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Landtag, 17. Sitzung vom 27.11.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 60 von 66

 

Wenn man sich das genauer anschaut:  Also unter einer ökologischen Situation der Landwirtschaft Wien würde ich mir denken, wie schaut es aus mit Bodenverdichtung, mit Pestiziden, wie geht man um mit dem Nitrat im Grundwasser, dem Atrazin, das es noch immer im Grundwasser gibt und das manche Leute aus ihrem Brunnen trinken, und dergleichen mehr, Trockenheit vielleicht oder irgendwelche andere Dinge, die sehr, sehr wichtig sind für eine ökologische Situation der Wiener Landwirtschaft. Da geht es aber nur darum, Teilnahme am Umweltprogramm Ö-Pool und wie viel Geld hat man davon rausgebracht. Das ist keine ökologische Situation, sondern eine ökonomische Situation. Das haben die Herren, es werden aber wahrscheinlich nur Herren sein, offensichtlich verwechselt.

 

So, nächster Punkt, dann, hier heißt es “Umweltprogramm Ö-Pool“. Das wird lang und breit erklärt, aber über die Biobauern in Wien gibt es nur ein kleines Eckerl, da steht drinnen, die Biobauernanzahl hat von 11 auf 18 zugenommen. Klingt total toll. Wenn man allerdings bedenkt, dass Wien von den Betrieben her die wenigsten Biobauern an Prozenten von ganz Österreich hat, ausgenommen natürlich wieder die MA 49, die aber kein Biobetrieb ist, weil sie ja eigentlich kein landwirtschaftlicher Betrieb ist. (Abg Zimmermann: Na eben!)

 

Also noch einmal zurück, es gibt 18 Biobetriebe, die niedrigste Anzahl in ganz Österreich, das sollte man sich irgendwie vornehmen. Und da gibt es insgesamt, wie gesagt, ein kleines Absatzerl dazu.

 

So, nächster Punkt, “Gentechnik“: Gentechnik ist für die Wiener Landwirtschaft eigentlich kein Thema. Die Wiener Landwirtschaftskammer sagt nichts, die Initiative der Wiener Umweltanwaltschaft, aber auch der Stadt, wird nicht einmal erwähnt, nicht einmal ignoriert wird das, und welche Perspektiven das für den konventionellen und für den ökologischen Landbau hat, darüber findet man nichts, es ist Wurscht, ganz egal, brauchen wir nicht.

 

Eine halbe Seite findet man darüber, wenn man durchblättert. Man findet dazu vielleicht noch ein bisschen was, ganz, ganz hinten, wenn man es sich denkt.

 

Als letzten Punkt, nachdem ja Landtag ist, tu ich mir da eh ein bisschen leichter: Es gibt in der Donaustadt ein Kieswerk. Das Kieswerk gehört jemandem, der heißt Kiesling, das ist ein netter Name für jemanden, dem ein Kieswerk gehört. Zufälligerweise gibt es auch einen Herrn Kiesling in der Wiener Landwirtschaftskammer, das ist ein Zufall. Und es gibt einen Herrn Kiesling auch in der ÖVP und es gibt irgendwie jemanden, der Kiesling heißt und ein großer Schotterkaiser ist im Marchfeld, der zufälligerweise auch den Reitstall dort hat. Landgut Schafflerhof hat es früher geheißen, demnächst heißt es Reitgut Kiesling, vormals Schafflerhof.

 

Und zufälliger Weise ist das alles eine nette Familie, die zufälliger Weise beste Kontakte zur Wiener Landwirtschaftskammer und beste Kontakte ins österreichische Landwirtschaftsministerium hat, und es ist ein Zufall, dass diese Flächen, wo das Betriebsgebäude steht, ausgerechnet dem Landwirtschaftsministerium gehören und ganz zufälliger Weise wird das nicht mehr der MA 49 vermietet, sondern ganz zufällig dem Herrn Kiesling, der alle diese netten Kieslingverbindungen besitzt.

 

Und in diesem Sinne wäre es einmal an der Zeit, dass die Wiener Landwirtschaftskammer Licht ins Dunkel bringt. Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN)

 

Präsidentin Prof Erika Stubenvoll: Als nächster Redner zum Wort gemeldet ist Herr Abg Klucsarits. Ich erteile es ihm.

 

Abg Rudolf Klucsarits (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Präsidentin! Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Vertreter der Landwirtschaftskammer!

 

Sie haben sich jetzt einiges anhören können, was?

 

Gleich zu Beginn, Kollege Maresch, möchten die Kollegin Reinberger und ich Ihnen zu etwas gratulieren: Sie haben eine Homepage gefunden die es nicht gibt, es gibt nämlich keine österreichische Landwirtschaftskammer, die gibt es nicht, die Sie gefunden haben, die gibt es garnicht. Ich gratuliere Ihnen dazu. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Ich habe ins Internet geschaut!) Ich weiß nicht, wo Sie gesurft haben, aber kommen wir zu etwas Wichtigerem. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Der Herr Sverak wird es finden, wenn ich es ihm sage!) Nein, die gibt es nicht! Es gibt die Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, aber keine Österreichische Landwirtschaftskammer, das haben Sie mit der Wirtschaftskammer verwechselt, ja ja.

 

Aber wir erleben ja heute eine Premiere und ich bin überzeugt, dass dies ein wichtiger Tag für die Wiener Landwirtschaft ist (Abg Mag Rüdiger Maresch: Ha, ha!) und dies sicher aus zwei Gründen, und wir freuen uns auch darüber.

 

Denn heute liegt der erste Landwirtschaftsbericht vor und er dokumentiert sehr deutlich den Stellenwert der Wiener Landwirtschaft. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Der zweite Grund zu unserer Freude ist der Umstand, dass es der ÖVP, die als Koalitionspartner in der vormaligen Stadtregierung war, gelungen ist, unter ihrem Vizebürgermeister DDr Görg, ein Wiener Landwirtschaftsgesetz zu beschließen - als letztes aller 9 Bundesländer - und dass dies eine Grundlage für unsere Wiener Landwirtschaft ist. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ich möchte auch den Autoren dieses Berichtes ein ganz großes Lob aussprechen. (Abg Mag Rüdiger Maresch: Sie sind sich aber nicht ganz sicher!) Es gibt kaum einen Bericht der in diesem Haus beschlossen wurde, der derart fundiert und objektiv abgefasst wurde. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Wer diesen Bericht liest, wer ihn unvor ... (Abg Mag Rüdiger Maresch: Sie haben ihn nicht gelesen!) Ich habe ihn gelesen.

 

Kollege Maresch, habe ich immer dreingeredet? Machen Ihre Schüler das auch, dass sie immer dreinreden? (Beifall bei der ÖVP.- Abg Mag Rüdiger Maresch: Ja, aber weniger gut!)

 

Ich habe diesen Bericht gelesen und daher habe ich wirklich einen umfassenden Überblick über die Wiener Situation dieses doch wichtigen Wirtschaftssektors und

 

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