Landtag, 8. Sitzung vom 26.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 35 von 59
durch den Wiener Landtag gemäß § 8 in Verbindung
mit § 4 des Unvereinbarkeitsgesetzes 1983 nach Vorberatung im
Unvereinbarkeitsausschuss.
Im Ausschuss wurde dem Antrag einstimmige Zustimmung
erteilt, daher ersuche ich Sie, auch hier im Wiener Landtag dem Antrag
zuzustimmen. Ich bitte um Abstimmung.
Präsident Johann Hatzl:
Ich muss in diesem Zusammenhang jetzt die Debatte nicht eröffnen, da es keine
Wortmeldung zum Antrag gibt. Daher kommen wir sogleich zur Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die dem
Antrag des Unvereinbarkeitsausschusses zustimmen wollen, die Hand zu heben. –
Danke. Dieser Antrag ist einstimmig angenommen worden.
Nunmehr kommen wir zu dem Verlangen, dass die von den
Abgen Schock und Matiasek eingebrachte, an den Landeshauptmann gerichtete
Dringliche Anfrage betreffend „radikalislamische Tendenzen im
Religionsunterricht" vom Fragesteller mündlich begründet wird und dass
darauf auch eine Debatte über den Gegenstand stattfindet.
Ich darf mitteilen, dass auf die Verlesung verzichtet
wurde.
Für die nun folgende Begründung der Dringlichen
Anfrage sieht die Geschäftsordnung eine Redezeit von 20 Minuten vor.
Zur Begründung der Dringlichen Anfrage erteile ich
nun dem Herrn Klubvorsitzenden Abg DDr Schock das Wort.
Abg DDr Eduard Schock (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr
Landeshauptmann!
Wir haben diese Dringliche Anfrage gestellt, weil
Wien ein Problem hat, und dieses Problem ist der wachsende Extremismus, der
islamische Extremismus, der nicht nur in Wien, sondern auch in vielen anderen
Städten und europäischen Ländern festzustellen ist, der Islamismus, der immer
mehr an Boden in dieser Stadt gewinnt.
Herr Landeshauptmann! Es ist ein Netzwerk, das den
Boden dafür aufbereitet, und zu diesem Netzwerk gehört auch eine Organisation,
die offiziell immer als gemäßigt auftritt, die es aber noch nicht geschafft
hat, einen klaren Trennstrich zum Extremismus zu ziehen, die Islamische
Glaubensgemeinschaft in Österreich, jene Organisation, die es zulässt, dass
unter den islamischen Religionslehrern immer mehr Fundamentalisten sind, dass
unsere Wiener Schulkinder heute im ganz normalen Unterricht immer öfter von
Islamisten, von Extremisten unterrichtet werden.
Meine Damen und Herren! Es gibt dabei noch ein
Problem, das Problem nämlich, dass dieser Extremismus von der Politik
eigentlich verharmlost wird, dass Fraktionen in diesem Hause sich nicht davon
distanzieren, dass Politiker aus diesem Hause, aber auch aus dem Parlament bei
diesen Fundamentlisten ein- und ausgehen, dass Politiker regelmäßig, aber
besonders vor Wahlen natürlich, wenn es um die Wählerstimmen geht, dort auch zu
Gast sind.
Herr Landeshauptmann! Wir erwarten heute von Ihnen
eine Antwort darauf, wie Sie es mit dem radikalen Islam halten (Lhptm Dr
Michael Häupl: Das ist unglaublich!), wie es möglich ist, dass mitten in Wien
Islamisten als Lehrer tätig sind. Herr Landeshauptmann, Sie sind – weil Sie den
Kopf schütteln (Lhptm Dr Michael Häupl: Na, sind’S mir nicht bös!) – Präsident
des Wiener Landesschulrates, und der Wiener Landesschulrat ist das zuständige
Aufsichtsorgan für den Unterricht in Wien.
Ich meine daher, Sie sollten diese Verantwortung
nicht wegbeuteln, sondern Sie sollten sich dieser Verantwortung und dieser
Gefahr stellen. Wir fordern Sie daher auf: Nehmen Sie diese behördliche
Verantwortung auch wahr und ziehen Sie hier einen klaren Trennstrich zum
radikalen Islam, Herr Landeshauptmann! (Beifall bei der FPÖ. – Amtsf StRin
Mag Sonja Wehsely: Das ist ja ungeheuerlich!)
Lassen Sie mich am Beginn ein paar Details ausführen.
Der erste Fall, die Schulbücher. Da gibt es in Wien Schulbücher, für die der
Stadtschulrat verantwortlich ist und damit auch Sie als Präsident, die unsere
Rechtsordnung ablehnen, etwa dieses Schulbuch „Erlaubtes und Verbotenes im
Islam". Da werden, das muss man sich vorstellen, Kinder mitten in unserer
Stadt nach solchen Büchern unterrichtet, die offen unsere Gesetze ablehnen. Im
Unterricht lernen die Kinder dort von Islamisten, dass sie unsere Gesetze
eigentlich gar nicht zu befolgen brauchen.
Und was sagt die Islamische Glaubensgemeinschaft
dazu, die ja für diese Lehrer verantwortlich ist? Die toleriert das. Die hat
zehn Jahre überhaupt nichts dazu getan, zehn Jahre hat der Herr Schakfeh, der
Präsident dieser Glaubensgemeinschaft, dieses Buch ganz bewusst eingesetzt. Und
ich frage mich: Was tut hier der Wiener Stadtschulrat eigentlich? Der Wiener
Stadtschulrat schaut zehn Jahre lang zu und unternimmt nichts. Sie sind eben
der Stadtschulratspräsident, Herr Landeshauptmann, Sie sind auch dafür
verantwortlich. Wir fordern Sie daher auf: Setzen Sie diesem Treiben ein Ende!
Greifen Sie auch bei den Schulbüchern hart durch, Herr Landeshauptmann!
(Beifall bei der FPÖ.)
Es lohnt sich auch, diese Glaubensgemeinschaft ein
bisschen näher anzusehen. Was macht die eigentlich? Wie schaut die Praxis aus?
Da gibt es Imame in Wien, die überhaupt nicht oder ganz schlecht Deutsch
können. An der Religionspädagogischen Akademie, die dieser Gemeinschaft
untersteht, unterrichten Personen, die keine Qualifikationen haben, weder
akademische Qualifikationen noch pädagogische Qualifikationen. Die machen dort
die Lehrerausbildung. Ja, es werden sogar Taxifahrer, es werden sogar
Zeitungsverkäufer als islamische Religionslehrer eingesetzt.
Da gibt es eben diese berühmte
Religionspädagogische Akademie. Wer sind eigentlich diese Leute dort? Da kommen
wir schon zu dem zweiten konkreten Fall, zur Frau Alzayed, eine muslimische
Lehrerin, die dort Ausbildnerin ist, die eigentlich aus Deutschland kommt, die
Deutschland verlassen musste, weil sie dort nicht mit
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