Landtag,
10. Sitzung vom 28.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 29 von 98
sicherstellen, dass der Wien prägende Ansatz des
sozialen Zusammenhalts und der ökologischen Nachhaltigkeit auch in den
Aktivitäten der CENTROPE-Region deutlich umgesetzt wird.
Damit die strategischen Ziele Wiens und die Visionen
von CENTROPE 2015 durch Leitprojekte umgesetzt werden können, hat sich Wien in
den Verhandlungen zu den neuen Strukturfondsprogrammen 2007 bis 2013
ausreichende Fördermittel mit hohen Fördersätzen sichern können. Gemeinsam mit
den Partnerregionen ist es gelungen, den groben Programmrahmen der Europäischen
Kommission für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den für Wien und die
CENTROPE-Regionen wesentlichen Themenbereichen und Projektmöglichkeiten zu
füllen.
Lernende Regionen - wirtschaftsreiche Entwicklung:
Hier ist an grenzüberschreitende Wirtschafts- und Forschungskooperationen
gedacht, Bildung und Qualifizierung sowie Integration in den Arbeitsmarkt, die
Berücksichtigung der sozialen Dimension, der Integration sowie die nachhaltige
räumliche Entwicklung und gute regionale Verwaltung. Im Besonderen sollen auch
die Göteborg-Ziele nachhaltig verfolgt werden mit Projekten zum Schwerpunkt
regionale Erreichbarkeit, gemeinsames Management von Naturschutzgebieten und Nationalparks,
Umweltschutz und Risikoprävention sowie die derzeit die Medien und die Politik
dominierenden Themen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Klimaschutz.
Die Verantwortung der Verwaltung der
grenzüberschreitenden Programme Österreichs, der Tschechischen Republik, der
Slowakei und Ungarns wurde vom Bund an die Länder übertragen, wobei Wien jetzt
Verwaltungsbehörde für das neue Programm Österreich/Slowakei geworden ist.
Normalerweise sind wir in Wien nicht so erfreut, wenn eine Bundesaufgabe an die
Länder abgetreten wird. In diesem Fall ist dies anders: Dass die Verantwortung
für die grenzüberschreitende Regionalförderung in die Verantwortung der Länder
übergeht, ist der richtige Weg. Wir sind stolz darauf, dass wir mit unserem
internationalen Know-how zur erfolgreichen Abwicklung des Programms
Österreich/Slowakei beitragen können. (Beifall bei der SPÖ.)
Das ebenfalls zukünftig von Wien aus verwaltete
Programm Zentraleuropa zielt schwerpunktmäßig auf die Entwicklung und Förderung
strategischer Projekte im Vorfeld zukünftiger Investitionspolitik. Damit könnte
dieses Programm erhebliche strategische Bedeutung für Zentraleuropa, für den
CENTROPE-Raum und für die wirtschaftliche Entwicklung Wiens haben.
Auch das Programm Südosteuropa soll nicht unerwähnt
bleiben. Es hat das Ziel, die transnationalen Kooperationen als
Vorbeitrittshilfe für die Länder des Balkanraums zu nutzen, um sie schrittweise
an Europa heranzuführen, im Sinne dessen, was ich einleitend zur eminenten
Wichtigkeit dieser Region für Wien und Österreich angemerkt habe.
Mit der Verwaltung des regionalen Programms in Wien,
des grenzüberschreitenden Programms Österreich/Slowakei sowie des
transnationalen Programms Zentraleuropa ist es Wien gelungen, sich als
strategischer Netzwerkknoten im Bereich der EU-Strukturfonds zu etablieren.
Damit sind wir unserem Ziel, ein Wissens- und Informationszentrum in der
transeuropäischen Regionalentwicklung zu werden, wieder ein gutes Stück näher
gekommen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wien ist sich
seiner besonderen Rolle für die Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit, aber auch
seiner Rolle für die Sicherung des sozialen Zusammenhalts und für den Schutz
der Umwelt bewusst. In Wien werden nicht einseitige Liberalisierungssünden
wiederholt, sondern es wird professionell an der Verbesserung der Leistungen
der Stadt für die Bürgerinnen und Bürger gearbeitet, und es werden optimale
Voraussetzungen für eine attraktive und lebenswerte Stadt geschaffen. Wir sind
uns aber auch jener Assets bewusst, die bereits Aristoteles formulierte: Eine
Stadt besteht aus unterschiedlichen Arten von Menschen; gleiche Menschen
bringen keine Stadt zuwege. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Alle
angesprochenen Themen haben eines gemeinsam: In jedem dieser Themen ist es
notwendig, die Wiener Interessen nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch
auf internationaler Ebene, insbesondere jener der Europäischen Union, klar und
deutlich zu vertreten. Selbstverständlich bemühen wir uns auf der politischen
Ebene darum. Vielfach erfolgt die Vertretung der Wiener Interessen auf
internationaler Ebene, das Lobbying für unsere typisch städtischen Anliegen,
aber auch durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magistrats und die
Mitarbeiter in Brüssel selbst.
Dieses Lobbying auf der internationalen Ebene erfolgt
in der Regel durch außerordentlich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Da mir durchaus bewusst ist, dass dieses Engagement nicht immer die Würdigung
erfährt, die es eigentlich verdient, möchte ich mich abschließend bei diesen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einmal explizit bedanken. Sie tragen
wesentlich zum guten Funktionieren und zum guten internationalen Ruf Wiens bei!
(Beifall bei der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben als
Wienerinnen und Wiener einen durchaus erfolgreichen Weg in dieser europäischen
Integration hinter uns, aber wir haben mit Sicherheit einen noch viel
anstrengenderen Weg vor uns. Denn wir alle sind uns bewusst, welche Rolle Wien
nicht nur in seinem unmittelbaren Raum der CENTROPE, sondern generell in Europa
zu spielen hat: Als Vertreter der Interessen der Städte, als Vertreter der
inhaltlichen Position des sozialen Zusammenhalts der Gesellschaft und als
Anwälte gerade Südosteuropas, das als Teil dieses gemeinsamen Hauses Europa
auch unserer besonderen Zuwendung bedarf.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei
der SPÖ und von Abgeordneten der ÖVP.)
Präsident Heinz Hufnagl: Ich danke dem
Herrn Landeshauptmann für seinen Bericht.
Die Geschäftsordnung bestimmt,
dass bei der nun
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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