Landtag,
27. Sitzung vom 23.09.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 78
von PädagogInnen, von der Elementarpädagogik und der gesamten
Hortpädagogik bis hin zur Volksschule, tatsächlich Reformbedarf für die Zukunft
haben. Daher begrüße ich die Diskussionen, und ich bin, so unangenehm manchmal
Diskussionen mit Betroffenen sind, grundsätzlich sehr froh darüber, dass es
diese intensive Auseinandersetzung mit dem Bereich der Elementarpädagogik und
der Kindergartenpädagogik gibt.
Im Zuge dessen dürfen wir natürlich nicht auf die Qualität der
Diskussion vergessen. Ich begrüße aber jedenfalls alle Diskussionen – wir
haben auch bereits Gespräche mit der Pädagogischen Hochschule geführt –
darüber, in welcher Art und Weise entsprechende Curricula für einen zukünftigen neuen Weg der
Ausbildung im Bereich der Pädagoginnen und Pädagogen Platz greifen könnten.
Zum
Bereich des Mangels sage ich noch einmal: Ja, es gibt da überhaupt nichts zu
leugnen. Tatsache ist: Wir alle haben das Problem, und wir haben noch keinen
Kopierer für diese Frage. Was wir in Wien tun konnten, haben wir mit Hilfe der
entsprechenden Ausbildungsmodule intensiv getan. Und ich bin auch sehr froh,
dass wir ab Februar entsprechende Colleges – also eine zweijährige
Ausbildung – auch an den Pädagogischen Akademien des Bundes anbieten
werden können.
Ich
sage das noch einmal dazu, weil das in der Dringlichen heute auch noch einmal
kommen wird und das immer wieder in Frage gestellt wurde. Der Bürgermeister hat
heute auch schon darauf hingewiesen, aber eine Wiederholung sichert
bekanntermaßen den Lernerfolg! Es geht hier nicht um Schnellsiederkurse,
sondern um tatsächlich hoch qualitative Ausbildungen von vier beziehungsweise
fünf Semestern, die wir auch in Kooperation starten werden. Ich denke, es
werden in den nächsten Wochen Gespräche auch mit privaten Trägern stattfinden,
in welcher Form sichergestellt werden kann, dass sich Private an diesen
Colleges direkt beteiligen und dann auch entsprechende Möglichkeiten haben, den
PädagogInnen eine Jobgarantie zu geben.
Die
Vorbereitungen sind im Gange, und ich bin dem Sozialminister und auch der Frau
Unterrichtsministerin sehr dankbar, dass diesbezüglich sehr konstruktive
Gespräche im Laufen sind, sodass wir davon ausgehen, dass wir die
entsprechenden Colleges bereits im Februar anbieten können, die vor allem auch
für den von Ihnen angesprochenen privaten Sektor wichtig sein werden.
Präsident
Prof Harry Kopietz: Danke, Herr Stadtrat. Die 4. Zusatzfrage
stellt Frau Abg Bluma. – Bitte.
Abg Susanne Bluma (Sozialdemokratische Fraktion
des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Sie sind im Zuge Ihrer Beantwortung der Frage bereits auf das Thema
eingegangen. Gestatten Sie mir aber, nachdem mir die Thematik doch sehr wichtig
zu sein scheint, dass ich noch einmal darauf eingehe: Gemäß der
Art 15a-Vereinbarung bekommt jedes Land pro Kind einen Bundeszuschuss. Nun
ist es in der Praxis so, dass viele Kinder, die in Wien ihren Hauptwohnsitz
haben, einen Kindergarten in Niederösterreich besuchen. Wie regelt Wien den
Kindergartenbesuch der Kinder außerhalb der Landesgrenzen?
Präsident
Prof Harry Kopietz: Herr Stadtrat.
Amtsf
StR Christian Oxonitsch: Ich habe es bereits angesprochen: Wir
ersetzen den Besuchsbeitrag entsprechend dem Gemeinderatsbeschluss, den wir
gefasst haben, bis zu dem Maximalbeitrag von 226 Eur. Die zuständige Magistratsabteilung schließt mit den
entsprechenden Erziehungsberechtigten eine entsprechende Vereinbarung ab. Es
ist dies ein
relativ unbürokratischer Weg. Es geht primär natürlich um die entsprechenden
Meldedaten, die nachgewiesen werden müssen. Außerdem geht es darum, dass das
Kind auch in die Kindergartendatenbank eingetragen sein muss, weil wir die
umfassende Erfassung der Kindergartenkinder gerade deshalb in Auftrag gegeben
haben, weil das ein wesentliches Element der Zukunft sein wird, um den Ausbau
sehr bedarfsorientiert vornehmen zu können. Letztendlich geht es um den
Nachweis der Bezahlung des Betreuungsbeitrags im entsprechenden Kindergarten.
Wenn das nachgewiesen wird, ersetzt Wien für seine Wiener Kinder, für die wir
die Mittel bekommen haben, den entsprechenden Besuchsbetrag für den Besuch in
Niederösterreich.
Präsident
Prof Harry Kopietz: Danke, Herr Stadtrat.
Wir sind somit am Ende der Fragestunde und kommen zur Aktuellen Stunde.
Der Grüne Klub im Rathaus hat eine Aktuelle Stunde mit dem Thema „Raus aus der
Plastik-Falle – Für eine Reform des Wiener Abfallwirtschaftskonzeptes“
verlangt. Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs 2 der Geschäftsordnung
ordnungsgemäß beantragt.
Ich bitte den Erstredner, Herrn Abg Maresch, die Aktuelle Stunde
zu eröffnen, wobei ich daran erinnere, dass die Redezeit des Erstredners mit
zehn Minuten und für weitere Wortmeldungen, wobei sich die Damen und Herren Abgeordneten
nur einmal zu Wort melden dürfen, mit fünf Minuten begrenzt ist. Bitte, Herr
Abg Maresch.
Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Präsident! Meine Damen und Herren!
Plastik ist ein Problem: Es gibt im Moment eine sehr schöne
österreichische Dokumentation, sie nennt sich „Plastic Planet“. Auf der
Ankündigungsbroschüre für diesen Film finden sich vier interessante Sätze: „Die
Verfallszeit von Plastik beträgt 500 Jahre.“ „Sechs Mal mehr Plastik im Meer
als Plankton.“ „Auch in unserem Blut schwimmt Plastik.“ „Krebs und
Unfruchtbarkeit durch Plastik?“
Auf dem Folder prangt außerdem eine gelbe Badeente,
und diese gelbe Badeente hat in Wien Tradition. Erinnern Sie sich bitte! Vor
nicht allzu langer Zeit hat es auf dem Donaukanal noch verschiedene so genannte
„Duck Races“ gegeben. Von der Friedensbrücke wurden jedes Mal 20 000 Enten
in den Donaukanal geschüttet, und die Leute haben versucht, sie zu fangen, aber
ungefähr die Hälfte bis zwei Drittel haben den Weg bis ins Donaudelta gefunden.
Bei der letzten Aktion 2004 waren Frau StRin Sima und Frau StRin Wehsely
gegenwärtig
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