Landtag,
20. Sitzung vom 04.09.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 43
es schon auch bitter ist und das ist mit dem „Es reicht.“ des Willi Molterer gekommen: Eine derartige Verhandlung zu einer bedarfsorientierten Mindestsicherung, ein Meilenstein im Sichern des Netzes für die Ärmsten in unserem Land vertragsfertig ausverhandelt, neun Länder auf einen Punkt gebracht - und dann das „Es reicht.“ des Herrn Molterer und die bedarfsorientierte Mindestsicherung steht in den Sternen! Es wird davon abhängen, welche Regierung kommt. Wir haben sie fertig verhandelt. Unter einer SPÖ-geführten Regierung ist es dazu gekommen, dass wir über eine bedarfsorientierte Mindestsicherung gesprochen haben, dass wir sie ausverhandelt haben, dass wir alle Bundesländer so weit hatten, und dann kam das „Es reicht.“ des Willi Molterer, nur damit wir hier die Historie und die Chronologie richtig sehen. Wenn sich dann ein Herr Haider mit irgendwelchen besonderen Übergangslösungen nur für sich und Kärnten hineinreklamieren will, dann kann man dazu nur Nein sagen, denn es geht ja bei dieser Mindestsicherung um eine Vereinheitlichung für alle Menschen in Österreich. Es ist es sehr schade, dass das nicht gelungen ist.
Ich habe gesagt, ich halte mich kurz. Wir haben
unsere Punkte noch einmal angebracht. Es sind wirklich gute Lösungen. Es sprüht
vielleicht nicht vor Elan, es ist solide, es wird vielen Menschen helfen, es
ist ja auch genau das, wofür wir stehen, wie man möglichst vielen Menschen
helfen und sozusagen insbesondere die Schwachen in dieser Gesellschaft stützen
kann. Das ist uns mit diesem Paket und wird uns mit diesem Paket sicherlich
gelingen. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich komme auch schon zum Abschluss, weil ich euch
nicht lange aufhalten will und es wird ja auch dann noch „more of the same“
kommen. Aber es ist schon bitter, muss ich ganz ehrlich sagen. Die offiziellen
Koalitionspartner im Bund, Molterer und Missethon von der ÖVP, fallen mit Nein,
Njet, miesen Tönen und „Es reicht.“ auf. Die GRÜNEN, VdB – Van der Bellen,
okay, das ist jetzt die neue Marke -, die GRÜNEN fallen auf mit „Nicht mit
mir", ist auch gut. FPÖ, da können wir nur sagen „Wir gegen ihn, weil er
gegen die Menschen ist", das ist ganz klar. Zum BZÖ fällt uns in Wien
ehrlich gesagt nichts ein.
Ich kann nur sagen, mit neuer Kraft, wir hoffen sehr
und wir glauben daran, dass die Menschen uns am 28. September ihr
Vertrauen schenken. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Als nächster
Redner hat sich Herr Dipl-Ing Stifter zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Dipl-Ing
Roman Stiftner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr
geehrter Herr Präsident! Werte Damen und Herren!
Vorsicht, Frau
Wehsely, aber irgendwo scheint hier der Eindruck zu bestehen, dass Ihnen
wirklich nichts mehr peinlich ist, denn sich heute hier herzustellen und zu
sagen, dass Sie hier ein großes Entlastungspaket beschließen und das bei einem
Landtag, der hier von der Opposition einberufen worden ist, ist schon eine
schöne und auch eine große Chuzpe. Was hätten Sie denn gemacht, wenn wir nicht
den Sonderlandtag einberufen hätten? Sie haben jetzt jahrelang geschlafen,
machen überhaupt nichts und heute stellen Sie sich mit reinstem Wahlpopulismus
her und versuchen hier ein paar Punkte noch einmal durchzubringen, um das
Gesicht nicht ganz zu verlieren. So schaut’s nämlich aus mit dieser SPÖ, sehr
geehrte Damen und Herren!
Dieser Sonderlandtag ist notwendig, weil Sie nämlich
den Wienerinnen und Wienern 730 EUR im Jahr - und das macht Ihr Belastungspaket
aus und da können Sie heute eigentlich nichts mehr dran referieren - jedes Jahr
aus der Tasche ziehen! Es ist fünf vor zwölf für Sie! Die Wahlumfragen geben
jetzt schon wieder nach, der große Hype des neuen Faymann ist vorbei, es ist
fünf vor zwölf (Aufregung bei der SPÖ.), Sie spüren den heißen Atem der
ÖVP und der anderen Oppositionsparteien. Und nun braucht es einen
Entlastungsschlag und das ist Ihnen heute leider nicht geglückt und, Herr
Kollege Oxonitsch, es war nicht einmal ein tauglicher, sondern ein untauglicher
Versuch (Heiterkeit bei den GRÜNEN.), den Sie heute hier gemacht haben.
Aber eines versuchen Sie sehr wohl, glaube ich,
nämlich, dass Sie die Bundes-SPÖ offensichtlich zu einem Filialbetrieb der
Wiener SPÖ machen wollen. (Beifall bei der ÖVP.) Sie machen nämlich
jetzt die schlechte Wiener Politik offensichtlich zur Bundessache. Und dem
Bürgermeister sei jetzt schon deutlich gesagt, dass gerade seine
Kanzlerdemontage-Politik in der eigenen Fraktion offensichtlich zur Solidarität
innerhalb der eigenen SPÖ-Fraktion geführt hat und dass seine
Kanzlerdemontage-Politik der eigentliche Neuwahlauslöser war, denn hätte er
denn wirklich glauben können, dass wenn er ein Thema wie Gusenbauer abschließt,
der dann von Faymann nicht nur personell konterkariert wird, sondern auch noch
inhaltlich weitergeführt wird - also so kann es sicherlich nicht sein. Um das
Zitat des Herrn Bürgermeisters noch einmal zu gebrauchen, sie gilt nicht dem
Fokus der Unintelligenz in der Wahlkampfzeit, den haben schon Sie, nur leider
werden Ihnen die Wähler und Wählerinnen nicht folgen. Sie erkennen Ihren
Populismus. Sie erkennen, dass Sie jahrelang nichts gemacht haben und jetzt nur
mehr auf der populistischen Welle dahersegeln. Unseriöser geht’s nicht mehr,
sehr geehrte Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP – Aufregung bei der
SPÖ.)
Offensichtlich agiert Ihr Herr Bundeskanzler
beziehungsweise Ihr Herr Bürgermeister vielmehr so, dass er sagt: Es ist mir
eigentlich wurscht, wer unter mir Bundeskanzler ist oder wer
SPÖ-Parteivorsitzender auf Bundesebene ist. Er setzt die Qualitätsstandards,
nämlich jene schlechten Qualitätsstandards des Wiener Rathauses jetzt
offensichtlich auf Bundesebene an und ich halte das für eine der gefährlichsten
Drohungen, dass wir die schlechte Politik, die wir in Wien haben, jetzt auch
auf Bundesebene in der Person eines ehemaligen StR Faymann haben sollen. So
kann es leider nicht ausschauen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der
ÖVP.)
Ihre Budgetpolitik, und daraus
ziehen wir die Analyse, und, Herr Oxonitsch, Sie waren heute wieder grandios in
Ihrer Darstellung, wie arm eigentlich die Stadt ist
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