«  1  »

 

Landtag, 24. Sitzung vom 28.01.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 59 von 83

 

die Schwerpunkte im Großen und Ganzen, wo diese Dinge stattfinden, wo auch zu nächtlichen Stunden die Übungen mit den Hunden gemacht werden und Ähnliches mehr.

 

Zu Frau Smolik ist Ähnliches zu sagen. Mit Anzeigen ist sicherlich nichts zu erreichen, die Polizei kann kaum zugreifen, die normale Polizei, weil sie das wahrscheinlich nur schwerverletzt überstehen wird. Wie gesagt, so einfach ist das nicht. Grundsätzlich steht fest und es dürfte doch der Fall sein, und ist auch von Wimmer bestätigt, dass es massive Schäden gibt, in Meidling 90 000 EUR auf der einen Seite, und mehrere Spielgeräte, hat Wimmer festgestellt, wurden im 5. Bezirk regelmäßig in kürzester Zeit ausgetauscht, weil sie zerbissen waren. Wenn es keine Hunde waren, die Kinder waren es nicht, bitte, das möchte ich feststellen, Herr Dr Mayer, gar keine Frage.

 

Eine Änderung und Verschärfung des Gesetzes wäre zu diskutieren, aber meiner Meinung nach ganz sicher eine klare Verschärfung des Hundeführerscheines. Das glaube ich, und hielte ich für wichtig, auch im Sinne einer Verpflichtung.

 

Das Problem der Hundekämpfe: Wir reden also nicht von Kampfhunden, wir haben vom Vandalismus durch aggressiv abgerichtete Hunde gesprochen, weil die Hunde können nichts dafür, die werden durch ihre Besitzer aggressiv gemacht. Daher ist die Formulierung Kampfhunde eigentlich nicht ganz richtig, es gibt in dem Sinn nur anerzogene Verhaltensweisen und nicht Kampfhunde an sich, das möchte ich auch feststellen. Die Probleme, wie gesagt, der Hundekämpfe durch aggressiv abgerichtete Tiere, ist natürlich nicht nur ein finanzielles Problem für die Stadt Wien oder sonst wen, durch Schäden, die auftreten, es ist natürlich ein Problem der Sicherheit von Mensch und Tier, das wird man auch feststellen müssen, und es ist ein Problem der Tierquälerei, und zwar ein unglaubliches, das abgestellt gehört. Wenn die Feuerwehr in Wien ausfährt, um eine Katze vom Dach zu holen, nun, da wird doch Wien noch imstande sein, Maßnahmen zu versuchen, um die Hundequälerei im größeren Ausmaß, die hier stattfindet, in den Griff zu bekommen. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Es ist und bleibt ein Problem des Berufsmissbrauches so genannter Züchter und so genannter Hundehalter, die diesen Namen hier gar nicht verdienen, und hier ist in erster Linie anzusetzen. Bei den Züchtern und den Hundehaltern ist anzusetzen, um eine Lösung des Problems zu erreichen. Es gibt verschiedenste Vorschläge, wie gesagt, Ausweis für Hunde - das kommt eher auf den Hundeführerschein hinaus - und deren Halter, Prüfungen für diese Hundehalter, das ist ja jederzeit möglich, ein solcher Ausweis, glaube ich, kostet in Wien für die Ausbildung 10 EUR, und dafür hat man Vorteile bei der Hundesteuer, sozusagen als Belohnung, dass man es macht, und ein Wesenstest für Hunde. Ich kann das selber nicht beurteilen, weil ich nicht genau weiß, wie das ablaufen könnte, aber wenn es was bringt, warum nicht.

 

Aber das Hauptproblem ist ein anderes. Das Hauptproblem ist der illegale oder scheinlegale Transport von Tieren, hauptsächlich aus den Nachbarländern Ungarn, Serbien, aber auch Tschechien. Von dort werden die Tiere in relativ hoher Zahl einfach hereingebracht. Verkauf von Welpen aus Ungarn, ich habe da einen Artikel, es kommen viele billige kranke und viel zu junge Welpen aus Ungarn. Wenn sie nicht angebracht werden, werden die Tiere eher entsorgt, das heißt, sie werden aus dem Wagen geworfen und sich selbst überlassen, und es gibt Zahlenschätzungen, dass 30 Transporter mit bis zu 15 Welpen aus Ungarn nach Wien kommen und eine Grenzbeamtin hat von 400 bis 500 Welpen pro Wochenende berichtet. Wie ernst diese Zahlen zu nehmen sind, kann ich nicht beurteilen, aber allein, dass solche Zahlen überhaupt in den Raum gestellt werden, zeigt, dass es sehr wohl eine ganz wichtige Sache ist, die zu besprechen ist.

 

Illegal sind diese Welpentransporte zumeist, vielleicht auch noch nicht offiziell, denn die Einfuhr von Hunden, die 8 Wochen alt sind, ist erlaubt. Nur der Nachweis, dass der Hund 8, 6 oder 4 Wochen ist, wird schwer fallen.

 

Daher müssen diese Personen mit einer Verwaltungsstrafe rechnen, aber die Hunde werden ihnen nicht abgenommen, was ein ganz sonderbares Verhalten ist, wie ich glaube. Diese Welpen werden von skrupellosen Züchtern in diesen Staaten, die ich genannt habe, ausgebildet und werden zu Kampfhunden, wenn man so will, oder zu aggressiven Hunden gestaltet.

 

Einen Ausweis nur für Hunde und deren Halter halte ich für vernünftig. Wie gesagt, der Vorteil wäre, dass der Besitzer einen Vorteil bei der Hundesteuer hat und einen Ausweis bekommt, was auch nicht so schlecht ist. Die jetzige, bloß freiwillige oder behördliche Anordnung würde dann durch die klare Regelung ersetzt werden.

 

Die Hundekämpfe und deren Tiere sind, glaube ich, einfach nicht kontrollierbar, erstens der Import nicht, aber zu nächtlicher Stunde traut sich im Großen und Ganzen auch niemand von der Exekutive ohne Weiteres in diese Parkanlagen. Damit ist mit bloßem Verweis auf die Polizeieinsätze so etwas nicht lösbar.

 

Es gibt noch einen Punkt, der auch in der Zeitung gestanden ist: „Osttiere schleppen Katzenseuche ein." Das heißt, man hat bei einem Tierhändler in Mistelbach grauenhafte Zustände gefunden. Das brauche ich nicht näher zu schildern. Es waren die Tiere, die offensichtlich günstigst nach Österreich geliefert wurden, alle in kürzester Zeit verendet. In diesen paar Wochen waren alle krank, und zwar haben sie an einer Katzenseuche gelitten. Diese ist auch nicht ganz ungefährlich für Menschen, weil Kinder und alte Menschen davon erfasst werden können.

 

Der Tierschutzdachverband hat gewisse Vorschläge und auch Ablehnungen. Zum Beispiel wäre eine Hunderassenverordnung sicher nichts Zielführendes, weil nicht die Hunderassen als solche diskriminiert gehören, sondern die Halter, die diese Tiere zu aggressiven Tieren heranziehen. Der Hund ist und bleibt ein Tier. Ein Hund ist nicht von Anfang an ein böser Welpe, sondern er wird

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular