Landtag,
6. Sitzung vom 06.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 90
einen Ordnungsruf erteilen. (Demonstrativer Beifall bei
der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Herr Abg Oxonitsch hat sich zur Geschäftsordnung zum
Wort gemeldet. - Bitte sehr.
Abg Christian Oxonitsch (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und
Herren!
Wir nehmen den Ordnungsruf zur Kenntnis. Ich möchte
mir aber nicht die Feststellung ersparen, dass ich sehr froh gewesen wäre, wenn
Sie, Kollege Schock, diese Wortmeldung, die sich darauf bezogen hat, dass
diesem Hause durch eine Aussage Schaden zugefügt wurde, schon heute in der Früh
nach der Rede Ihres Klubobmanns abgegeben hätten. (Beifall bei der SPÖ und
den GRÜNEN.)
Denn ich glaube, da hat sich gezeigt, wer hier
tatsächlich diesem Hause und auch dem Ruf Wiens als tolerante, weltoffene Stadt
schweren Schaden zugefügt hat.
Melden Sie sich das nächste Mal dann zu Wort, wenn
Ihr Klubobmann spricht!
Und: Ich würde mir auch erwarten, dass man, wenn man
sich in einer Debatte gerade so aufführt, wie es Ihr Klubobmann am Beginn des
heutigen Tages getan hat, dieser Debatte gefälligst auch beiwohnt und nicht
nach der Wortmeldung sofort wieder verschwindet. - Danke schön. (Beifall bei
der SPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Zur
Geschäftsordnung hat sich weiters Herr Abg Mag Jung zum Wort gemeldet. – Bitte.
Abg Mag Wolfgang Jung (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Vorredner!
Da hätte man auch an den GRÜNEN schon einiges aussetzen
können, heute früh schon!
„Der Vorsitzende", so steht in der
Geschäftsordnung ausdrücklich, „ist zur Unterbrechung der Sitzung ohne
vorangegangene Debatte verpflichtet, wenn dies von mindestens einem Drittel der
Gemeinderatsmitglieder verlangt wird." - So weit, so gut.
Weiters steht: „Ist das Verlangen nicht genügend
unterstützt, so hat der Vorsitzende die Unterstützungsfrage zu stellen. Im
Falle der Unterbrechung der Sitzung... darf die Unterbrechung nicht länger...
dauern." (Abg Rudolf Hundstorfer:
Wir sind im Landtag!) Bitte? (Abg
Rudolf Hundstorfer: Wir sind im Landtag, Herr Brigadier!) – Das ist die
"Geschäftsordnung des Landtages und des Gemeinderates"! (Abg
Godwin Schuster: Das ist unterteilt!)
Sie wollen es sich basteln, wie Sie es brauchen!
Genauso, wie man bei Ihnen keine Richtigstellung mehr bringen darf, wenn die...
(Abg Harry Kopietz: Auf Wiedersehen! Auf Wiedersehen!)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Weitere
Wortmeldung zur Geschäftsordnung: Herr Abg Dr Tschirf, bitte.
Abg Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Als Parlament, als Wiener Stadtparlament haben wir
eine hohe Verantwortung dafür, dass hier ein bestimmter Stil gelten soll. Ich
verhehle nicht, dass mir die Ausführungen der FPÖ inhaltlich überhaupt nicht
gefallen haben, aber gerade auch ein Mitglied des Stadtsenats sollte - auch
wenn innerlich vielleicht manches an Emotion drübergeht - aufpassen, welche
Worte hier gewählt werden. (Ruf bei der
SPÖ: Da ist ja ein Ordnungsruf erteilt worden! – Abg Godwin Schuster: Das ist
ja schon passiert!)
Daher bin ich froh, dass dieser Ordnungsruf erteilt
wurde. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Mir
liegen keine weiteren Wortmeldungen zur Geschäftsordnung vor.
Wir können daher zur Postnummer 3 der
Tagesordnung kommen. Sie betrifft den Bericht der Wiener Patientenanwaltschaft
über ihre Tätigkeit im Jahr 2005.
Ich bitte die Frau Stadträtin, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatterin Amtsf StRin Mag Renate Brauner:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bitte Sie, diesen Bericht zu diskutieren und zur
Kenntnis zu nehmen. - Danke schön.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Ich darf
auch Herrn Patientenanwalt Dr Walter Dohr recht herzlich in unserer Mitte
begrüßen, und ich freue mich, dass er hier anwesend ist. Ich darf ihn bitten,
Platz zu nehmen. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)
Zu diesem Tagesordnungspunkt hat sich Herr Abg Mag
Ebinger zum Wort gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.
Abg Mag Gerald Ebinger (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin!
Herr Patientenanwalt! Meine Damen und Herren!
Es ist einigermaßen schwer nach diesen
emotionsgeladenen Diskussionen, in denen wir gerade erlebt haben, dass Frau
StRin Brauner sich als die Sozialministerin linker Ideologie
hervorzustreichen versucht und… (Zwischenruf bei den GRÜNEN.) – Nun, ich
sage es ja nur. Es war ein gutes Thema, okay.
Ich versuche trotzdem, wieder ein bisschen
sachpolitisch zu sein, das alles hinunterzuschlucken und tatsächlich zu den
Dingen zu reden, um die es hier jetzt geht.
Erstens einmal zur Tätigkeit der Wiener
Patientenanwaltschaft: Wir haben, abgesehen vom Lainz-Skandal, die Wiener
Patientenanwaltschaft immer unterstützt. Lassen Sie mich ein paar Punkte aus
dem Bericht herausgreifen, mit denen ich nicht gar so glücklich bin. Es ist,
aufs Erste betrachtet, ein recht umfangreicher Bericht. Wenn man dann ins
Detail geht, sind es doch ein paar Punkte, die mir zu wenig umfangreich sind.
Gehen wir auf Seite 41:
„Gliederung der Fachgebiete nach den prozentmäßigen Anteilen der
Anliegen". Da haben wir dann immer ausgeführt, zum Beispiel auf
Seite 42: Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie – „ähnlich wie im
Vorjahr, hohe 37 Prozent der Beschwerden. Fairerweise muss man wiederum
erwähnen, dass in den Fächern Unfallmedizin und Orthopädie natürlich nicht nur
chirurgisch behandelt wird" und so weiter. Aber es steht nichts Konkretes
drinnen. Mich würde schon auch interessieren, wenn es heißt, es sind dies
37 Prozent der
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