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Landtag, 24. Sitzung vom 28.01.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 83

 

und vorzuschlagen, wie man Systeme - und das tun wir laufend - noch verbessern kann.

 

Ende 2007, nachdem dieses ExpertInnengremium die Berichte präsentiert hat, haben wir auch sofort reagiert, und es wurde ein kinderpsychiatrischer Liaisondienst des Psychosozialen Dienstes eingerichtet. Fachärzte des Psychosozialen Dienstes unterstützen im Ausmaß von 15 Wochenstunden die SozialpädagogInnen der MA 11 bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischen Auffälligkeiten. Zu den Aufgaben dieses Dienstes zählt insbesondere die Hilfestellung bei der Bewältigung krisenhafter Situationen in den sozialpädagogischen Einrichtungen, die Mitwirkung und Unterstützung bei erforderlicher stationärer Aufnahme, die psychiatrische Nachbetreuung von Jugendlichen in sozialpädagogischen Einrichtungen nach einem stationären Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik und die Förderung des Dialogs und der Unterstützung des sozialpädagogischen Personals durch Fallbesprechungen. Diese Kooperation mit Fachärzten des Psychosozialen Dienstes hat sich als sehr wirkungsvolle Maßnahme zur Unterstützung der Betreuung von verhaltensauffälligen Minderjährigen mit psychiatrischen Diagnosen herausgestellt.

 

Trotzdem - und auch das ist etwas, was alle wissen und einige doch nicht so akzeptieren können - wird es immer wieder neue Erkenntnisse geben, zusätzliche Gesprächsrunden und Expertisen, und das im Sinne dessen, was die oberste Zielsetzung für uns alle sein muss, nämlich nicht nur bei Erwachsenen, sondern vor allem auch bei Kindern und Jugendlichen die besten Angebote zu machen, die ihnen helfen, mit ihrer Krankheit auch dementsprechend umgehen zu können. Und aktuell sind das Gespräche zwischen der MA 11 und dem Krankenanstaltenverbund und dem Psychosozialen Dienst, wo geklärt werden muss - und auch das wissen Sie, aber ich sage es für das Protokoll nochmals -, dass es vor allem darum geht, welche Rechtsform eine spezielle Einrichtung haben muss, um Minderjährigen eine längerfristige Betreuung in einem gesicherten medizinisch-sozialtherapeutischen Milieu zu gewährleisten. Und so wie diese Diskussion wird es auch andere Diskussionen geben. Und so wie diese Diskussion und die vorangegangenen werden sie alle dazu führen, dass wir Schritt für Schritt die richtigen Antworten auf die sich stellenden Fragen geben können - im Sinne der Kinder und Jugendlichen dieser Stadt.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke, Frau Stadträtin. Die 1. Zusatzfrage stellt Frau Abg Praniess-Kastner. – Ich bitte darum.

 

Abg Karin Praniess-Kastner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Vielen Dank, Frau Stadträtin. Sie haben einige Lücken im System ja schon selbst angesprochen. So sprechen Sie von einer Lücke, die 2000 festgestellt wurde, für besonders schwierige Kinder. Die Primare Berger und Friedrich haben in dieser im Auftrag der StRin Wehsely erstellten Studie davon gesprochen, dass es einen eklatanten Mangel gibt. Und es sieht so aus - und ich nehme an, Sie haben die Protokolle der Untersuchungskommission gelesen -, als würde dieser Mangel noch lange nicht behoben sein. Ich zitiere Ihre Mitarbeiterin Frau Mag Balic-Benzing, die sich 2007 gegenüber der Presse geäußert hat, indem sie sagte: „Es gibt noch einen Fachkräftemangel, und es wird eine weitere Durststrecke geben." - Da geht es um den Liaisondienst. Es gibt anscheinend zu wenige Ärzte, es gibt zu wenige Sozialarbeiter, es gibt dazu zu wenige Fachkräfte.

 

Frau Stadträtin, meine konkrete Frage dazu: Wie stellt sich diese Situation des Liaisondienstes für Sie derzeit dar? Wird der Liaisondienst inzwischen von Psychiatern durchgeführt, die auf Kinder und Jugendliche spezialisiert sind? Denn das war damals anscheinend nicht der Fall.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Bitte, Frau Stadträtin.

 

LhptmStin Grete Laska: Also, zum einen wollen wir doch hier in diesem Haus sehr genau auseinanderhalten, was von Ihnen jetzt hinterfragt und angesprochen wurde.

 

Frage 1, die Sie gestellt haben, ist ganz einfach zu beantworten: Natürlich wird der Liaisondienst von Fachpersonal begleitet, also von Psychiatern.

 

Frage 2: der angesprochene Personalmangel. Ich habe die Protokolle sehr aufmerksam gelesen - wobei im Protokoll eine Aussage von Frau Balic-Benzing nicht enthalten sein kann, weil sie dort keine gemacht hat -, und darin ist vollkommen klargestellt, dass es ein Problem gibt, das die Frau Gesundheitsstadträtin auch bei ihrer Aussage deutlich unterstrichen hat, was die Ausbildungssituation im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie betrifft. Da ist aber auch vollkommen klargestellt worden - und ich bin überzeugt davon, dass das auch für Sie vollkommen klar ist -, dass die Stadt Wien - weder Sie noch die Frau Stadträtin noch ich noch selbst der Herr Bürgermeister mit seiner Kompetenz und auch mit seiner Durchschlagskraft - niemanden zwingen können wird, eine solche Ausbildung zu machen. Daher wird es notwendig sein, möglichst viele Menschen zu motivieren, wird es notwendig sein, die Rahmenbedingungen zu schaffen - was geschehen ist - und dann zu hoffen, dass das, was jetzt begonnen hat, nämlich mehr Dienstposten zu schaffen, auch mit Leben erfüllt wird, nämlich mit Menschen.

 

Zur dritten Frage, den sozialarbeiterischen Bereich betreffend, kann ich sagen, da gibt es keinen Mangel, da gibt es genügend Personal.

 

Daher fasse ich noch einmal zusammen: Von diesen Vorschlägen, die seinerzeit Berger und Friedrich gemacht haben, war einer der Liaisondienst. Er hat sich hervorragend bewährt, ist im System inzwischen systemimmanent und wird das auch bleiben.

 

Präsident Prof Harry Kopietz: Danke. – 2. Zusatzfrage: Frau Abg Zankl, bitte.

 

Abg Inge Zankl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin!

 

Sie haben jetzt einige Änderungen schon angesprochen. Es ist viel passiert. In der Wissenschaft und in der Medizin ist alles im Fluss. Wie ist der derzeitige Stand

 

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