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Landtag, 27. Sitzung vom 23.09.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 60 von 78

 

Angebot einer intensiven Förderung im Kindergarten. Ein Jahr danach erfolgt die Feststellung der Schulreife. Ist sie nicht gegeben, erhalten die Kinder ein Jahr weitere Förderung in einer eigenen Vorschulklasse in der Schule.

 

Die Ergebnisse dieses Modells sind bereits nach einem Jahr sehr positiv. Bei der vorgezogenen Schuleinschreibung im Frühjahr 2008 hatten von 14 676 Kindern laut Screening 3 939 zusätzlichen Förderbedarf und wurden im Kindergarten intensiv unterstützt. Im April 2009 erfolgte nun die Feststellung der Schulreife mit dem Ergebnis, dass im kommenden, also in diesem begonnenen Schuljahr, 2 148 Kinder eine weitere vorschulische Förderung in der Schule erhalten werden. Somit wurden 1 791 Kinder erfolgreich im Kindergarten gefördert.

 

Die so genannten externen Kurse für die frühe Förderung für Kinder, die noch keinen Kindergarten besuchen, starten am 21. September 2009 in den städtischen Kindergärten. Es sind allerdings nur mehr 24 Kinder, die diese Kurse nunmehr besuchen. Die interne Förderung für Kinder, die bereits einen Kindergarten besuchen, startet bereits wieder mit Schulbeginn am 7. September 2009.

 

Zusätzlich wurden in den öffentlichen und privaten Wiener Kindergärten für die frühe Förderung 1+1 zirka 50 Personen für Kinder mit festgestelltem Förderbedarf eingesetzt.

 

Zur Frage 8: Gegenüber dem gesetzlichen Erfordernis an Betreuungspersonen nach § 3 Wiener Kindertagesheimverordnung fehlt kein Personal in den Kindergärten der Stadt Wien. Klar ist: Durch den notwendigen und stetigen Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen steigt österreichweit der Bedarf an Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen. Wien hat zur Deckung dieses Bedarfs bereits erfolgreiche Maßnahmen gesetzt. Neben der fünfjährigen Ausbildung und dem zweijährigen College an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik hat Wien seit 2008 als erstes Bundesland drei weitere Ausbildungsmöglichkeiten, wie „Change“, „Pick up“ und „Restart“. Wesentlich ist aber auch, dass die Stadt Wien derzeit alle gesetzlichen Vorgaben im Bereich der Kinderbetreuung erfüllt. Wien hat allein heuer 323 Pädagoginnen und Pädagogen, im Vorjahr waren es 195, aufgenommen. Die Personalreserve ist allerdings geringer als in den Vorjahren, insgesamt gibt es in den städtischen Kindergärten 3 131 Pädagoginnen und Pädagogen. Zusätzlich wurden in den öffentlichen und privaten Wiener Kindergärten, wie bereits erwähnt, für die frühe Förderung 1+1, zirka 50 Personen für Kinder mit festgestelltem Förderbedarf eingesetzt. Diese Personen kommen zusätzlich zu den PädagogInnen in der Kindergartengruppe zum Einsatz, wobei das Förderprogramm mit der jeweiligen KindergartengruppenpädagogIn abgestimmt wird.

 

Ein Bundesländervergleich zeigt, Wien hat 6,44 Kinder pro Betreuungsperson, Niederösterreich hat 8,18 Kinder pro Betreuungsperson. Wien hat 10,61 Kinder pro PädagogIn, Niederösterreich hat 17,65 Kinder pro PädagogIn. Das ist der österreichischen Kindertagesheimstatistik entnommen.

 

Zur Frage 9: Es gibt keine Schnellkurse, sondern vielmehr umfassende und hochqualifizierte Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Kinderbetreuung. Die Ausbildung zur PädagogIn dauert vier beziehungsweise fünf Semester. Wien setzt damit einmal mehr einen wichtigen Impuls im Bildungsbereich. In diesem Schuljahr beginnen insgesamt 491 SchülerInnen und Studierende die bereits erwähnten Ausbildungscolleges beziehungsweise -lehrgänge. Diese werden nach einem umfassenden fünfsemestrigen Lehrplan mit erweitertem Praxisanteil im Kindergarten, ausgebildet. Die Unterstellung, dass Kinderbetreuungspersonal in Schnellkursen ausgebildet werde, ist somit dezidiert zurückzuweisen.

 

Zur Frage 10: Eine Auswertung in Bezug auf einen Migrationshintergrund der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es nicht. Die MA 10 - Wiener Kindergärten beschäftigt einen sehr geringen Anteil an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft. Ich möchte zudem darauf hinweisen, dass Mehrsprachigkeit in allen Lebensbereichen, und insbesondere im pädagogischen Bereich, ein großer Vorteil ist und unterstützt werden sollte. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Zur Frage 11: Die städtischen Kindergärten stellen ab September 2009 insgesamt 4 914 Krippenplätze für null- bis dreijährige Kinder und insgesamt 21 219 Kindergartenplätze für drei- bis sechsjährige Kinder zur Verfügung.

 

Zur Frage 12: Nicht nur städtische, sondern auch alle privaten Einrichtungen erhalten eine Förderung pro Kind und Monat, gestaffelt nach dem Alter des Kindes und der gewählten Betreuungszeit. Durch die Förderungen der Stadt Wien ist es einem Großteil der privaten Kinderbetreuungseinrichtungen möglich, ihre Plätze beitragsfrei anzubieten. Darüber hinaus können private Einrichtungen für spezielle Angebote, wie zum Beispiel längere Öffnungszeiten, mehrsprachiges Angebot oder kleinere Gruppen, einen Zusatzbeitrag einheben. Weiters besteht die Möglichkeit, bei einem Familieneinkommen bis 1 100 EUR netto exklusive Familienbeihilfe einen Antrag auf Befreiung vom Essensbeitrag bei der MA 11 zu stellen.

 

Zur Frage 13: Tatsache ist, dass Wien bei den Einstiegsgehältern österreichweit im Mittelfeld und bei den Höchstgehältern am Ende der Berufslaufbahn im Spitzenfeld liegt. Maturanten und Maturantinnen, die im Bereich der Stadt Wien beginnen, erhalten etwa dasselbe Anfangsgehalt. Bisher ist es auch so, dass Wien die meisten Jobs in diesem Bereich angeboten hat und Bundesländer wie Niederösterreich erst seit Kurzem das Betreuungsangebot ausbauen. Dadurch wird es vielen Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern erst möglich, einen Job in ihrer Wohnumgebung zu finden beziehungsweise zu bekommen. Viele Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen aus Niederösterreich mussten bislang immer nach Wien einpendeln, wenn sie arbeiten wollten.

 

Zur Frage 14: Generell ist in Wien ein Anstieg der Anmeldungen für einen Kinderbetreuungsplatz merkbar.

 

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