichter, das
kostengünstiger zu entsorgen, als dann im Nachhinein alles nur mehr
zusammenzusammeln.
Präsident Prof Harry Kopietz: Danke!
Wir kommen somit zur 3. Anfrage (FSP
- 02651-2010/0001 - KVP/LM), die von Herrn Abg Dr Franz Ferdinand Wolf
gestellt und an den Herrn Landeshauptmann gerichtet ist. (Die Israelitische Kultusgemeinde beklagte unlängst wieder vermehrte
antisemitische Übergriffe, aber auch hetzerische Reden in der Öffentlichkeit.
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