Landtag,
16. Sitzung vom 28.03.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 76 von 78
der Bundesebene etwas bewegt, denn es wäre natürlich schön, wenn es sozusagen für alle ArbeitnehmerInnen oder in dem Fall besser gesagt für alle Arbeitnehmer in diesem Land gelten würde.
Ich bitte um Zustimmung zur Postnummer 1. (Beifall
bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Wir kommen nun
zur Abstimmung über die Gesetzesvorlage.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die der
Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, dies mit einem
Handzeichen zu bekunden. – Dies ist sohin einstimmig angenommen.
Mir liegt der schon erwähnte Beschluss- und Resolutionsantrag
der Grünen Fraktion, eingebracht von den Damen Ingrid Puller und Mag Alev Korun
zum Thema Papa-Monat vor. In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an die Frau
Stadträtin, die hier auch als Berichterstatterin fungiert, verlangt.
Wer mit diesem Beschlussantrag einverstanden ist, den
bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Dies ist ebenfalls einstimmig
angenommen.
Wenn kein Widerspruch erfolgt, werde ich sofort die
zweite Lesung vornehmen lassen. – Ich erblicke und höre keinen Widerspruch.
Ich bitte daher jene Mitglieder des Landtages, die
dem Gesetz auch in zweiter Lesung die Zustimmung erteilen wollen, dies mit
einem Handzeichen zu dokumentieren. – Das Gesetz ist in zweiter Lesung
ebenfalls einstimmig angenommen.
Die Postnummer 3 betrifft die erste Lesung der
Vorlage eines Gesetzes, mit dem das Gesetz über die äußere Organisation der
öffentlichen Pflichtschulen und öffentlichen Schülerheime im Lande Wien und
über die Zusammensetzung des Kollegiums des Stadtschulrates für Wien (Wiener
Schulgesetz – WrSchG) geändert wird. Berichterstatterin hiezu ist Frau
LhptmStin Laska. Ich bitte sie, die Verhandlung einzuleiten.
LhptmStin Grete Laska: Sehr geehrte
Damen und Herren! Ich ersuche Sie um Zustimmung.
Präsident Heinz Hufnagl: Gemäß
§ 30c Abs 10 der Geschäftsordnung schlage ich vor, die General- und
Spezialdebatte zusammenzulegen.
Wird gegen diese Zusammenlegung ein Einwand erhoben?
– Ich erblicke ihn nicht. Ich gehe daher so vor.
Die Debatte ist eröffnet. Zu Wort gemeldet hat sich
Frau Abg Jerusalem. Ich erteile es ihr.
Abg Susanne Jerusalem (Grüner Klub
im Rathaus): Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Keine Sorge! Es kommt jetzt, zumindest meinerseits,
nicht zu einer großen Schuldebatte, ich habe mich nur deshalb zu Wort gemeldet,
weil wir dieser Novellierung nicht zustimmen werden.
Es geht nicht um eine große Geschichte. Ich erkläre
es vielleicht ganz kurz. Es gab vier schulautonome Tage, wo die Schulstandorte
in Autonomie festlegen konnten, wann die Schülerinnen und Schüler frei haben.
Und da hat es sich begeben, dass die Kinder einer Familie an unterschiedlichen
Tagen schulfrei hatten, Kinder, die man noch beaufsichtigen musste oder wo
zumindest jemand zu Hause sein musste. Das hat zu großen Problemen geführt. Es
haben daher viele Eltern darum gebeten und darauf gedrungen, dass da eine
Änderung herbeigeführt wird und die Kinder alle an denselben Tagen frei haben.
Insoweit ist das, was jetzt vorliegt und worüber wir
heute abstimmen, selbstverständlich eine Verbesserung, denn an zweien der vier
Tage wird das nun für alle Schulen gleich sein – das ist ein Fortschritt –, an
zweien wird es nicht gleich sein – das ist weniger gut.
Der grüne Vorschlag, der auch als Gesetzesinitiative
im Parlament eingebracht worden ist, lautete dahin gehend, dass alle vier Tage
vereinheitlicht werden und alle Schulen an diesen vier Tagen frei haben sollen.
Das ist der einzige Grund, warum wir heute nicht zustimmen werden, ohne dass
wir jetzt groß dagegen anrennen. – So viel zu unserem Abstimmen.
Bei dem anderen – wir hatten heute ja schon einmal
kurz Gelegenheit, darüber zu reden – ging es, was die Schulorganisation
betrifft, um die „Neue Mittelschule". Nun haben wir ja heute vom Herrn
Bürgermeister gehört, dass faktisch überhaupt nichts feststeht. Weder weiß man,
wie das Konzept aussehen wird – das hat der Herr Landeshauptmann ja ganz
eindeutig gesagt, das Konzept liegt noch nicht vor –, noch liegt auch vor, in
welchen Regionen die Umsetzung stattfinden soll. Das Einzige, was der Herr
Landeshauptmann gesagt hat, war diesmal, dass noch „vor dem Sommer" die
Präsentation des Modells sein soll.
Deswegen werde ich jetzt gar nicht lange darüber
reden. Harren wir der Dinge. Wir werden also vor dem Sommer tatsächlich das
Modell vorgelegt bekommen, so es stimmt und die Ankündigung nicht so anfällig
ist wie die November-, Dezember- und Frühjahrs-Ankündigung. Da bin ich schon
sehr gespannt.
Das andere, was uns auch noch vor dem Sommer
vorgelegt werden soll, das ist jenes Konzept, das angeblich der Stadtschulrat
nunmehr erarbeitet, welche Maßnahmen in Sachen Gewalt, welche Maßnahmen gegen
die steigende Gewalt gesetzt werden sollen. Das wurde uns also auch
angekündigt, dass das demnächst präsentiert werden soll.
Wir sind sehr gespannt, freuen uns dann auf die
Diskussion und sind im Übrigen trotz unseres Neins zur jetzigen Novellierung
durchaus froh, dass die zwei Tage zumindest jetzt nicht mehr in Autonomie
festgelegt werden. – Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Heinz Hufnagl: Als nächster
Redner hat sich Herr Abg Dr Aigner zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Präsident! Frau
Landeshauptmann-Stellvertreter!
Ich möchte auch keine allgemeine
Schuldebatte machen, und ich spreche auch nur zum Gesetz. Wenn man Autonomie
ernst nimmt, darf man sich halt nicht schrecken davor, wenn es autonome
Entscheidungen gibt. Das ist wie beim Föderalismus. Wir sind ein föderales
Gremium hier, neun Landtage, es gibt neun
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