Landtag,
6. Sitzung vom 06.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 90
Bei diesen Projekten findet eine enge Zusammenarbeit
zwischen AMS, Stadt Wien und WAFF statt, damit die jungen Leute nicht im Kreis
herumgeschickt werden.
Strache hat von den verheerenden Folgen für die
Sozialhilfe gesprochen. Er kann damit nur die sechs Jahre Schüssel-Regierung
unter FPÖ-Mitwirkung gemeint haben. Sechs Jahre, in denen Arme noch ärmer
geworden sind; sechs Jahre, in denen Menschen aus dem so genannten Mittelstand
in die Sozialhilfe abgerutscht sind, nämlich vor allem kinderreiche Familien.
Diese Politik hat jetzt eine Absage erhalten und ich hoffe, Sie nehmen das zur
Kenntnis.
Ich hoffe, Sie nehmen zur Kenntnis, dass es nicht das
Gesicht von Schüssel war, sondern dass es Ihre Politik war, die zu dieser
Abfuhr, zu dieser massiven Abfuhr geführt hat und gehen in sich und überlegen
Ihre Politik und die letzten sechs Jahre. (Beifall bei der SPÖ.)
Das wäre eine vernünftige Reaktion auf dieses
Wahlergebnis und die Basis, überhaupt in irgendwelche Verhandlungen treten zu
wollen. Österreich ist nämlich ein reiches Land und es kommt nur darauf an,
diesen Wohlstand gerecht zu verteilen. Und da geht es nicht um das Geld
Ausgeben, es geht nur darum, den Wohlstand gerecht zu verteilen. Und wir werden
alles daran setzen, das auch zu erreichen. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Zum Wort
gelangt Herr StR Schock.
StR DDr Eduard Schock: Sehr geehrter
Herr Präsident! Frau Stadträtin auf der Tribüne! Meine Damen und Herren!
Lassen Sie mich vielleicht zunächst ein paar Worte
zur Grünen Fraktion und ihrem Verhalten hier sagen. Ich meine, dass sich das
Verhalten der Grünen Fraktion in diesem Haus eigentlich von selbst richtet:
Weil man keine besseren Argumente in der Sache hat, einfach den Saal zu
verlassen, einfach davon zu laufen (Abg Mag Maria Vassilakou: Ist das jetzt
schlecht?) und wenn man dann herauskommt wie Kollegin Korun, sich nur in
Propagandafloskeln erschöpft, nur in Beschimpfungen, dann meine ich, meine
Damen und Herren von der Grünen Fraktion und Frau Kollegin Korun, Ihr Verhalten
hier richtet sich von selbst. (Abg Mag Maria Vassilakou: Nein, eigentlich Ihres,
deswegen haben wir auch mehr Stimmen!)
Und zu Frau Kollegin Laschan, zur Vorrednerin: Ich
meine, Sie haben heute auch hier die Katze aus dem Sack gelassen. Sie haben ja
den Ausverkauf der sozialen Rechte in dieser Stadt, den wir heute beschließen,
Sie haben diesen Ausverkauf auch noch verteidigt. Und, meine Damen und Herren
von der SPÖ, Sie werfen ja in Wien sogar die Staatsbürgerschaft Ausländern
nach, auch dann, eben genau dann, wenn diese kein eigenes Einkommen haben. Und
genau das kritisieren wir ja, dass Sie sogar die Staatsbürgerschaft den
Menschen nachschmeißen, auch wenn sie kein eigenes Einkommen haben. (Abg Mag Alev Korun: Das ist eine falsche
Ansicht!)
Und, meine Damen und Herren von der SPÖ, Sie haben
daher zu Recht so viele Wähler, in Wien vor allem, an die Freiheitliche Partei
verloren, und wir werden Ihr Verhalten in diesem Haus natürlich auch weiter
erzählen. Wir werden das den Menschen, den Wählern, vor allem in dieser Stadt,
erzählen und ich bin mir daher sicher, Sie werden noch viel stärker an uns
verlieren, meine Damen und Herren. (Abg Christian Oxonitsch: Das regeln ja
wir, das nützt keinem, der sich das anhört!)
Aber, sehr geehrter Herr Präsident, (Abg Mag Alev Korun: Es ist keiner mehr da!)
Frau Kollegin Korun, meine Damen und Herren, es war das Verhalten der
Sozialdemokratie ja nicht immer so und die Nationalratswahl liegt ja erst ein
paar Tage zurück, und da hat die Sozialdemokratie durchaus ganz andere Töne
angeschlagen, in der Hoffnung auf Wählerstimmen. Da hat durchaus der Herr
Gusenbauer etwa die Zuwanderung kritisiert. Er hat sich gegen eine
unkontrollierte Zuwanderung ausgesprochen und fünf Tage nach dieser Wahl nur,
heute, schaut die Sache schon wieder ganz anders aus. Nur fünf Tage später gibt
es dieses Bekenntnis nicht mehr, wie wir gerade gehört haben, denn heute legen
Sie ein Gesetz vor, mit dem genau diese unkontrollierte Zuwanderung in diese
Stadt gefördert und bewirkt wird.
Und ich meine daher, diese heutige Gesetzesnovelle -
und auch das werden wir den Menschen sagen -, diese heutige Gesetzesnovelle ist
auch der Bruch eines sozialistischen Wahlversprechens. Sie haben bereits fünf
Tage nach dieser Wahl, meine Damen und Herren, Ihr erstes Wahlversprechen
gebrochen. Und wenn ich mir anschaue, wie der Herr Gusenbauer heute verhandelt,
wie er plötzlich nur mit der ÖVP in eine Regierung gehen will, wie er plötzlich
sogar bereit ist, über den Eurofighter zu reden, wie plötzlich der Eurofighter
kein Tabu mehr ist, wie man nicht mehr glaubwürdig diesen Ausschuss verlangt, nur
weil man den Koalitionspartner unbedingt, ja unbedingt, haben will, dann ist
für mich klar, meine Damen und Herren, Sie brechen heute Ihr erstes
Wahlversprechen nach dieser Wahl, aber es wird ganz sicher nicht das letzte
Wahlversprechen sein, das Sie noch brechen werden.
Und worum es bei diesem Gesetz geht, das ist ja
herausgearbeitet worden: Es geht um die Gleichstellung von
Drittstaatsangehörigen, es geht auch um die Gleichstellung von Asylanten im
Bereich der Sozialhilfe. Und wir kritisieren, meine Damen und Herren, und auch
Frau Stadträtin, wir kritisieren, dass Sie sich gegenüber Brüssel immer wie ein
Musterschüler verhalten haben. Sie haben sich in den vergangenen Jahren immer,
genauso wie heute, wie ein Musterschüler verhalten. Sie waren beim EU-Beitritt
der Musterschüler. Sie haben den Beitrittsvertrag ganz schlecht verhandelt. Sie
waren dann ein paar Jahre später bei den Sanktionen der Musterschüler die
ersten, die aufgezeigt haben und bei den Sanktionen dabei waren. Auch das
sollte man nicht vergessen.
Sie waren bei der Osterweiterung
der Musterschüler. Sie waren beim Türkeibeitritt der Musterschüler. Sie haben
auch hier der Regierung vor einem Jahr die Mauer gemacht, und Sie waren auch
bei der EU-Verfassung, bei dieser zentralistischen EU-Verfassung wieder der
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