Landtag
18.
Wahlperiode
29.
Sitzung vom 28. Jänner 2010
Sitzungsbericht
(Beginn um 9 Uhr.)
Vorsitzende:
Erster Präsident Prof Harry Kopietz und Zweite Präsidentin Marianne Klicka.
Schriftführer:
Die Abgen Mag Waltraut Antonov, Univ-Prof Dr Herbert Eisenstein, Mag Sonja
Kato, Gabriele Mörk, Hedwig Petrides und Monika Riha.
Präsident
Prof Harry Kopietz eröffnet die Sitzung.
1. Entschuldigt sind die Abgen
Dipl-Ing Omar Al-Rawi, Henriette FRANK, Karlheinz Hora, Martina Ludwig-Faymann,
Veronika Matiasek, Mag Marie Ringler und StRin Ing Isabella Leeb sowie
zeitweilig die Abgen Dr Wolfgang Aigner und
Norbert Bacher-Lagler.
2. In der Fragestunde werden von Präsident Prof Harry
Kopietz folgende Anfragen aufgerufen und von den Befragten beantwortet:
1. Anfrage
(FSP - 00189-2010/0001 - KGR/LM): Abg Dipl-Ing Martin Margulies an den
Landeshauptmann:
Wien ist die
Hauptstadt der Armut in Österreich. Immer mehr Menschen rutschen unter die
Armutsgrenze. Viele arbeiten volle 40 Stunden in der Woche, können aber von
ihrer Arbeit trotzdem nicht leben. Gleichzeitig verdienen einige wenige immer
mehr und mehr. Die Schere zwischen Reich und Arm geht weiter auseinander, der
Einkommensunterschied zwischen den niedrigsten Löhnen und den absoluten
Top-Verdienern wird immer größer. Es ist völlig inakzeptabel, dass Menschen
sich den ganzen Monat abrackern und dann gerade mal 1 000 EUR netto verdienen,
während andere jeden Tag 1 000 EUR mit nach Hause nehmen. Die Stadt Wien kann
nicht alle Ungerechtigkeiten dieser Welt ändern. Aber Wien kann im eigenen
Bereich ein Vorbild sein. Auf dem Weg zu einer Gesellschaft mit gerechteren
Löhnen könnte Wien die Löhne oben begrenzen und im unteren Bereich anheben.
Befürworten Sie, Herr Landeshauptmann, eine landesgesetzliche Festlegung von
Obergrenzen für Einkommen im Einflussbereich des Landes Wien in Höhe von
15 000 EUR?
2. Anfrage
(FSP - 00187-2010/0001 - KVP/LM): Abg Dr Matthias Tschirf an den
Landeshauptmann:
Die
Bundesregierung hat unter Federführung von Bundesministerin Dr Maria Fekter und
unter ausdrücklicher Zustimmung des Bundeskanzlers mit dem Nationalen
Aktionsplan für Integration ein engagiertes Konzept vorgelegt, welches eine
bessere Integration von Migranten fördern soll. Werden Sie die Bundesregierung
bei der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Integration mit einem neuen
Wiener Integrationsgesetz, welches die Wien-spezifischen Maßnahmen der
Integrationspolitik auf neue Beine stellt, vollinhaltlich und engagiert
unterstützen?
3. Anfrage
(FSP - 00186-2010/0001 - KSP/LM): Abg Ing Christian Meidlinger an die
amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Umwelt:
Das Jahr 2010
ist international das Jahr der Biodiversität (Artenvielfalt). Welche Maßnahmen
und Programme setzt das Land Wien in diesem Jahr?
4. Anfrage
(FSP - 00192-2010/0001 - KFP/LM): Abg Mag Wolfgang Jung an den Landeshauptmann:
Extremer Missbrauch von pyrotechnischen Gegenständen führt, neben wochenlanger Lärmbelästigung, zu zunehmendem Vandalismus gegenüber Privaten (Briefkastensprengungen, beschädigte KFZ) und in erhöhtem Ausmaß auch zur Beschädigung von öffentlichem Eigentum, verbunden mit hohem Sachschaden (Telefonzellen usw). Dieser Vandalismus kann nicht mehr verharmlosend als Lausbubenstreiche abgetan werden. Außerdem führt der leichtsinnige Umgang mit Knallkörpern, besonders wenn sie verdämmt oder gebündelt werden, immer wieder zu teils schweren Verletzungen. Begünstigt wird der Lärmterror durch den schon um Wochen vorgestaffelten Verkauf der Knallkörper. Werden Sie sich im Rahmen der örtlichen Sicherheitspolizei zur Besserung dieser Zustände zum Beispiel für eine Änderung des Wiener Landes-Sicherheitsgesetzes einsetzen?
5. Anfrage
(FSP - 00188-2010/0001 - KGR/LM): Abg Claudia Smolik an den Landeshauptmann:
Das
"Kleine Glücksspiel", vulgo Automatenglücksspiel, das in der Mehrheit
der österreichischen Bundesländer nicht erlaubt ist, zerstört Jahr für Jahr
1 000 Existenzen in Wien. 5% der Spielsüchtigen verüben
Selbstmordversuche, 10% verlieren ihre Wohnung und werden entweder obdachlos
oder müssen sich kurzfristig bei Verwandten oder Freunden einquartieren, 10%
sind rechtskräftig verurteilt, weil sie zwecks Geldbeschaffung für die Automaten
kriminell wurden. Spielsüchtige sind durchschnittlich mit mehr als
50 000 EUR verschuldet. Setzen Sie sich, Herr Landeshauptmann, für
das Verbot des großen Unglücksspieles in Wien, das unter dem allzu freundlichen
Titel "Kleines Glücksspiel" daher kommt, ein und retten damit viele
Jugendliche vor dem Selbstmord?
3. (AST – 00125-2010/0002-KSP/AL) In der Aktuellen
Stunde findet auf Antrag der Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtages
und Gemeinderates eine Aussprache über das Thema "Perspektiven und Chancen
für die Wirtschaftsregion Wien"
statt.
(Redner: Abg
Katharina Schinner, StR Johann
Herzog, die Abgen Dipl-Ing Martin Margulies, Dkfm Dr Fritz Aichinger, Dr Helmut
GÜNTHER, StRin Dr Monika Vana sowie die Abgen Dipl-Ing Roman Stiftner und Fritz
Strobl.)
4. An schriftlichen Anfragen
wurden eingebracht: Von Abgeordneten des Grünen Klubs im Rathaus 1 und des
ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien 2:
(PGL -
05261-2009/0001 - KGR/LF) Anfrage des Abg Dipl-Ing Martin Margulies an den
Landeshauptmann betreffend Normen-Screening der Länder im Zusammenhang mit der
Vertiefung der Dienstleistungsfreiheit in der Europäischen Union.
(PGL -
05537-2009/0001 - KVP/LF) Anfrage der Abgen Dr Matthias Tschirf und Mag Ines
Anger-Koch an den Landeshauptmann und den amtsführenden Stadtrat der
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