Landtag,
17. Sitzung vom 27.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 66
in dieser Stadt erbringt. In diesem Zusammenhang, weil es
der einzige Zusammenhang ist, der im Rahmen der Tagesordnung möglich ist,
möchte ich mich mit dem Thema des Konvents auseinandersetzen.
Der Österreich-Konvent soll ja die Bundesverfassung
neu regeln und dabei muss man ja betrachten, dass es auch ein Kapitel über Wien
gibt und in dieses Kapitel über Wien sollte aus unserer Sicht auch
hineinkommen, dass die Bezirksvertretungen in diesem Kapitel über Wien genannt
sind. Bezirksvertretung und Bezirke sind Teil der Subsidiarität, sind also ein
Teil dessen, dass die Aufgaben für die Bürger lebensnäher und billiger erledigt
werden. Daher bekennen wir uns zu funktionierenden Bezirksvertretungen,
Bezirksvorstehern, Bezirken.
Ich habe daher gemeinsam mit meinem Kollegen Wolfgang
Ulm folgenden Beschlussantrag einzubringen:
"Der Landtag wolle beschließen, die Wiener
Bezirksvertretungen sollen in der Österreichischen Bundesverfassung explizit verankert
werden. Damit soll ihre herausgehobene Stellung und Bedeutung als allgemeiner
Vertretungskörper für die Wiener Bevölkerung zum Ausdruck gebracht werden. Die
zuständigen Vertreter der Stadt Wien mögen sich für dieses Anliegen bei der
Bundesregierung und dem Nationalrat einsetzen.“
Es gibt eine Stellungnahme des Klubs der
ÖVP-Gemeinderäte der Bundeshauptstadt Wien betreffend unsere Anliegen zum
Konvent, die wir dem Vorsitzenden des Konvents, Herrn Präsidenten Fiedler, auch
übermittelt haben, und das wird Teil dieses unseres Anliegens sein.
Ich bitte um Zustimmung. (Beifall bei der ÖVP.)
Präsident Johann Hatzl: Zum Wort
gemeldet ist niemand mehr, daher ist auch die Debatte geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin amtsf StRin Mag Renate Brauner:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Zu den beiden vorliegenden Punkten wurde ausführlich
Stellung genommen. Ich kann mich kurz fassen.
Ich denke, dass sich im Gegensatz zu dem, was einige
gesagt haben, in diesem Bericht im Vergleich zur Vergangenheit sehr wohl
einiges geändert hat.
Frau StRin Vassilakou, ich weiß nicht, ob Kassandra
lesen konnte, von dir weiß ich, du kannst es, deswegen hättest du eigentlich
Behauptungen wie, es gibt einen erhöhten Arbeitsanfall, nicht aufstellen
dürfen, denn es zeigen die Zahlen, die in diesem Bericht stehen, über den wir
diskutieren, sehr deutlich, dass seit Jahren der Akteneinlauf zurückgeht - auch
diesmal wieder um 3 Prozent - und dass vor allem arbeitsintensive Materien -
Kollege Schuster hat dies schon ausgeführt -, wie die Ausländerbeschäftigung,
sogar um 16 Prozent zurückgegangen sind.
Gleichzeitig, auch das wurde nicht oder nur zu wenig
erwähnt - Kollege GÜNTHER hat es dankenswerterweise sehr sachlich angesprochen
- hat sich die Anzahl der Mitglieder des UVS stark erhöht, die der
judizierenden, aber nicht nur diese. Ich denke, man sollte bitte nicht
vergessen, dass es einen beträchtlichen Teil von Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen im Verwaltungsbereich gibt, die ebenfalls gute und wichtige
Arbeit leisten und deren Arbeitsleistung ebenfalls angestiegen ist.
Und auch ich möchte darauf hinweisen, dass ich das
wirklich sehr bedauerlich finde, dass auch diesmal wieder, so hieß es, 40
Prozent der verjährten Akten auf ausschließlich fünf Mitglieder des UVS
zurückzuführen sind. Ich habe mich extra erkundigt, ob das dann vielleicht
welche sind, die ganz besonders schwierige Akten haben.
Es ist eine Gleichverteilung, daraus wird beim
Ausschuss, der die Einteilung macht, geachtet. Also ich denke, das ist schon
eine Sache, die dem UVS insgesamt, der einen sehr guten Ruf hat und zu Recht
hat, schadet.
Was wirklich ein Riesenproblem ist, darüber haben wir
auch im Ausschuss diskutiert, ist die Problematik der EDV. Es wurde darauf
eingegangen und wir versuchen von unserer Seite her - und wir können hier ja
nur Rahmenbedingungen schaffen - alles daran zu setzen, dass die anstehenden
Probleme gelöst werden.
Und ich möchte mich dem Appell des Kollegen Schuster
anschließen, dass hier wirklich alle zusammenarbeiten, um dieses Problem
möglichst rasch aus der Welt zu schaffen.
Zu diesem Thema abschließend nur zwei Bemerkungen: Es
ist die Diskussion immer ein bisschen widersprüchlich, denn einerseits wird gefordert,
dass auf den UVS ja nicht Einfluss genommen wird, aber es enden diese
Aufforderungen dann immer mit einer Aufforderung an mich, auf den UVS Einfluss
zu nehmen.
Das werde ich ganz sicher nicht tun, auch nicht auf
die Frau Präsidentin, die eine sehr schwierige und ausgezeichnete Arbeit
leistet und die ebenfalls Mitglied des UVS ist.
Meine Aufgabe ist es, für die Rahmenbedingungen zu
sorgen, dass die Arbeit gut funktionieren kann. Darum bemühe ich mich, die
Personalerhöhung ist, denke ich, ein Beweis dafür und bei der EDV gibt es noch
Fragen. Und Sie können mir glauben, es stört niemanden mehr als mich, dass
diese Arbeit so lange dauert und dass die Verbesserungen so langwierig sind.
Trotzdem hoffe ich, dass das in nächster Zeit erledigt wird.
Und die zweite Bemerkung, die ich zum Schluss zu
diesem Thema machen möchte: Ich möchte wirklich sehr herzlich bitten, dass man
der Verwaltung insgesamt wegen dieser im Vergleich zur Gesamtheit der Fälle,
die in unserer Stadt erledigt werden, geringen Zahl an Beschwerden und Kritik,
die es seitens des UVS zu Recht gibt, und glücklicherweise, haben wir ihn ja
dazu, nicht daraus schließt, dass sie insgesamt schlecht arbeitet.
Ich würde mich auch gegen jeden verwehren, der aus
der ebenfalls geringen Zahl, aber natürlich vorhandenen Aufhebung von
Bescheiden des UVS durch den Verfassungsgerichtshof schließt, dass der UVS
nicht gut arbeitet. Beides ist unzulässig und bei beidem würde ich wirklich
bitten, dass Sie es nicht tun.
Es arbeitet die Verwaltung im Großen und Ganzen sehr gut und
Kontrolle ist notwendig, denn sie soll noch besser werden, und das möchte ich
auch hier sehr
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