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Landtag, 17. Sitzung vom 05.06.2008, Wörtliches Protokoll  -  Seite 28 von 70

 

geschätzte Kolleginnen und Kollegen, blickt in vielerlei Hinsicht in Klimafragen bereits jetzt schon auf Österreich und speziell auf Wien. Klimaschutz ist allerdings eine globale Angelegenheit, die wir mit Sicherheit nicht alleine in Wien tun können. Wir werden auch weiterhin alle anderen einladen, mit uns gemeinsam weiter zu arbeiten. - Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Präsidentin Erika Stubenvoll: Die Aktuelle Stunde ist somit beendet.

 

Vor Sitzungsbeginn sind von Landtagsabgeordneten des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien sechs Anträge eingelangt. Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich bekannt gegeben. Die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.

 

Nach Beratung in der Präsidialkonferenz nehme ich folgende Umstellung der Tagesordnung vor: Die Postnummern 2, 1 3, 4 und 5 werden in dieser genannten Reihenfolge verhandelt. Gegen diese Umreihung wurde kein Einwand erhoben, ich werde daher so vorgehen.

 

Wir kommen zur Postnummer 2. Sie betrifft die Vereinbarung gemäß Art 15a B-VG über den Ausbau des institutionellen Kinderbetreuungsangebots und über die Einführung der verpflichtenden frühen sprachlichen Förderung in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen sowie Schaffung eines bundesweiten vorschulischen Bildungsplans. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau LhptmStin Laska, die Verhandlung einzuleiten.

 

Berichterstatterin LhptmStin Grete Laska: Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Nachdem wir heute schon in der Fragestunde Gelegenheit hatten, das Thema zu diskutieren, erspare ich mir jetzt eine lange Einleitung und bitte um Zustimmung.

 

Präsidentin Erika Stubenvoll: Herr Abg Mag Gudenus hat sich zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.

 

Abg Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub der Wiener Freiheitlichen): Hoher Landtag! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kollegen!

 

Wir besprechen jetzt die 15a-Vereinbarung betreffend Sprachfördermaßnahmen und Kinderbetreuung, kurz gesagt. Wir haben schon oft und immer wieder festgestellt, dass Sprachfördermaßnahmen für Kinder in Wien unzureichend sind. Das wurde schon oft besprochen in den Sitzungen vor dieser Sitzung. Die PISA-Studie und die PIRLS-Studie haben uns bestätigt, dass die Integration nicht stattfindet. Und auch die Sigmund-Freud-Universität gibt uns recht mit einer Studie mit dem Titel „Migration als Entwicklungsrisiko“, die eben bestätigt, dass die jahrelangen Warnungen und Aussagen der FPÖ stimmen, dass Zuwanderung Probleme bringt, eben auch am bildungspolitischen Sektor.

 

Es wird in dieser Untersuchung der Sigmund-Freud-Universität festgestellt, dass jene Kinder nicht nur sprachliche Defizite aufweisen, sondern auch ein enormes Manko in der sozialen Entwicklung haben. Auch beim Pflegen sozialer Kontakte soll es laut dieser Studie Schwierigkeiten geben.

 

Die Studienautorin Brigitte Sindelar gibt der FPÖ auch recht, indem sie sagt, die Ergebnisse sind bildungs- und sozialpolitische Zeitbomben und die bestehenden Fördermaßnahmen in Wien sind nicht ausreichend. Deswegen haben wir immer wieder Tag für Tag, Monat für Monat unsere Forderung nach einem verpflichtenden Integrationsjahr für Ausländerkinder, um Deutsch, aber auch soziale Fähigkeiten zu erlernen, erneuert.

 

Wir stehen vor einer fast unlösbaren Situation hier in Wien. Wir müssen feststellen, dass mittlerweile schon fast mehr als die Hälfte der Schulanfänger in der 1. Klasse Volksschule Ausländerkinder sind. In manchen Volksschulen gibt es nur noch eine Handvoll heimischer Kinder. Der Nebeneffekt ist, dass der Islam im Vormarsch ist. Das haben wir auch schon oft genug betont. Natürlich finden auch Gewalt und eine Verrohung in den Schulen statt. Wir wissen ja, Sokrates hat gesagt: „Wo es kein Gespräch mehr gibt, beginnt die Gewalt.“ Oftmals sprechen in den Schulen nur mehr die Fäuste. Ein Effekt davon ist natürlich auch, dass Eltern aus Angst vor den Zuständen in den öffentlichen Schulen ihre Kinder lieber in teure Privatschulen schicken.

 

Die Frage ist eben, was noch alles passieren muss, damit hier ein Umdenken stattfindet. Wir haben immer schon gesagt, dass Integration hier eine Bringschuld der Zuwanderer ist, dass unsere Staatssprache Deutsch der Schlüssel zur Integration ist. Da wird uns auch vom WIFO recht gegeben, das eben auch sagt, Schlüssel der Integration ist die deutsche Sprache und die Folge der Nichtintegration ist eine Generation von Hilfsarbeitern und Sozialhilfeempfängern.

 

Natürlich vor allem im Bildungsbereich haben wir gesehen - und ich komme noch einmal kurz auf die PISA- und PIRLS-Studie zurück -, dass hier in Österreich ein großer Aufholbedarf besteht. Der Anteil an Risikoschülern in Österreich ist besonders hoch. 16 Prozent der getesteten Volksschüler haben mit den einfachsten Leseaufgaben Mühe, wo Bildungsexperten die schulische Entwicklung gefährdet sehen. Jetzt gibt es in Österreich nur relativ wenig Spitzenleser, nämlich nur 8 Prozent. Es ist natürlich offensichtlich, dass hier diese Ergebnisse von den zahlreichen Zuwanderkindern gedrückt werden. Das soll jetzt keine Wertung sein, überhaupt keine Wertung sein, sondern das ist ein Faktum. Das Testergebnis zeigt auch, dass es einen positiven … (Aufregung bei StRin Dr Monika Vana.) Na ja, rechnen ist ja anhand der Anzahl der Ausländerkinder nicht so schwierig. (Abg Anica Matzka-Dojder: Es zeigt, dass es nicht stimmt!)

 

Das Testergebnis zeigt auch, dass es einen positiven Zusammenhang von Leseleistung und Kindergarten und Vorschulbesuch gibt. Das heißt, je länger eine frühkindliche Bildungseinrichtung besucht wurde, desto besser die spätere Leseleistung und auch die Sprachfähigkeit.

 

In diesem Zusammenhang haben wir immer unser freiheitliches Schulmodell „Zuerst Deutsch, dann Schule“ gefordert, dass eben Kinder mit Sprachdefiziten so lange in einer sprachfördernden Vorschule Deutsch erlernen, bis sie dem Regelunterricht gewachsen sind. Endlich kam es zu einem Lichtblick in den letzten Wochen und Monaten. Die Bundesministerin Schmied hat zur PIRLS-Studie gesagt: „Die deutsche Sprache ist ein zentraler Schlüssel zum Leseerfolg.“ Hier werde ich ansetzen. Ein

 

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