Landtag,
6. Sitzung vom 06.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 90
Immobilieneigner –
Stichwort: Österreichische Bundesbahnen, zum Beispiel, mit dem Areal des neuen
Zentralbahnhofes – dort nicht sowieso schon sehr stark vertreten sein
werden.
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Danke schön. Wir kommen zur 4. Zusatzfrage: Herr Abg Ekkamp, bitte.
Abg Franz Ekkamp
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Herr Stadtrat!
Ich glaube, der Erfolg der REAL VIENNA ist hier in
diesem Haus unbestritten. Da Sie bereits angedeutet haben, dass Sie auch für
die kommenden Jahre wieder eine Beteiligung an der REAL VIENNA-Fachmesse planen
und vor kurzem auch die Wiener Beteiligung an der MIPIM in Cannes angesprochen
haben, frage ich Sie noch: Was bedeutet die Wiener Beteiligung an der EXPO REAL
in München?
Präsidentin Erika Stubenvoll: Herr
Stadtrat, bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Herr Abgeordneter!
Wir setzen den Schwerpunkt klarerweise auf die
Veranstaltung in Wien. Hier geht es nicht nur darum, mit einem Stand
repräsentiert zu sein, sondern auch darum, neue Akzente zu setzen, die bei
anderen Messen in dieser Form nicht zu finden sind.
Wir haben in diesem Jahr einen eigenen Wettbewerb
unter jungen Architekten durchgeführt und die Ausstellung “Young Viennese
Architects“ erstmals bei der REAL VIENNA präsentiert. Diese Ausstellung zieht
mittlerweile international weite Kreise. Zum Beispiel ist sie derzeit in Berlin
in der Galerie Aedes zu sehen, die für Architekturpräsentationen bekannt ist.
Wir werden diesen Wettbewerb auch im nächsten Jahre wieder durchführen,
Architektur als Motor für die Standortentwicklung einer Stadt präsentieren und
zeigen, dass Architektur und Immobilien zusammengehören und nicht nur Volumen
und Baumasse hergestellt werden sollen.
Für die Präsentation bei der EXPO REAL wird es in
etwa denselben Stand wie bei der MIPIM geben. Wir werden schauen, wie weit die
österreichische, die Wiener und die regionale Immobilienbranche selber aktiv
ist, und die notwendigen Unterstützungen ideeller Natur leisten.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke
schön. - Wir kommen zur 4. Anfrage (FSP – 03034 – 2006/0001 –
KFP/LM), die von Herrn Abg David Lasar gestellt wurde und an die Frau
amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales gerichtet
ist. (Auf Grund der
Grundversorgungsvereinbarung aus dem Jahr 2004 sind Asylwerber [Menschen ohne
offiziellen Asylstatus] in das Regelversorgungssystem des ASVG zu übernehmen.
Das hat zur Folge, dass plötzlich Tausende Betroffene in die gesetzliche
Sozialversicherung zu integrieren sind. Offiziell befinden sich derzeit rund
30 000 Asylwerber in Österreich. Das Land Wien zahlt für Wiener Asylwerber
die Beiträge in die gesetzliche Sozialversicherung. Wie hoch sind die
finanziellen Aufwendungen des Landes Wien für die Beiträge der Asylwerber in
die gesetzliche Sozialversicherung?)
Ich bitte um Beantwortung.
Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Einen
schönen guten Morgen, sehr geehrte Damen und Herren!
Herr Abg Lasar fragt nach der
Grundversorgungsvereinbarung aus dem Jahr 2004, mit der zum ersten Mal
dafür gesorgt wurde, dass Asylwerber, und zwar alle, entsprechend versorgt sind,
dass es zu einer Kostenteilung zwischen Bund und Land kommt und dass festgelegt
ist, wieviel die seitdem ebenfalls bestehende Sozialversicherung das Land Wien
kostet.
Herr Kollege Lasar! Ich glaube, dass dieser Frage ein
Missverständnis zugrunde liegt. Es ist nicht so, dass es die Grundversorgung
und zusätzlich die Sozialversicherung gibt, sondern es wurde im Zuge der
Grundversorgung definiert, welche die Grundelemente – deswegen auch der
Begriff Grundversorgung – der Betreuung von Menschen mit Asylstatus sind, um
etwa auch in unser aller Interesse zu verhindern, dass diese Leute
unbetreut – wie ich jetzt auf Wienerisch sagen möchte – herumlungern,
wenn sie weder die Möglichkeit haben, arbeiten zu gehen, noch soziale
Unterstützung bekommen, was Grundlage dafür sein könnte, dass es zu sozialen
Schwierigkeiten kommt. Deswegen wurde im Zuge dieser Grundversorgung genau
definiert, was Teil dieser Versorgung ist. Dazu gehören natürlich das Wohnen
und das Essen, eine sehr bescheidene, minimale Ausstattung an Bekleidung, ein
sehr bescheidenes kleines Taschengeld, bei Kindern selbstverständlich der
Schulbesuch, weil die Schulpflicht in Österreich für alle gilt, und auch die
Sozialversicherung. Das heißt, die Länder zahlen nicht über diese
Grundversorgung hinaus noch Sozialversicherungsbeiträge, sondern die
Sozialversicherung ist in der Grundversorgung mit inkludiert.
Bei den Verhandlungen hat es damals die Regelung
gegeben, dass die Sozialversicherung die Flüchtlinge mit einem reduzierten
Beitragssatz aufnimmt. Dieser reduzierte Beitragssatz beträgt 2006
2,08 EUR pro Tag. Dieser Satz ist aber im vereinbarten Tagsatz der
Grundversorgung enthalten und unterliegt natürlich auch der entsprechenden
Aufteilung, wie sie in der Grundversorgung zwischen den Bundesländern und
zwischen Bund und Land vereinbart ist.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke
schön. Wir kommen zur 1. Zusatzfrage. Herr Abg Lasar, bitte.
Abg David Lasar (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Danke schön.
Frau Stadträtin! Meine Zusatzfrage lautet: Wie hoch
ist der Anteil der unbegleiteten minderjährigen Asylwerber in Wien? Da
demnächst auch Rumänien und Bulgarien EU-Mitglied werden, nehmen auch Experten
an, dass in diesem Bereich die Zahl der minderjährigen Asylwerber ansteigen
wird.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Mag Renate Brauner:
Ich kann jetzt auf den ersten Blick den Zusammenhang zwischen der
EU-Erweiterung und den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen nicht erkennen.
Ganz im Gegenteil. Die gegenwärtige Situation ist – da dilettiere ich
jetzt allerdings in einem anderen Ressort, nämlich in dem meiner
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