Landtag,
4. Sitzung vom 30.03.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 28 von 42
Necla Kelek.
Die islamischen Migranten bedienen sich der Argumente
des Rechtsstaats für ihre Zwecke. Uns wird zum Beispiel eine
Kopftuch-Diskussion aufgezwungen, somit eine Diskussion über Toleranz und
Freiheit, anstatt dass die wirklich wichtigen Fragen beantwortet werden. Zum
Beispiel: Wie stehen manche Muslime zu Selbstbestimmung und Gleichberechtigung
der Frau? Wie stehen sie zur Sharia? Kann ihre Tochter heiraten, wen sie
möchte? Was tun sie für die Integration im Gastland? Das sind eigentlich die
Fragen, die man Immigranten stellen sollte! Man sollte diese Fragen aber auch
all den Immigrationsfanatikern stellen, die sich leider auch in unseren Reihen
befinden! Erkennen Sie doch bitte endlich, dass Ihre Pseudotoleranz zur Bildung
von Intoleranz und zur Missachtung und Beseitigung unserer Grundrechte führt! (Beifall
bei der FPÖ.)
Ich
zitiere Herrn Abdullah aus seinem Buch “Was will der Islam in Europa?“: „Der
Islam in der Diaspora braucht den säkularen Staat, die Demokratie und die
Menschenrechte wie Luft zum Atmen.“ – Das Fazit daraus: Unsere Toleranz
wird einfach schamlos ausgenützt.
Gerade beim Thema Zwangsheirat sieht man: Der
liberale Staat darf nicht so weit gehen, dass im Namen der Religionsfreiheit
Grund- und Menschenrechte verletzt werden, meine sehr geehrten Damen und
Herren! Das hat die FPÖ immer schon offen und ehrlich aufgezeigt.
Zu den Kollegen von Rot und Grün – ich weiß, dass ich
mich wiederhole, aber ich sage so etwas aus pädagogischen Gründen gerne bei
jeder Sitzung – möchte ich bemerken: Bitte sehen Sie doch endlich ein,
dass die multikulturelle Gesellschaft kläglich gescheitert ist! Laufen Sie
nicht länger dieser Utopie nach! Besinnen Sie sich doch endlich der Interessen
der Österreicher! Sie propagieren nämlich ein Toleranzverständnis, das der
Selbstaufgabe gleichkommt. Das ist sicherlich nicht der Weg der FPÖ-Wien! (Beifall
bei der FPÖ.)
Dass die Linken und liberalen Multikulti-Fanatiker
mit ihrer naiven Sichtweise diese Zustände zu verantworten haben, wird in
diesem Bericht geflissentlich verschwiegen. (Ironische Heiterkeit bei den
GRÜNEN.) Daher lehnen wir diesen Bericht ab. – Danke. (Beifall bei
der FPÖ.)
Präsident Heinz Hufnagl: Bevor wir die
Debatte fortsetzen, darf ich die mittlerweile eingetroffenen Kinder- und
Jugendanwälte der Stadt Wien, Frau Diplom-Sozialarbeiterin Monika Pinterits und
Herrn Dr Anton Schmid herzlich willkommen heißen. (Allgemeiner
Beifall.)
Als nächste Abgeordnete hat sich Frau Kollegin Smolik
zu Wort gemeldet. – Ich erteile es ihr.
Abg Claudia Smolik (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren von
der Kinder- und Jugendanwaltschaft! Frau Vizebürgermeisterin!
Es ist immer sehr schwierig, nach Herrn Gudenus zu
sprechen. (Zwischenruf von Abg Kurth-Bodo Blind.) Ich habe gerade
einen Satz gesagt, Herr Kollege Blind! Seien Sie doch einfach ruhig und horchen
Sie zu, bevor Sie da heraus quatschen! (Beifall bei den GRÜNEN. –
Abg Kurth-Bodo Blind: Was wollen Sie eigentlich provozieren?)
Ich möchte mich zu Beginn im Namen der Wiener GRÜNEN
bei der Kinder- und Jugendanwaltschaft für die immer sehr informativen und
umfangreichen Berichte bedanken. Es werden hier stets Themen aufgegriffen, über
Jahre hinweg weiter diskutiert und immer wieder erwähnt und aufgezeigt, die
sonst in der Öffentlichkeit sehr, sehr wenig vorkommen. Wir sind froh, dass es
diese Berichte immer wieder gibt und dass die Kinder- und Jugendanwaltschaft an
diesen Themen auch dranbleibt!
Wenn man sich anschaut, wie breit die Themenpalette
ist – und es wird sicherlich noch viel mehr zu tun geben, als bereits in
den vordringlichen Angelegenheiten geschieht –, so stellt sich die Frage:
Reicht das Geld für die Kinder- und Jugendanwaltschaft? Dazu hätte ich gerne
noch eine Antwort! Wie schaut es mit der finanziellen Situation aus? In den
einzelnen Berichten kommt hin und wieder durch, dass die monetäre Situation
nicht ganz so einfach ist, und da fragen wir uns, ob man nicht versuchen
sollte, die Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft abgesehen davon, dass wir
dem Bericht natürlich zustimmen, auch sonst noch zu unterstützen.
Ich möchte auf ein paar Kapitel eingehen, die uns und
mir sehr wichtig sind und die in den vergangenen Jahren immer wieder vorkommen.
Erstens: Kinder- und Jugendfreundlichkeit beim Planen
und Bauen von geförderten Wohnbauprojekten. – Da verstehe ich den Zugang
der Stadt Wien nicht ganz, denn es gibt schon Vorschläge und auch wir haben
schon Anträge eingebracht, dass Kinder und Jugendliche in Planungs- und
Bauprojekte einbezogen werden. Es tut sich aber eigentlich sehr wenig in dieser
Hinsicht!
Auch in diesem Bericht sind wieder Vorschläge
enthalten, wie das gehen könnte, und wir würden uns wünschen, dass, wenn die
SPÖ schon nicht auf die Opposition hört, wenigstens auf die Vorschläge der
Kinder- und Jugendanwaltschaft gehört und versucht wird, diesbezüglich in
Dialog zu treten und zu schauen, wie man wirklich erreichen kann, dass in
Planungsvorhaben Kinder und Jugendliche frühzeitig einbezogen werden. Wenn man
bereits im Vorfeld Kinder und Jugendliche mit einbezieht, könnte vermutlich
verhindert werden, dass es zu Problemen und Generationenkonflikten kommt, die
in manchen Wohnprojekten tatsächlich stecken.
Zur Prozessbegleitung: Ich finde,
dass das ein ganz, ganz wichtiges Thema ist, und ich meine, dass es auch gut
ist, dass sich die Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien bei der
Prozessbegleitung auf die Burschen konzentriert, denn ich glaube, dass das, wie
auch im Bericht erwähnt wird, ein sehr tabuisiertes Thema ist und dass es
diesbezüglich nicht genug Öffentlichkeitsarbeit und Unterstützung geben kann.
In dem Bericht wird erwähnt, dass die Datenlage ein bisserl schwierig ist, und
ich würde mir wünschen, dass es auch von Seiten des Bundes diesbezüglich mehr
Engagement gibt und die Daten aussagekräftiger sind. So könnte man wirklich
mehr aus
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