Landtag,
5. Sitzung vom 29.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 84
Lebensqualität. Aber
32 EUR Gesamtkosten für ein Gericht an Küchenleistung ist ein Hammer! (Abg
Godwin Schuster: Steht das auch im Rechnungshofbericht?) Das kann man
vergleichen mit Catering von Do & Co, Herr Kollege Schuster. (Beifall
bei der ÖVP. – Abg Godwin Schuster: Steht das auch im Rechnungshofbericht? Oder
woher haben Sie die Zahl?)
Und noch
ein interessantes Detail: 38 Prozent der kulinarischen Gesamtproduktion
wird von Mitarbeitern konsumiert - die dafür 2,30 EUR bezahlen. (Abg Godwin Schuster: Woher haben Sie diese
Zahl? In der letzten Unterlage im Vorstand ist das nicht aufgelegt worden!)
Ich wünsche allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
einen gesunden, guten Mittagstisch; aber billiger wäre es, wenn man ins
Gasthaus ums Eck zum Essen einladen würde. (Beifall
bei der ÖVP. – Abg Godwin Schuster: Woher haben Sie die Zahlen, Frau Kollegin?
Das ist eine einfache Frage!)
Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Hier wird in einer fahrlässigen Art und Weise
fremdes Geld der versicherten Gemeindebediensteten verschwendet! Und, wie
gesagt – bitte vergleichen Sie es! -: 2001 und 2006 gleich!
Kreative Lösungen
sind gefragt, und auch hier gleichen sich die Vorschläge. Also, Bericht des
Rechnungshofes 2006: Einen Rückzug... (Abg Godwin Schuster: Den wir
nicht kennen!) - Aber Sie können
den von 2001 nehmen – er ist gleich, ich sage es Ihnen! (Abg Godwin Schuster:
Ich möchte wissen, woher Sie den Bericht 2006 kennen! Wir sollen ja vom
Gleichen diskutieren dürfen!)
Schauen
Sie, wenn Sie zuhören würden, dann würden Sie etwas erfahren, auch wenn Sie ihn
noch nicht kennen! - Offensichtlich wollen Sie aber nichts erfahren, daher
hören Sie nicht zu.
Es wird vorgeschlagen - ich nenne nur einen Punkt,
weil es der wesentlichste Punkt ist (Abg
Godwin Schuster: Aber sagen Sie, woher Sie ihn haben! – Ist das einer der
schwarzen Sektionschefs im Rechnungshof?) -: Rückzug aus stationärer
Versorgung, um den Versorgungsschwerpunkt auf das ambulante Leistungsangebot zu
legen, das nämlich sehr gut funktioniert.
Meine Damen und Herren! Kreative Lösungen sind
gefragt! Dabei braucht man nicht einmal besonders kreativ zu sein: Ein Blick
auf den Wiener Krankenanstaltenplan genügt, und die Lösung ist in Sicht. Weit
unter dem Sollwert des Wiener Krankenanstaltenplans liegt die Zahl der Betten
für Akutgeriatrie, nämlich 333 statt 457. Daher ist der nahe liegende Ausweg
aus dem Dilemma, das Sanatorium Hera in ein Zentrum für Akutgeriatrie und
gleichzeitig in einen Stützpunkt für geriatrische Assessment-Teams umzuwandeln.
Außerdem wäre zu empfehlen, die sehr gut funktionierende Zahnmedizin stärker
auszubauen.
Meine Damen und Herren! Aufgrund der derzeitigen
Situation werden täglich 48 000 EUR in den Sand gesetzt. Das ist eine
Menge Geld, Geld der Gemeindebediensteten! Und 48 000 EUR täglich
bedeuten Sozialhilfe für 110 Menschen für einen Monat. Jeder versäumte Tag
ist nicht nur fahrlässig, sondern auch unsozial! (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Heinz Hufnagl:
Für weitere Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung, dass sich die Damen und
Herren Abgeordneten nur einmal zum Wort melden dürfen und die Redezeit mit
5 Minuten begrenzt ist.
Als nächster Redner hat sich Herr Abg Mag Ebinger zum
Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Mag Gerald Ebinger
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich zitiere nicht aus dem Rechnungshofbericht - denn
ich habe ihn auch nicht (Abg Godwin
Schuster: Ich auch nicht!), weil er nicht vorliegt -, sondern ich zitiere
aus dem Kontrollamtsbericht, denn diesen haben wir gestern bekommen, und darin
steht auch etwas über das Sanatorium Hera. Und insofern muss man natürlich Frau
Kollegin Korosec Recht geben, denn im Kontrollamtsbericht steht, dass bei einer
Ausgangssituation im Jahr 1996 von 141 belegbaren Betten und einer Auslastung
von 54,9 Prozent die Auslastung bis zum Jahr 2003 auf 62,3 Prozent
gesteigert wurde, allerdings unter gleichzeitiger Reduzierung der Betten; es
ist also keine wirkliche Steigerung.
Was ich dazu sagen möchte, ist, dass auch unserer
Meinung nach die Auslastung bedenklich ist und dass das nicht mit Schönbeten
oder mit Zudecken funktionieren wird, sondern da ist Handeln der zuständigen
Politiker gefordert.
Damit werde ich das Sanatorium Hera beiseite lassen
und mich zum Krankenanstaltenverbund begeben, denn auch dazu gibt es einen
Kontrollamtsbericht, und in diesem steht, die Planung des tatsächlichen
Bettenangebotes ist nach Ansicht des Kontrollamtes eine zentrale Aufgabe, die
abteilungs- und anstaltsübergreifend zu erfolgen hat und
Managemententscheidungen hinsichtlich der Risikobereitschaft bezüglich der
Deckungs- und Bedarfsspitzen erfordert. Das Angebot der tatsächlichen Betten
gehört laut Kontrollamt auf Basis einer Bettenbedarfsrechnung zentral
gesteuert, mit einer idealtypischen Auslastung von 85 Prozent.
Die Stellungnahme des Wiener
Krankenanstaltenverbundes dazu war: Ja, das ist super! Das ist grundsätzlich
alles richtig - aber leider: Wir sind nicht zuständig! Das Land ist zuständig!
Die Planung ist Landessache!
Das ist natürlich schon wieder dieses
Florianiprinzip: Einerseits hat man den KAV ausgelagert, um ihn unternehmerisch
zu machen, um ihn wirkungsvoll und effizient zu machen, und wenn es dann um
eine gesamte Planung geht, bei der es um wirklich wesentliche Dinge geht, dann
heißt es: Nein, wir leider nicht! Das muss das Land machen! – Da werden wir
dann vielleicht noch eine andere Institution gründen, die nur für die
Bettenplanung zuständig ist. Auch nicht schlecht: Kann man wieder ein paar
Sozialisten mit Jobs versorgen.
Meine Damen und Herren! Wir haben
dazu auch eine Anfrage gestellt, in der wir Frau Landesrätin Brauner gefragt
haben, wie viele Not- und Gangbetten es beispielsweise im Dezember und im
Jänner gegeben hat,
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