Landtag,
7. Sitzung vom 23.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 61
die einfach ein Nahverkehrsmittel ist und dafür auch genutzt werden soll, sodass die beiden Verbindungen im Norden oder im Süden in Frage kommen. Wenn man hier die Möglichkeiten sieht, die sich mit dem neuen Zentralbahnhof bieten, so ist die Einbindung des Flughafens und die Götzendorfer Schleife das zu priorisierende Projekt für den Standort Wien.
Das zweite Projekt ist von den Ausbaumaßnahmen
wesentlich einfacher, die Trassierung ist wesentlich einfacher und
kostengünstiger, und die Wirksamkeit ist dort auch schneller mit
Zwischenlösungen erreichbar. Daher eine klare Prioritätenreihung seitens Wien
für die Trasse über den Flughafen, und als zweite Ausbauvariante, als zweite
ergänzende Ausbaustrecke, jene über den Marchegger Ast. Dabei sind beim Ausbau
des Marchegger Astes verschiedene Untervarianten denkbar, aber das würde zu
weit führen, dann hätte ich wahrscheinlich noch ein paar zusätzliche Fragen von
Ihnen benötigt, um das darzustellen.
Zeitplan dazu: Ich gehe davon aus, dass man endlich einmal
im Rahmen der neuen Regierungstätigkeit zu einer ordentlichen
Dringlichkeitsreihung und auch zu einer Optimierung der Bahnprojekte kommt, und
manche Projekte, die vielleicht interessant sind, aber nicht finanzierbar, nach
hinten reiht. Dann wären die Projekte in der Ostregion jedenfalls die zu
priorisierenden.
Präsident Johann Hatzl:
Herr Abg Gerstl, Ihre Zusatzfrage.
Abg Mag Wolfgang Gerstl
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Ich versuche anzusetzen, wo Kollege Chorherr begonnen
hat. Und da Sie ja nicht die Möglichkeit haben, fünf Fragen gleichzeitig zu
beantworten, ersuche ich Sie, eine Frage vielleicht noch wegen ihrer
Dringlichkeit auch beim Schienennetzausbau etwas vorzuziehen. Wir haben in zwei
Jahren die Euro 2008, und da gibt
es den Vorschlag vom Chef der Porr AG, den Sie ziemlich sicher kennen, in
dieser Zeit auch einen CAT von Wien nach Bratislava zu ertüchtigen, damit wir
auch eine regelmäßige Verbindung zwischen Wien und Bratislava haben können.
Können Sie sich vorstellen, einen solchen Vorschlag
auch im Hinblick auf eine kommende Bundesregierung zu unterstützen und damit
sozusagen noch schneller eine raschere Verbindung zwischen Wien und Bratislava
zu ermöglichen?
Präsident Johann Hatzl:
Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr Abgeordneter!
Wenn man sich die Vorschläge, die es zur Verbesserung
der Anbindung von Wien und Bratislava gibt, vor Augen hält, so ist der CAT ein
besonders wichtiges Projekt für die Anbindung des Wiener Flughafens nach Wien
herein. Er wird dann besonders spannend, wenn er auf einer neu gebauten Strecke
direkt bis Bratislava fahren kann. Die Stationen dazwischen sind für den CAT
genauso uninteressant wie die Stationen, die zwischen Wien-Mitte und dem
Flughafen liegen. Daher ist die Götzendorfer Schleife, die Anbindung an die
Ostbahn und dann hinein über Kittsee nach Petrschalka das besonders wichtige
Stück. Die Verbindung über Hainburg kann dann nur eine wenig attraktive
Ergänzung sein. Die Strecke der Hainburgerbahn, der früheren Preßburgerbahn,
hat dort die Hauptfunktion, wo es darum geht, den Nahverkehr – so wie die
Badner Bahn – aufzunehmen, und da ist sie auch bestens geeignet, weil sie ja
mitten durch das Siedlungsgebiet führt und daher auch von der Trassierung her
eher langsam ist, aber die Wohngebiete erreicht.
Daher ist hier das spannende Projekt, das von der
Industriellenvereinigung erarbeitet wurde, diese Hainburgerbahn in einem
PPP-Modell zu ertüchtigen, auszubauen und die letzte Verbindung Richtung Bratislava
wieder herzustellen. Dieses Projekt ist beziffert mit
60 Millionen EUR und würde sich über ein PPP-Modell auch finanzieren
lassen. Damit wäre man auch aus der Notwendigkeit heraußen, hier öffentliche
Mittel in Anspruch nehmen zu müssen, und hätte trotzdem das, was in der Region
notwendig ist, nämlich eine bessere Verbindung für die Pendlerinnen und
Pendler.
Also ich denke, dass wir die Verbesserung des CAT
eher auf der Fernstrecke versuchen sollten und nicht auf der
Nahverkehrsstrecke.
Präsident Johann Hatzl:
Auf die 4. Zusatzfrage wurde verzichtet.
Wir kommen daher zur 3. Anfrage (FSP -
05137-2006/0001 - KFP/LM). Sie wurde von Herrn Abg Harald Stefan gestellt
und ist an den Herrn Landeshauptmann gerichtet. (Michal Polak wurde
bezichtigt, für eine unzulässige Staatsbürgerschaftsverleihung an Konstantin
Makarenko interveniert zu haben. Wie ist in diesem Zusammenhang der Stand der
rechtlichen Verfahren gegen ihn?)
Ich bitte um die Beantwortung.
Lhptm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
Sie wissen natürlich als Jurist, dass Sie mir hier
eine Frage stellen, die in ihrer Auskunft auf personenbezogene Daten abstellt
und daher an sich nach dem Datenschutz von mir nicht beantwortbar wäre, aber ich
habe die entsprechende Zustimmung des Betroffenen eingeholt und darf Sie daher
über zwei wesentliche Punkte informieren.
Erstens: Mit Schreiben der Staatsanwaltschaft vom
27.7.2006 wurde die Stadt Wien benachrichtigt, dass die Staatsanwaltschaft gemäß
§ 90 Abs 1 Strafprozessordnung die gegen Herrn Ing Michal Polak wegen
Amtsmissbrauches erstattete Anzeige zurückgelegt hat beziehungsweise das
eingeleitete Verfahren eingestellt hat.
Die entsprechenden Untersuchungen im Hinblick auf ein
Disziplinarverfahren wurden seitens der Disziplinarbehörde einer Überprüfung
unterzogen, und es wurde festgestellt, dass die Vorwürfe verjährt waren
beziehungsweise keine für die Durchführung eines Disziplinarverfahrens
ausreichenden Anhaltspunkte ergeben haben. Nichtsdestotrotz wurde sein
Aufgabenbereich in meinem Büro geändert.
Präsident Johann Hatzl: Die 1. Zusatzfrage:
Herr Abg
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