Landtag,
15. Sitzung vom 23.01.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 67
waren weit unter den Grenzwerten. Ähnliches zeigte sich bei Paprika: Da wurden 27 Proben untersucht; 93 Prozent waren vollkommen rückstandsfrei. Es gäbe noch eine längere Liste, diese möchte ich jetzt nicht vortragen, aber ich glaube, die Tendenz ist klar: Wir sind im Bereich über 90 Prozent bei „Vollkommen rückstandsfrei", das ist, glaube ich, gut.
Daran wird man sicher noch weiterarbeiten müssen. Ich
sage jetzt also nicht, dass das schon das Endergebnis ist, mit dem wir
zufrieden sind. Aber ich glaube, dass das ein Ergebnis ist, das ganz gut ist
und das sich sehen lassen kann, wobei eben einzelne Ausreißer nicht vorkommen
sollten.
Präsident Heinz Hufnagl: Danke schön. -
Die 3. Zusatzfrage stellt Herr Abg Parzer. Ich bitte darum.
Abg Robert Parzer
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Kollege Mahdalik dürfte noch nicht lange im Bezirk
wohnen; sonst würde er nämlich wissen, dass wir Gärten aus Simmering in unseren
Bezirk umgesiedelt haben und dass wir Gott sei Dank sehr viele Gärtner bei uns
haben. Aber das ist nicht meine Frage.
Meine Frage ist: Welche Rolle spielt der Einsatz der
biologischen Schädlingsbekämpfung bei der Produktion des Frischgemüses der
Wiener Gärtner, und was kann getan werden, um diesen Einsatz noch weiter zu
erhöhen?
Präsident Heinz Hufnagl: Bitte, Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Ich möchte vielleicht noch kurz auf den Bioanteil zu
sprechen kommen. Wir sind nämlich mittlerweile bei 16 Prozent an
biologisch bewirtschafteten Acker-, Wein- und Gartenbauflächen. Das ist ein
neuer Höchststand, denn der Österreich-Durchschnitt liegt bei 11 Prozent.
Also, wir sind auch hier über dem Durchschnitt. Was
jetzt die biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel betrifft, so wissen Sie,
dass wir mit den Bio-Healthern sozusagen ein eigenes Instrument in der Hand
haben, wo die Gärtner sehr intensiv beraten werden, eben im Bereich der
integrierten Produktion, das heißt, dass man vor allem dort, wo es möglich ist,
auch Nützlinge selbst zum Einsatz gegen Schädlinge bringt.
Das funktioniert wirklich sehr gut, und die
anfängliche Skepsis, die es vielleicht gegeben hat, ist jetzt gewichen, weil
man einfach sieht, dass ein Erfolg gegeben ist, und das gibt ja natürlich einem
solchen Projekt immer recht. Und das Schöne bei diesen Bio-Healthern ist, dass
eigentlich schon beim ersten Anzeichen von Schädlingen die Bio-Health-Berater
gerufen werden, die sofort mit Nützlingen ins Glashaus gehen und dann oft ein
totaler Schädlingsausbruch vermieden werden kann, und dadurch natürlich auch
der Einsatz von Pestiziden. Und dieses Frühwarnsystem funktioniert immer besser,
weil auch die Gärtnerinnen und Gärtner jetzt stärker für dieses Thema
sensibilisiert sind.
Also, wo man früher Pestizide eingesetzt hat, wird
jetzt wirklich schon auf die ersten Anzeichen geschaut, und das ist etwas, was
man, glaube ich, noch weiter verbessern kann, damit die Zusammenarbeit und das
Zusammenwachsen von Bio-Health und den Wiener Gärtnerinnen und Gärtnern auch
immer besser funktioniert. Das ist wirklich, glaube ich, eine schöne
Entwicklung.
Präsident Heinz Hufnagl: Danke sehr!
Die vierte und letzte Zusatzfrage kommt wieder von Frau Abg Mörk. Ich bitte
darum!
Abg Gabriele Mörk
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr
geehrte Frau Stadträtin!
Seit 2005 gibt es für die Wiener GemüseproduzentInnen
die Aktion, und Sie haben sie auch schon angesprochen, „Freiwillig ohne
Gentechnik". Wie viele Gemüsebauern und -bäuerinnen haben sich seither
dieser Aktion angeschlossen?
Präsident Heinz Hufnagl: Bitte, Frau
Stadträtin!
Amtsf StRin Mag Ulli Sima:
Ja, die Plattform „Freiwillig ohne Gentechnik“ haben wir im März 2005
gemeinsam mit der LGV und der Wiener Landwirtschaftskammer ins Leben gerufen.
Es hat eine Deklaration gegeben, die alle, die dieser Aktion beitreten wollen,
unterschreiben müssen. Es sind ungefähr 300 Mitgliedsbetriebe, die wir
haben, die LGV - die Gärtner haben sich fast alle angeschlossen - und es gibt
auch einige Weinbauern, die dabei sind. Die Betriebe bekommen Tafeln, weil wir
das auch sozusagen im öffentlichen Raum sichtbar machen wollen, wo dann
wirklich darauf steht: „Freiwillig ohne Gentechnik“. Und ich glaube, dass das
wirklich eine gute Sache ist, dass wir es, gemeinsam mit dem
Gentechnik-Vorsorgegesetz, und damit sozusagen über zwei verschiedene Flanken,
wirklich geschafft haben, die Wiener Landwirtschaft weiterhin gentechnikfrei zu
halten.
Das ist auch für die Zukunft mein erklärtes Ziel,
weil ich glaube, dass es in einer Stadt wie Wien, wo wir einen doch sehr
abgegrenzten landwirtschaftlichen Raum haben, nicht möglich ist, Gentechnik und
gentechnikfreie Landwirtschaft nebeneinander zu betreiben. Das wird sicher nie
gehen, deswegen ist es für uns ganz klar, wir setzen auf eine gentechnikfreie
Landwirtschaft und möchten die Bäuerinnen und Bauern auch wirklich darin
unterstützen, weil es ja oft auch eine Frage der Hilfestellung für die
Einzelnen ist: Wie kann ich das erkennen, woher weiß ich das. Also, auch dieses
Service gibt es nun von unserer Seite. Und auf der anderen Seite hat es nach
dem Gentechnik-Vorsorgegesetz selbstverständlich auch Kontrollen in diesem
Bereich gegeben, Stichprobenkontrollen der Produkte Mais, Raps und Tomaten,
also die Produkte, die theoretisch gentechnisch verändert sein können, und
erfreulicherweise waren alle diese Prüfungsergebnisse bisher negativ. Das heißt,
es gibt keinerlei Hinweise auf den Einsatz von Gentechnik in Wien. Das soll
auch weiter so bleiben, und dazu wollen wir auch weiterhin alles beitragen. Und
ich bin eigentlich froh, dass wir im Gemüsebereich eigentlich alle Betriebe
gewinnen konnten, bei „Freiwillig ohne Gentechnik" mitzumachen.
Präsident Heinz Hufnagl: Danke schön!
Die 4. Frage (FSP -
00108-2008/0001 - KFP/LM) wurde von Frau Abg Veronika Matiasek gestellt und
ist
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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