Landtag,
27. Sitzung vom 28.01.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 66
der hat sich bemüht, der hat sich engagiert, und bei dem und dem habe ich das Gefühl, er ist nicht so engagiert. Also es hängt natürlich auch immer vom menschlichen Engagement ab.
Im Großen und Ganzen bin ich aber der Ansicht, dass
wir die Ausbildungssituation weiter verbessern müssen, weil ich mich eben
konzentriere auf das, was noch nicht zufriedenstellend umgesetzt ist. Deswegen
wird es einen Maßnahmenkatalog geben. Es stimmt, ich bin zukunftsorientiert,
aber dazu bin ich auch da, damit die Zukunft besser ist. Gerade bei so einem
wichtigen Thema wie der Ausbildung, die ein ganz zentraler Punkt ist, weil das
sind die Ärzte und Ärztinnen, die in Zukunft am Krankenbett, vielleicht auch an
unserem, stehen werden. Deswegen konzentriere ich mich sehr darauf und es ist
ein Maßnahmenkatalog vorgelegt worden, der unter anderem auch eine
Standardisierung vorsieht, damit es eben nicht individuell von dem Engagement
des Einzelnen abhängt. Obwohl, wo Menschen arbeiten, kann man nie ganz die
Persönlichkeit ausschließen. Aber im Prinzip soll hier eine Standardisierung
eingeführt werden und es soll auch nicht nur auf der Seite der Jungärzte und
-ärztinnen angesetzt werden, sondern natürlich auch auf der Seite der
Abteilungsvorstände. Also ein ganz wichtiger Punkt in diesem Konzept ist auch
eine Sensibilisierung der Abteilungsvorstände für ihren gesetzlich
verpflichtenden Ausbildungsauftrag, damit es eben nicht dazu kommt, dass in
einem Bereich die Vorstellungen besser und im anderen weniger gut umgesetzt
werden. Ich will, dass sie überall ausgezeichnet und exzellent umgesetzt
werden.
Präsident Johann Hatzl: Frau Abg
Korosec.
Abg Ingrid Korosec (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Frau Stadträtin! Im November im Gemeinderat ist
die Diskussion bezüglich der Ausbildung der Jungärzte ja losgetreten worden.
Sie haben damals gesagt, Sie werden selbstverständlich sofort in einen Dialog
eintreten. Sie haben dann Anfang Dezember ein Schreiben der Wiener Ärztekammer
bekommen, wo die Situation dargestellt wurde, wo auch ein Dialog angeboten
wurde.
Ich möchte jetzt fragen: Was haben Sie in der
Zwischenzeit gerade in diesem Bereich gemacht? Ist es zu persönlichen
Gesprächen gekommen? Welche Maßnahmen haben Sie veranlasst?
Präsident Johann Hatzl: Frau
Stadträtin.
Amts StRin Mag Renate Brauner: Es hat
selbstverständlich Gespräche dazu gegeben. Ich bin in einem permanenten Dialog
mit der Ärztekammer, weil ich mich auch hier an das Prinzip halte, dass man mit
denjenigen, die die Arbeit vor Ort machen, und mit deren Interessensvertretung
direkten Kontakt halten soll. Da ist aber dieses Thema nicht das einzige, über
das wir sprechen. Wir sind auch in vielen anderen Fragen im Gespräch, wie zum
Beispiel über die Frage, die ja auch eine ganz wichtige ist und die in einem
indirekten Zusammenhang mit der Ausbildung steht, der Flexibilisierung der
Arbeitszeiten. Wann müssen denn die Ärzte anwesend sein, und welche
Möglichkeiten haben wir hier, um mehr Flexibilisierung zu erreichen?
Aber Sie fragen zu Recht danach, was ganz konkret
passieren wird, und da darf ich Ihnen sagen, dass wir einen Maßnahmenkatalog
erarbeitet haben, der darin gipfelt, dass es ein eigenes Ausbildungszentrum im
Krankenanstaltenverbund geben wird. Das war eine der allerallerersten Maßnahmen
des neuen designierten Generaldirektors, dem das ein ganz persönliches Anliegen
ist, wie ich weiß, der ja, glaube ich, das auch schon vorgelebt hat, denn die
Rudolfstiftung ist so ein positives Beispiel für das, wo sehr viel umgesetzt
wurde von unseren Richtlinien, sogar darüber hinaus. Unter der Leitung unserer
Kollegin Staudinger wird ein eigenes Ausbildungszentrum zur Koordinierung
sämtlicher Ausbildungsagenden innerhalb der KAV-Spitäler erfolgen – etwas, was
mir ganz wichtig ist, weil ich glaube, dass das auch ein ganz wichtiger Schritt
ist, dass wir zu der Teamarbeit und zu dem Miteinander am Krankenbett kommen,
denn wir wollen ja weg von dem "Hier sind die Ärzte, da ist das Pflegepersonal",
und die sind sozusagen getrennt, sondern die sollen ja eng zusammenarbeiten.
Deswegen ist mir eine gemeinsame Fortbildung ein ganz wichtiges Anliegen.
Aber es gibt natürlich trotzdem ganz spezielle
Maßnahmen für die Ausbildung der Turnusärzte. Es wird in allen KAV-Spitälern
einen Fortbildungsverantwortlichen oder eine Fortbildungsverantwortliche geben.
Es wird einen Maßnahmenkatalog geben, der reicht von einer Einführungsphase für
die Jungärzte und -ärztinnen, die kommen, weil sie ja, wie wir wissen, oft eine
längere Zeit warten müssen zwischen Studium und Antritt ihres Turnus. Und um
diese Zeit zu überbrücken, gibt es sozusagen einen Einstieg zur
Wissensauffrischung. Es wird ein Erstgespräch geben, es wird in den Abteilungen
zusätzlich Ausbildungskoordinatoren und -koordinatorinnen geben. Das schon
bestehende TutorInnen-Modell soll noch ausgebaut werden. Es soll
Fortbildungskurse geben, die schon erwähnten interdisziplinären
Veranstaltungen. Aber auch, und das ist mir eben wichtig, Fortbildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen
für die Abteilungsvorstände, weil die das Ganze ja tragen müssen und sozusagen
auch mit dem Herzen dahinter sein müssen. Mit Workshops und Ähnlichem wollen
wir wirklich, dass diese Ausbildung weiter verbessert wird, dass die richtigen
Schritte, die schon gesetzt wurden – das hat uns die Ärztekammer ja vor einiger
Zeit auch bestätigt –, noch weiter ausgebaut werden und dass wir wirklich den
hohen Standard, den unsere Spitäler haben, den hohen medizinischen Standard
auch fortsetzen durch einen exzellenten und hohen Standard in der Ausbildung.
Das ist mir persönlich ein sehr, sehr großes Anliegen.
Präsident Johann Hatzl: Herr Abg
Kowarik.
Abg Mag Helmut Kowarik
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin! Über die
Problematik der Turnusärzte wurde ja hier in diesem Haus schon mehrfach
diskutiert. Es hat sich aber anscheinend zugespitzt, dass die Sorgen und Nöte
der auszubildenden Ärzte so groß sind, dass sie sich an die verschiedensten
Stellen gewandt haben. Die Tatsache, dass die Turnusärzte nicht
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular