Landtag,
7. Sitzung vom 23.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 61
und insbesondere freut es mich auch, dass wir noch einen Schritt weiter gehen und vor allem in den Trafiken in Form von Flugblättern auf die Gefahren von Rauchkonsum hinweisen. Ein herzliches Danke und Gratulation!
Dem Antrag, den die GRÜNEN und wir von der SPÖ
gemeinsam einbringen, stimmen wir natürlich zu. Wie es auch hier
festgeschrieben ist, wird es zu einer besseren finanziellen Dotierung der
Beratungseinrichtungen kommen, und wenn es wirklich erforderlich ist, dann
natürlich auch mit einer Erhöhung der Automatenabgabe, aber auf jeden Fall wird
es zu einer besseren finanziellen Dotierung kommen. Das halte ich auch für
wichtig und richtig.
Ich bitte jetzt, den Änderungen des
Jugendschutzgesetzes zuzustimmen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Danke schön. -
Zum Wort gemeldet ist Abg Jung. Ich erteile es ihm.
Abg Mag Wolfgang Jung (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Ich finde es amüsant, wie sich Kollegin Rudas hier
für die Nichtraucher ins Zeug legt. Es ist lustig, das so zu hören.
Nun nicht zum Gesetz, sondern zu dem Beschluss- oder
Resolutionsantrag betreffend die Spielautomaten: Die GRÜNEN haben hier
ursprünglich allein einen Antrag eingebracht. Sie haben sich dann Partner dafür
gesucht. Ich habe bisher geglaubt, es geht Ihnen wesentlich um die Sache und
nicht um irgendwelche politischen Spielchen. Ich nehme zur Kenntnis, Sie ziehen
die politischen Spielchen vor, und die Süchtigen werden erst in zweiter Linie
behandelt. Wir stimmen dem trotzdem zu, weil es uns wirklich um die Sache
dieser Menschen geht, die betroffen sind.
Allerdings muss Ihnen eines klar sein: Das ist ein
Resolutionsantrag, der überhaupt nichts an der realen Situation verbessern
wird. Wenn es dann einmal ans Eingemachte geht, wenn es wirklich darum gehen
wird, schärfere Kontrollen durchzusetzen und die Kontrolle der bestehenden
rechtlichen Bestimmungen zu überprüfen, dann werden Sie sehen, welche Partner
Sie im Novomatic- und sonstigen Bereich gefunden haben.
Ich glaube nicht, dass es im Sinne der Betroffenen ist,
dass Sie hier versuchen, Parteipolitik vor das Gesamtinteresse zu stellen. Wir
stimmen trotzdem zu. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Weitere
Wortmeldungen liegen nicht vor. Ich erkläre daher die Verhandlung für
geschlossen und erteile der Frau Berichterstatterin das Schlusswort. - Bitte,
Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin.
Berichterstatterin
LhptmStin Grete Laska: Sehr geehrte Damen und Herren!
Gerade auf dieses Gesetzeswerk bin ich sehr stolz,
vor allem deshalb, weil es hier gelungen ist, das erste Mal in einem echten
partizipativen Verfahren gemeinsam mit den Betroffenen, über die dieses
Regelwerk befindet, auch dieses Gesetz zu entwickeln. Ich sage das deshalb,
weil ich glaube, dass wir viel zu rasch auch bei Veränderungen vergessen, dass
die Entstehungsgeschichte wirklich richtungsweisend war, auch das Zusammenspiel
mit den anderen Bundesländern, weil ich der Meinung bin, dass es höchst an der
Zeit wäre, ein österreichweites Gesetz in diesen Belangen zu haben. Davon sind
wir noch ein Stückchen weiter entfernt.
In dieser Diskussion sollten wir aber auch auf eines
Rücksicht nehmen und darauf eingehen: Gerade die Diskussion aufgrund des
entsetzlichen Vorfalles in einer deutschen Schule hat gezeigt, wie schnell und
wie leicht falsche Entscheidungen getroffen werden können, wenn man glaubt,
Anlassgesetzgebung oder Anlassbestimmungen würden Probleme lösen. Es hat viele
Diskussionen vor allem mit ExpertInnen gegeben, die alle der Meinung waren,
Verbote allein helfen nichts, ganz im Gegenteil, es sind mehrere Faktoren, die
zusammenspielen, wenn durch Computerspiele andere Süchte unterstützt und
gefördert werden und letztendlich die Zerstörung von einzelnen Menschen oder,
wie im Anlassfall, Aggressionen gegenüber anderen zustande kommen.
Daher sollten wir, glaube ich - das haben wir in Wien
bisher sehr gut getan -, immer die Gesamtsituation im Auge haben und gemeinsam
mit Expertinnen und Experten darüber beraten, was wir dazu beitragen können,
dass die Situation sich insgesamt verbessert und für alle Menschen eine
geringere Gefahr besteht, dass sie der einen oder anderen Sucht tatsächlich
anheim fallen. Diese Diskussion halte ich für dringend notwendig, und daher
meine ich, dass auch der Antrag, der hier von einer breiten Mehrheit getragen wird,
unter Umständen anhand dieses Beispiels die Diskussion in die richtige Richtung
auslösen wird und dass die entsprechenden Maßnahmen folgen werden.
Zum vorliegenden Gesetz bitte ich Sie um Ihre
Zustimmung.
Präsident Heinz Hufnagl: Danke schön
für das Schlusswort. - Wir kommen nun zur Abstimmung über diese
Gesetzesvorlage.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtages, die der
Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen wollen, die Hand zu heben. -
Dies ist sohin einstimmig angenommen.
Mir liegen zwei Beschluss- und Resolutionsanträge
vor. Der erste wurde eingebracht von Abgeordneten der Grünen Fraktion, der
Sozialdemokratischen Partei und der Österreichischen Volkspartei und betrifft
die Spielsuchtänderungen im Vergnügungssteuergesetz und Maßnahmen gegen die
Spielsucht als solche.
Wer diesen Beschlussantrag unterstützt, den bitte ich
um ein Handzeichen. - Dies ist ebenfalls einstimmig angenommen.
Ein weiterer Beschlussantrag, für den die Zuweisung
begehrt wird, wurde von Frau Abg Anger-Koch, Herrn Abg Dr Wolfgang Aigner
und Herrn Abgen Dr Franz Ferdinand Wolf eingebracht. Er betrifft die
Verschärfung der Bestimmungen für den Verkauf und Vertrieb von
gewaltverherrlichenden Medien.
Wer diesen Antrag unterstützt, den
bitte ich um ein
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