Landtag,
24. Sitzung vom 28.01.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 83
Da geht es nicht darum, dass das wie beim
Kleinkinderspielplatz für die Eltern gut einsehbar ist, sondern ältere Kinder
und Jugendliche haben das eher gern am Rand, wo man als Elternteil nicht gleich
hinsieht, wo sie sich untereinander austauschen können, was sich, nebenbei
gesagt, von der Lärmerregung her auch gut deckt, wenn das ein bisschen weiter
weg ist oder wenn man für mehrere Bauplätze gemeinsam entsprechend etwas für
die Jugendlichen weiterbringen kann.
Ich persönlich könnte mir auch vorstellen, dass wir
das in einem akkordierten Management zusammenbringen, dass die gedachten
Freiflächen, wenn es zwei, drei, vier Baulose gibt, auch zusammen gestaltet
werden, um hier wirklich entsprechend attraktive Freiflächen zu schaffen.
Beim Abänderungsantrag der GRÜNEN bin ich trotzdem dafür,
dass wir ihn ablehnen, einfach deshalb, weil bei der Stadterneuerung, also
dort, wo wirklich breit und neu gebaut wird – das hat ja auch StR Ludwig extra
schon gesagt –, natürlich die Flächen auch verwendet und wirklich entsprechende
Kinder- und Jugendspielplätze geplant werden sollen, und zwar eben unter den
Grundsätzen, die ich jetzt auch entsprechend ausgeführt habe. Aber im
innerstädtischen Bereich geht es tatsächlich manches Mal nicht, und nur durch
das Streichen haben wir ja nichts erreicht, denn es gibt den Platz einfach
nicht, daher ist es in-house oder in-door um einiges besser, als wenn es gar
keinen Platz gibt. Natürlich ist es die zweitbeste Lösung, aber es ist eine
Lösung, und die muss ja auch geprüft werden. Sie wird auch geprüft von den
entsprechenden Stellen der Gemeinde und dann dem Bezirksbauausschuss
weitergeleitet.
Daher: Das soll die Ausnahme
sein. Wir werden sie im Einzelfall brauchen. Wenn es baulich gar nicht anders
geht, dann ist es besser, es gibt solche Flächen als es wird gar nicht gebaut
oder das ganze Projekt bricht zusammen. Aber es soll natürlich nicht die Regel
sein, sondern wir wollen ja auch entsprechend diese freien Flächen haben. Daher
ist uns hier, was die Jugend betrifft, ein echter Durchbruch gelungen.
Ich finde auch, wenn man
sich diese Diskussion anschaut, die StR Ludwig begonnen hat, dass er diese in
einer wirklich breiten und umfassenden Diskussion zu einem guten Ende gebracht
hat. Ich nehme zur Kenntnis, dass die Freiheitlichen diesmal nicht mitstimmen
können, obwohl sie sehr konstruktiv dabei waren in der Arbeitsgruppe und alle
Zeichen darauf gedeutet haben, dass das auch hier möglich ist. Vielleicht gibt
es auch ein übergeordnetes politisches Interesse. Auch das ist ja legitim, wird
aber durch eine eigene Bauordnungsdiskussion nicht wegzubringen sein.
Ich sage, okay, nehmen wir das zur Kenntnis, aber es
ist ein Erfolg dieser gemeinsamen Diskussion gewesen, wie dies ja auch schon
vom Ausschussvorsitzenden Stürzenbecher ausgeführt wurde. Für die Diskussion
heute finde ich, dass die breite Zustimmung und die gemeinsame Erarbeitung uns
einfach zuversichtlich stimmen kann und soll, diese neue Bauordnung als ein
positives rechtliches Bild zu sehen, auf dem man im wahrsten Sinn des Wortes
aufbauen kann. Und wenn wir sie heute beschließen, haben wir auch die
Möglichkeit dazu. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl:
Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Ich erkläre die Verhandlung für
geschlossen, und erteile dem Berichterstatter, dem Herrn Amtsf StR Dr Ludwig
das Schlusswort. – Bitte sehr.
Berichterstatter Amtsf StR Dr Michael Ludwig:
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren des Wiener
Landtages!
Es wurde ja schon mehrfach darauf hingewiesen, dass
die Wiener Bauordnung zweifellos eine der wichtigsten gesetzlichen
Rahmenbedingungen für das gesamte Bauwesen in unserer Stadt ist, und natürlich
unterliegt eine Bauordnung immer auch den verschiedensten wirtschaftlichen,
sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen. Deshalb ist nach einer
entsprechenden Evaluierung zweifellos in regelmäßigen Abständen immer auch eine
Novelle vorzunehmen.
Rückblickend muss ich sagen, es war zweifellos auch
richtig, dass ich vorgeschlagen habe, das in einer Arbeitsgruppe zu machen, in
die alle Fraktionen mit eingebunden waren, denn ich kann aus eigener Erfahrung
in dieser Arbeitsgruppe sagen, dass das Gesprächsklima nicht nur ein sehr
konstruktives war, es sind auch sehr viele gute Vorschläge gemacht worden. Wenn
man den jetzigen Entwurf mit dem ursprünglichen vergleicht, so ist zweifellos
auf Grund dieser politischen Diskussion sehr vieles auch an
Qualitätsverbesserung beigetragen worden.
Natürlich ist aber auch, dass es unterschiedliche Auffassungen gibt zu diesem Themenbereich und dass diese unterschiedlichen Auffassungen nicht nur durch die Fraktionsgrenzen definiert werden. Gerade beim § 69 hat sich gezeigt, dass es durchaus auch Gemeinsamkeiten zwischen Fraktionen gibt und manchmal Diskussionslinien durch die Fraktionen gegangen sind. Es hat zum Beispiel auch unterschiedliche Auffassungen gegeben zwischen dem, was Bezirksvorsteherinnen und Bezirksvorsteher wollten, und dem, was vielleicht Gemeinderatsfraktionen wollten. Das ist hier aber ganz natürlich, denn es gibt bei diesem Themenfeld auch durchaus unterschiedliche Interessen, die eingebracht werden.
Ich möchte hier nicht ausschweifen, aber in aller
Kürze trotzdem noch einmal auf den Ausgangspunkt zurückkommen. Wir haben auch
in der Arbeitsgruppe festgelegt, dass es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten
gibt, wie wir die Wünsche der Bezirke auch mit einbeziehen.
Das eine ist, dass wir Veränderungswünsche im
Flächenwidmungs- und Bebauungsplan festlegen.
Die zweite Variante war, dass wir gesagt haben, nein,
das soll nicht sein, der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan soll im
Wesentlichen stabil gehalten werden, es soll aber für bestimmte
Veränderungswünsche auch in den Bezirken eine Möglichkeit geben. Diese ist der
§ 69.
Wir haben uns in langen
Diskussionen, auch über die Fraktionsgrenzen hinweg, auf diese zweite
Vorgangsweise geeinigt, dass wir gesagt haben,
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular