Landtag,
27. Sitzung vom 23.09.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 77 von 78
die Plätze und sie brauchen jetzt nichts zu zahlen. Also es wird
natürlich auch entsprechend positiv in den Köpfen der Menschen wahrgenommen. Da
herrscht eigentlich eine gute Stimmung. Diese soll man sich nicht damit
zusammenhauen, dass da oder dort für Zusatzangebote einige wenige noch etwas
zahlen müssen.
Zur Statistik Austria sei gesagt, man kann nur Vergleichbares
vergleichen. Natürlich stimmt, sie hat allerlei Karenzvertretung und alles
Mögliche eingerechnet, aber das hat sie bei allen Bundesländern gleich gemacht.
Das ist also nicht spezifisch für Wien, sondern es ist die gleiche
Berechnungsmethode, die die Statistik Austria für alle Bundesländer angewandt
hat. Da kommen wir eben sehr gut weg. Wenn wir das auch entsprechend sagen,
glaube ich, es ist vergleichbar. Die anderen Bundesländer, die bei der gleichen
Methode wenig haben, können nicht sagen, es ist unfair, weil wir haben es nicht
berechnet, wir sind ja nicht die Statistik Austria. Wir nehmen hier eine
Institution, die anerkannt ist und das entsprechend ausgerechnet hat. Daher
sind die Zahlen auch von uns zu nehmen, weil das die einzige vergleichbare
Rechnung ist. Weil alles andere ist dann wieder unvergleichbar und führt erst
recht weg in der Diskussion. Daher werden wir uns dann das nicht madigmachen
oder schlechtreden lassen, wenn es diese Berechnungen gibt, sondern diese als
Basis nehmen, um weiter vergleichen und aufbauen zu können. (Abg Dr Herbert
Madejski: Wir haben nur auf Fehler aufmerksam gemacht, nicht schlechtgeredet!
Wir haben nur auf einige Missstände hingewiesen!) - Dann werden wir auch
versuchen, diese Missstände, die es gibt, zu verbessern und aufzunehmen. (Abg
Dr Herbert Madejski: Das ist ja schon etwas!) Es ist ja nie alles perfekt.
Auch das wurde gesagt. Ihr sagt immer, es wurde gar nicht gesagt. Es war auch
das eine Unterstellung.
Die Räume sind vorhanden. Das wissen Sie ganz genau. Wir haben auch die
drei Ausbildungsschienen. Auch das wurde vom Kollegen Wutzlhofer schon
ausgeführt. Ich führe es jetzt nicht noch einmal aus, ich sage es nur, weil es
wieder gesagt wurde.
In der Frage bin ich schon der Meinung, das soll man sich einfach
deshalb nicht gefallen lassen, weil es falsch ist, wenn man sagt, wir machen
nichts und die anderen schon. Die anderen Bundesländer haben keine
Ausbildungsschienen, wir haben drei: „Change", „Pick up" und
„Restart". Ich will nicht sagen, wir haben sie rechtzeitig, aber zu guter
Zeit eingerichtet und werden davon auch entsprechende PädagogInnen bekommen.
Dass das nicht sehr schnell geht, ist auch klar, weil es keine
Husch-Pfusch-Aktion, sondern eine entsprechend qualitätsvolle Ausbildung sein
soll.
Bei den Überprüfungen hat sich dieses schöne Wort Screening
eingebürgert, von dem ich nicht ein echter Fan bin. Ich sage lieber
Überprüfungen im Kindergarten. Dabei muss es darum gehen, ob es Frühförderung
geben soll oder nicht. Es ist doch ganz klar, dass wir diejenigen wegen der
früheren Schuleinschreibung bei einem Test nehmen, die nicht im Kindergarten
sind, sondern, das sind, glaube ich, nur mehr 24 Kinder, die eben in die
entsprechenden Gruppen gehen müssen, alle anderen gehen schon in den
Kindergarten. Aber wen will man fragen, wenn nicht die Kindergartenpädagogin,
die mit den Kindern arbeitet, und zwar nicht an einem Tag, weil das war das,
was wir bei der Schuleinschreibung immer fordern, dass man sagt, der redet an
dem Tag nichts, der ist nervös, dem ist die Direktorin unsympathisch und so
weiter. Es gibt sozusagen Fehlurteile und alles, was an einem Tag passiert, ist
auch entsprechend fehleranfällig. Wenn man das Kind ein halbes Jahr oder ein
Jahr lang beobachtet, kann die Kindergartenpädagogin natürlich sagen, dieses
Kind braucht frühe Förderung, braucht zusätzliche Förderung oder nicht. Das
passiert und ist auch entsprechend erfolgreich.
Auch da wurden die Zahlen schon genannt. 3 939, fast 4 000
Kinder haben entsprechende Schulförderung bekommen. Davon gehen 2 148 in
die Vorschulklassen. Es ist also nicht so, wenn man sagt, die Frühförderung hat
das Kind noch nicht zur gänzlichen Schulreife gebracht, dass wir das Kind in
die Schule geben, weil die Förderung immer greift. Es gibt das 1+1-Modell, das
Kind bleibt in der Vorschulklasse und kriegt noch ein Jahr lang Förderung. Bei 1 791
Kindern war dies entsprechend erfolgreich. Das ist für ein Jahr Förderung im
Kindergarten, glaube ich, ein akzeptabler, guter Wert. Ich bin halt sehr
optimistisch, dass die Vorschulklassen das entsprechende Schulniveau herstellen
können. Das werden wir natürlich erst am Ende des Schuljahres sehen, aber ich
traue mich zu sagen, dass es zumindest bei den meisten entsprechend erfolgreich
laufen wird.
Abschließend sozusagen als kleines Resümee: Wir haben damit wirklich
einen Meilenstein gesetzt, indem wir es uns getraut haben, von null bis sechs
und entsprechend beitragsfrei. Wir haben ausgebaut. Wir bilden zusätzlich aus.
Natürlich ist das auch eine gewisse finanzielle Entlastung, gerade jetzt. Wir
haben das nicht auf die Krise hin getimet, aber es ist sicher günstig, dass
auch der Mittelstand hier mit 2 700 EUR jährlich entsprechend
entlastet wird. Wir sehen es aber hauptsächlich und inhaltlich begründet als
Bildungsinstitution. Keinerlei oppositionelle Unkenrufe können verdecken, dass
wir mit diesem beitragsfreien Kindergarten auch einen bildungspolitischen
Schritt gesetzt haben, der den Wiener Kindern massiv zugutekommt. - Vielen
Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Zum Wort ist niemand mehr
gemeldet. Die Debatte über die Beantwortung der Dringlichen Anfrage ist somit
beendet.
Es liegt mir ein Beschlussantrag der Freiheitlichen Fraktion vor,
betreffend gesunde Ernährung in Schulen und Kindertagesheimen der Stadt Wien.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an die Geschäftsgruppe Bildung,
Jugend, Information und Sport sowie das entsprechende zuständige Mitglied der
Landesregierung für die Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales beantragt. -
Wer diesem Beschlussantrag zur Zuweisung zustimmt, den bitte ich um ein
Handzeichen. - Dies ist einstimmig angenommen.
Damit ist die Tagesordnung der heutigen Sitzung
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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