Landtag,
20. Sitzung vom 04.09.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 43
25. Februar 2005, rückwirkende Erhöhung des
Heizkostenzuschusses: SPÖ sagt Nein.
1. Dezember 2005, signifikante Erhöhung des
Heizkostenzuschusses: SPÖ sagt Nein.
25. Oktober 2007, Gewährung eines
Heizkostenzuschusses in der Höhe von mindestens 175 EUR: SPÖ sagt Nein.
22.November 2007, Erhöhung des Heizkostenzuschusses:
SPÖ sagt Nein.
24. Juni 2008, Erhöhung des Heizkostenzuschusses: SPÖ
sagt Nein.
Hier zeigt sich, was von Ihrer Politik zu halten ist.
Ebenso die
Sozialhilferichtsätze, wo Sie in Ihrem Antrag nur das verlangen, was ohnehin
notwendig ist, nämlich eine Erhöhung, aber nicht konkret sagen, um wie viel.
Wir verlangen eine Erhöhung wenigstens im Ausmaß der Inflationsrate. Auch hier
haben Sie immer wieder entsprechende Anträge der ÖVP abgelehnt. Ich darf Ihnen
in Erinnerung rufen:
24. November 2004, SPÖ hat abgelehnt.
25. Mai 2005, SPÖ hat abgelehnt.
1. Dezember 2005, Sozialhilfe neu,
Sozialhilferichtsätze, SPÖ hat abgelehnt.
27. Juni 2006, SPÖ hat abgelehnt.
Bisher haben Sie abgelehnt,
jetzt unter dem Druck der Opposition sagen Sie ja, das ist gut. Aber es bleibt
dabei, im Ablehnen sind Sie spitze, (Beifall
bei der ÖVP.) und im verbalen Aufreiben, wienerisch gesagt, auch. So nach
Marke Häupl, der immer für jedermann gute Ratschläge hat, oder der einem
Türken, der seine Tochter nicht in die Schule schicken möchte, die Ohrwaschln ausreißen will. Reden und
Schmähführen statt Handeln, das ist Ihre Politik. (Beifall bei der ÖVP.)
Aber gerade in wirtschaftspolitischen Fragen, gerade
in Fragen der Inflationsbekämpfung ist Poltern und Schmähführen alleine zu
wenig. (Beifall bei der ÖVP.)
Damit mehr geschieht, damit auch etwas für den
Mittelstand geschieht, der Ihrem Herrn Faymann ja angeblich auch ein Anliegen
ist, stelle ich einen weiteren Antrag, nämlich den Antrag, ein eigenes
Bürgerentlastungsgesetz zur Bekämpfung der Teuerung zu beschließen.
Die Wiener SPÖ-Stadtregierung hat ein gehöriges Maß
an Mitschuld an den gestiegenen Lebenshaltungskosten der Wienerinnen und
Wiener, sie kann sich nicht aus der Verantwortung stehlen und diese
ausschließlich bei anderen suchen. Die SPÖ hat seit dem Erringen der
Alleinregierung eine wahre Gebührenlawine auf die Wiener Bevölkerung
losgelassen. Es ist daher dringen angezeigt, Taten und Maßnahmen von den
Regierungsverantwortlichen Wiens einzufordern. Ein eigenes Landesgesetz,
welches ein Bündel an Maßnahmen zur Bekämpfung der Teuerung enthält, ist im
Sinne der Bürgerinnen und Bürger das Gebot der Stunde. Laut Expertenmeinungen ist
im Zuge einer Landessteuerreform und einer Gebührensenkung ein
Entlastungsvolumen von über 100 Millionen Euro zu erreichen. Wir
stellen daher den Beschlussantrag.
„Der Landtag möge beschließen, das zuständige
Mitglied der Wiener Landesregierung möge umgehend einen Gesetzesentwurf
erarbeiten, der geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung der Teuerung auf Wiener
Landesebene beinhaltet. Unter anderem sollte der Gesetzesentwurf jedenfalls
folgende Maßnahmen enthalten:
Umsetzung einer umfassenden Wiener Landessteuerreform
mit dem Ziel der Entlastung der Bürgerinnen und Bürger,
Festschreibung, dass die Benützungsgebühren
jedenfalls für Wasser, Abwasser und Müllbeseitigung zu keiner Überdeckung
führen dürfen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
verlangt.“ (Beifall bei der ÖVP.)
Ich fordere Sie auf, stimmen Sie zu, stimmen Sie
diesem Entlastungspaket zu. Damit können Sie beweisen, dass Ihnen der Kampf
gegen die Teuerung und die Entlastung der Bürger tatsächlich ein Anliegen ist.
Meine Kollegen werden in der Folge noch weitere Anträge einbringen, auch denen
sollten Sie zustimmen. Damit können Sie beweisen, dass Ihnen der Kampf gegen
die Teuerung tatsächlich ein Anliegen ist.
Wenn Sie allerdings diesen Antrag und die anderen
Anträge nach einer Gebührensenkung wieder ablehnen, so wie Sie es in der
Vergangenheit immer wieder getan haben, dann beweisen Sie, dass Sie bloß die
Dinge schönreden und nicht daran denken, wirklich etwas für die Wienerinnen und
Wiener zu tun. Nebenbei bemerkt sage ich Ihnen, würden Sie mit einer Ablehnung
auch die deutliche Entlastung desavouieren, ebenso wie Ihren Spitzenkandidaten
Werner Faymann. Der will nämlich doch auch dringend irgendetwas gegen die
Teuerung tun, kann es aber leider nicht. Sie können es, machen Sie ihm und uns
den Gefallen. Danke schön. (Beifall bei
der ÖVP.)
Präsident Johann Hatzl:
Bevor ich zur nächsten Wortmeldung aufrufe, eine Klarstellung:
Der Abg Wolf hat zwei Anträge eingebracht. Der
zweite, betreffend Bürgerentlastungsgesetz, geht in Ordnung.
Der erste Antrag, die Aufhebung des Wiener
Valorisierungsgesetzes betreffend, der formal von den drei Oppositionsparteien
gestellt wurde, gilt wegen eines Formfehlers zur Stunde als noch nicht
eingebracht. Ich habe auch den Klub diesbezüglich bereits informiert und bin
überzeugt, dass er im Laufe der Debatte noch eingebracht werden wird.
Als nächster Redner am Wort ist der Herr Abg DDr
Schock, 30 Minuten beträgt die Redezeit, ich werde wieder rechtzeitig
aufmerksam machen.
Abg DDr Eduard Schock
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Das ist ja schon der zweite Sonderlandtag in diesem
Sommer und ich meine, es ist ein gutes Zeichen, dass die Opposition hier geeint
auftritt, dass die Opposition hier an einem Strang gemeinsam zieht, unbeschadet
auch aller Differenzen der Weltanschauung, die in einer Demokratie ja nicht nur
möglich sind, sondern die ganz normal und auch erwünscht sind.
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