Landtag,
17. Sitzung vom 27.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 66
Die Bevölkerung dort ist wesentlich beeinträchtigt. Wir sind
eine Strichgegend, das weiß mittlerweile auch schon jeder, und es geht hier in
erster Linie um den Verkehr, der durch den Prater strömt, und je länger dieser
offen hat, umso stärker wird und umso länger anhält.
Von der Sicherheit will ich hier nicht reden, obwohl
es möglicherweise auch ein Thema sein könnte. So, und weil jetzt besonders
wenig Achtsamkeit hier zu bemerken ist, möchte ich noch sagen, wir haben jetzt
auch noch in dieser Gegend den U-Bahnbau. Die Menschen haben von 6 Uhr
Früh bis 18 Uhr, manchmal auch länger, sehr wohl den U-Bahnbau zu ertragen.
Natürlich werden Leute dort, (Unruhe im Sitzungssaal.) ich verstehe jetzt nichts, aber ist ... (Abg
Mag Sonja Wehsely: U-Bahn ohne U-Bahnbau geht nicht!) Ja, ist ja wunderbar,
dass man die U-Bahn baut, ich habe ja nicht gesagt, ich bin gegen U-Bahnbau,
aber noch haben wir bis 2008 dort den Lärm. (Abg
Harry Kopietz: Und ob der einen Lärm macht!) Und jetzt meinen Sie, ist es
schon egal, ob der Prater Lärm macht oder der U-Bahnbau Lärm macht, oder der
Verkehr Lärm macht, es sind die Leute selber Schuld, sollen sie schauen, dass
sie irgendwie in ein nobleres Viertel gehen. (Abg Harry Kopietz: Na, also!)
Außerdem habe ich festgestellt, dass immer wieder bis
2 Uhr Früh geöffnet ist. (Rufe von der
SPÖ: Aber! Aber!) Also, auf dieser Liste sind immer wieder Veranstaltungen,
wo der Prater bis 2 Uhr Früh offen hat. Also, so arm ist er dann auch wieder
nicht und ich muss schon sagen, es ist schon merkwürdig, wenn es um das
Geschäft geht ja, okay, das ist dann ganz wichtig. Nur die Bevölkerung soll
halt schauen, wo sie in der Nacht bleibt.
Trotzdem habe ich mir auch noch Folgendes dazu
gedacht: Der Prater wird wohl umgestaltet werden. Warum warten Sie nicht
wenigstens, bis es das neue Konzept gibt, das ja möglicherweise auch eine
Planung in sich trägt, die ja wohl eine Umgestaltung zum Beispiel der Betriebe
am Rand der Ausstellungsstraße, die am ärgsten ausschaut, vorsieht. Da muss
etwas passieren. Was wird man dorthin verlegen? Ich kann nur sagen, es gibt
Vorschläge, das weiß ich von Herrn Mongon. Also, möglicherweise beeinträchtigt
es dann die Bevölkerung gar nicht mehr und dann kann man sagen, bitte habt
länger offen, ist schon in Ordnung, wenn diese Betriebe, die vorne in erster
Linie durch die Beleuchtung und den Lärm stören, wo anders situiert sind.
Ich meine, ich weiß ja nicht, wie weit Sie wirklich
bereit sind, einer Umstrukturierung des Volkspraters, vor allem dann,
zuzustimmen.
Ja, wie gesagt also, so wie es im Moment ist, finde
ich es wirklich eine Achtlosigkeit der Bevölkerung gegenüber und ich glaube, es
wäre wirklich sinnvoll, sich das noch einmal zu überlegen. Der neue Plan wird
angeblich bis April vorliegen und jetzt im Winter wird der Prater auch nicht
bis 1 Uhr offen haben, also das kann ich mir nicht vorstellen, und dann hätte
man es sich wirklich in Ruhe noch einmal überdenken und überlegen können. Aber,
wie gesagt, vorher denken wäre noch besser. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN)
Präsident Johann Hatzl:
Zum Wort gemeldet ist Frau Abg Themel.
GRin Gerda Themel
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Herr Präsident! Herr Berichterstatter! Sehr
geehrte Damen und Herren!
In aller gebotenen Kürze: Die Magistratsabteilung 36
hat bisher, was die Betreiber im Prater betrifft, jede Menge, und zwar Hunderte
von Einzelgenehmigungen geben müssen. Mit dieser Novellierung werden diese
Einzelgenehmigungssachen aufgehoben und damit nicht mehr notwendig. In diese
Novellierung wurden einbezogen, und es wurde lange diskutiert, alle zuständigen
Magistratsabteilungen, wie die MA 15, MA 22, MA 36, die
Baudirektion, die Polizei und so weiter. Alle hatten nichts dagegen und es
wurde lang und ausführlich diskutiert.
Frau Abg Cordon, ich wundere mich ja immer, und ich
weiß es, Frau Kollegin, dass Sie sich dieser Praterangelegenheit ganz besonders
annehmen. Auch ich habe diesen Vortrag des Herrn Mongon gehört. Ich habe ihn im
Gegensatz zu Ihnen als hervorragend und außerordentlich fruchtvoll und
interessant gefunden und ich denke auch, der Ansatz der von Herrn Mongon
gefunden wurde, ist genau der richtige, was den Wiener Prater betrifft.
Ich kann es mir natürlich auch in diesem Fall nicht
verkneifen, wenn ich jetzt wiederum, wie ich es neulich schon gemacht habe, auf
ihre Homepage komme, auf die Homepage der Grünen,
wo Sie schreiben, für eine Kultur abseits von Mozart, Lipizzaner und
Sängerknaben, damit Morgen nicht Vorgestern wird.
Mit Ihren Ansätzen, Frau Kollegin, sind Sie leider
ins Vorgestern hinübergerutscht, oder gar ins Vor-Vor-Vor-Vorgestern und ich
wundere mich darüber ein ganz kleines bisschen. Auch da, mit diesem Schritt,
mit dieser Novellierung, ist ein Schritt, (Beifall
bei der SPÖ.) ist ein Schritt (Abg
Waltraud Cécile Cordon: Ich weiß ja nicht, was ist besser!) in eine größere
Flexibilität gegeben und es ist im Sinne sämtlicher Aktivitäten rund um den
Prater, rund um dieses ganze Gelände, diese Öffnungszeiten zu regeln. Zu
regulieren von 24 Uhr auf 1 Uhr, zumal Sie ja selbst vorhin gesagt haben, dass
bis 2 Uhr - das sind jetzt Ihre Ausführungen gewesen - die Praterbetreiber zum
Teil offen haben.
Das ist eine Novellierung, und in diesem Sinne, bitte
ich um ihre Zustimmung. (Beifall bei der
SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl:
Damit ist die Debatte geschlossen. Der Berichterstatter hat das Schlusswort.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Ich kann mich in aller Kürze dem anschließen, was meine
Vorrednerin gesagt hat. Es geht im Grunde um eine Verwaltungsvereinfachung. Es
sind bisher auf einem sehr umständlichen Weg die Genehmigungen eingeholt
worden. Dieses hier ist eine Verwaltungsvereinfachung, es wird jedenfalls mit
dieser Vorlage nicht auf die Probleme, die es geben mag oder nicht geben mag im
Umfeld des Praters, Bezug genommen, sondern lediglich darauf, dass man nicht
jeweils eine Unzahl von Einzelgenehmigungen erteilen muss. Insofern dient das
der
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