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Landtag, 6. Sitzung vom 06.10.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 90

 

der Musikwelthauptstadt Wien. Das steht außer jedem Zweifel! Und weil Sie den Brahmswettbewerb angesprochen haben: Man muss einfach auch zur Kenntnis nehmen, dass Musik in der Welthauptstadt der Musik international ist.

 

Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke schön. Wir kommen zur 3. Zusatzfrage: Frau Mag Ringler, der ich auch sehr herzlich gratuliere.

 

Abg Mag Marie Ringler (Grüner Klub im Rathaus): Danke schön!

 

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!

 

Nach den schönen Worten und Lippenbekenntnissen zur Kultur der Stadt komme ich wieder zum Konkreten, was die Musikschulen betrifft. Die zuständige Frau StRin Laska verspricht uns bereits seit vielen Monaten einen Musikschulplan, in dem konkret festgemacht werden soll, wo in den nächsten Jahren Ausbau geplant ist und zusätzliche Plätze geschaffen werden sollen. Es ist, glaube ich, auch von Fachleuten wie etwa vom Institut für Kulturmanagement, die sich stark damit beschäftigen, mittlerweile bewiesen, dass Wien im österreichischen Durchschnitt tatsächlich sehr viel weniger Musikschulplätze zur Verfügung stellt als andere Bundesländer.

 

Der Handlungsbedarf ist also offensichtlich! Ein Musikschulplan wird uns versprochen. Daher meine Frage: Wann bekommen wir diesen Musikschulplan, und werden Sie persönlich sich dafür einsetzen, dass wir im nächsten Monat diesen Musikschulplan bereits in Händen halten?

 

Präsidentin Erika Stubenvoll: Herr Landeshauptmann.

 

Lhptm Dr Michael Häupl: Sehr geehrte Frau Abgeordnete!

 

Ich kann Ihnen natürlich nicht versprechen, dass das im nächsten Monat schon kommt. Ich bin aber völlig sicher, wenn die Frau Vizebürgermeister das versprochen hat, dass sie das ehebaldig und ehest möglich einhalten wird. Auch Ihnen wird aber nicht entgangen sein, dass in den letzten Wochen und Monaten ein periodisch wiederkehrendes Ereignis stattgefunden hat, das neben der Tätigkeit, die wir hier zu tun haben, auch ein bisschen Zeit beansprucht hat.

 

Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke schön. Wir kommen zur 4. Zusatzfrage: Herr Abg Dr Wolf.

 

Abg Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Landeshauptmann!

 

Ich danke für die Aufklärung, dass es sich bei Niederösterreich um ein Flächenbundesland handelt! Interessant ist aber nicht die Fläche, sondern die Einwohnerzahl, und diesbezüglich ist Wien sehr wohl mit Niederösterreich vergleichbar.

 

In Anbetracht dessen stellt sich folgende Frage: Wieso werden in Wien 700 junge Menschen, die die Aufnahmsprüfung in eine Musikschule geschafft haben, abgewiesen? Halten Sie diesen Zustand für richtig, oder werden Sie für eine Änderung eintreten?

 

Präsidentin Erika Stubenvoll: Herr Landeshauptmann.

 

Lhptm Dr Michael Häupl: Wenn ich mich jetzt dunkel erinnere – außer es ist mir etwas entgangen, was möglich ist, denn im Gegensatz zu anderen halte ich mich nicht für fehlerfrei –, gibt es da meines Wissens keine Aufnahmsprüfungen mehr. Daher kann es sich wohl nur darum handeln, dass es Interessierte gibt, die in die Musikschulen wollen, von denen nicht alle aufgenommen werden konnten. Grundsätzlich bin ich durchaus der Auffassung, dass jungen Menschen die Möglichkeit gegeben werden soll, in Musikschulen zu gehen, wenn es ihr Wunsch ist. Ich meine aber, dass es gerade bei Musik – wie mit Sicherheit auch in anderen Bereichen wie etwa der Bildenden Kunst – durchaus einer bestimmten Grundausbildung und auch Grundbegabung bedarf. Begabungen sollten allerdings nicht verschleudert werden, und so gesehen bin ich gerne bereit, mich auch inhaltlich tiefer gehend damit zu beschäftigen, wo hier die Grenze zu ziehen wäre. Das ist sicherlich eine interessante Sache.

 

Ihre Bemerkung, dass das nicht von der Fläche, sondern von den Einwohnerzahlen her zu sehen ist, nehme ich genauso zur Kenntnis, wie Sie umgekehrt meine Bemerkung zur Fläche zur Kenntnis genommen haben, etwa allein im Hinblick auf das Wegeangebot. Wir alle wissen, dass man zum nächstmöglichen Ort einkaufen geht, und das gilt natürlich auch für viele andere Angebote. Und dabei ist natürlich sehr wohl auch die Frage der Fläche von entsprechender Bedeutung. Das steht außer jedem Zweifel.

 

Aber sei es drum: Die Zusage gebe ich Ihnen gerne, dass ich mich damit entsprechend beschäftigen werde, weil ich der Auffassung bin, dass man in keinem Bereich und selbstverständlich auch nicht im Musikbereich gerade in der Musikhauptstadt Begabungen verschleudern sollte.

 

Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke schön. - Wir kommen zur 3. Anfrage (FSP – 03031 – 2006/0001 – KSP/LM), die von Herrn Abg Ekkamp gestellt wurde und an den Herrn amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr gerichtet ist. (Heuer hat in Wien erstmals eine auf Ost/Südosteuropa, besonders auf deren Regionen fokussierte internationale Gewerbeimmobilienmesse REAL VIENNA unter starker Beteiligung der Vienna Region stattgefunden. Welchen Nutzen hat das Land Wien daraus gezogen?)

 

Bitte um Beantwortung.

 

Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Abgeordneter!

 

Zu der Frage betreffend die REAL VIENNA: Wir mussten mit der Öffnung des Eisernen Vorhanges eine Neupositionierung Wiens vornehmen und haben dabei erreicht, dass Wien stärker auch für Investoren interessant wurde, die außerhalb Österreichs ihren Sitz haben. Um diese zu fördern, hat mein Vorvorgänger, Hannes Swoboda, bereits intensive Kontakte zur Immobilienmesse in Cannes, zur so genannten MIPIM, geknüpft und dort erstmals große Wiener Projekte präsentiert. Das Ergebnis war, dass aus diesen Präsentationen hervorragende Investitionen für Wien hervorgegangen sind und Wien als Immobilienmarkt interessant geworden ist.

 

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