Landtag,
17. Sitzung vom 27.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 66
Aber Sie werden verstehen, dass ein Wiener Bürgermeister und
Landeshauptmann zum einen – jedenfalls nach meinem Verständnis – dafür zu
sorgen hat, dass in der Tat Hilfsbedürftigen geholfen wird, so wie wir das auch
real tun, ohne gesagt zu haben, wir machen das dann, wenn der Bund zahlt, und
wenn er nichts zahlt, machen wir nichts.
Aber ich bitte Sie, endlich genauso zu verstehen,
dass ich mich darum zu kümmern habe, dass dies auch von jenen finanziert wird,
die nach Recht und Gesetz dafür vorgesehen sind. Sie können von mir nicht
verlangen, dass ich in einer Fragestunde des Landtages hier stehe und in einer
Nonchalance und Großzügigkeit sage: Ich verzichte darauf! Ich verzichte nicht,
ich führe diese Auseinandersetzungen mit dem Bund selbstverständlich, trotzdem
werden die Flüchtlinge einschließlich der jugendlichen Flüchtlinge in dieser
Stadt auch untergebracht. Gar keine Frage. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident
Johann Hatzl: Wir kommen zur 5. Anfrage (FSP/05183/2003/0001-KVP/LM).
Sie wurde von Herrn Abg Walter Strobl gestellt und ist an die Frau amtsf StRin
Laska gerichtet: Werden Sie im zuständigen Gremium - dem Landessportrat - die
entsprechenden Gespräche mit den Dachverbänden im Hinblick auf die Nullstellung
der Förderung besprechen bzw beraten?
Ich bitte um die Beantwortung.
LhptmStvin Grete Laska: Sehr geehrter
Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landtagsabgeordneter!
Angesichts der Tatsache, dass wir heute am Vormittag
so viele Schülerinnen und Schüler hier zu Gast haben und ich davon ausgehe,
dass diese nicht unbedingt an der Kommunikation im Landessportrat, sondern
vielmehr an dem nachfolgenden Thema der Aktuellen Stunde interessiert sind,
werde ich versuchen, mich ganz kurz zu fassen.
Ich bin selbstverständlich gerne bereit – und nicht
nur bereit, sondern das ist eine Selbstverständlichkeit und nach den Wiener
Gesetzen so vorgesehen –, im demokratischen Gremium Landessportrat, das eine
Aufgabenstellung und jeweils eine Tagesordnung hat, diese Tagesordnung zu
ergänzen. Den Mitgliedern des Landessportrates wird dort ermöglicht, über jedes
Thema zu reden, das in Beziehung zu den Aufgabenstellungen des Landessportrates
steht. Ob auf die Tagesordnung die Formulierung, die Sie hier anführen, gesetzt
werden soll, weiß ich nicht. Das gehört vielleicht noch etwas konkretisiert,
denn bei allen Versuchen, mich in deine Gedankenwelt hineinzufühlen, ist es mir
bei der Formulierung "im Hinblick auf die Nullstellung der Förderung"
nur, sagen wir, etwas mühsam gelungen, nachzuvollziehen, was du damit meinst,
aber du wirst es erläutern.
Wenn der Bedarf besteht, genauer zu definieren, was
damit gemeint ist, oder sich ein konkreter Themenkreis, der in Bezug zum
Landessportrat und seinen Aufgaben steht, ergibt, dann gibt es
selbstverständlich auch darüber eine Diskussion.
Präsident Johann Hatzl: Herr Abg Walter
Strobl.
Abg Walter Strobl (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin!
Ihre Appelle komme leider schon ein bisschen zu spät.
Die Jugendlichen sind offenbar ein bisschen zu früh gekommen, weil ja
eigentlich bereits für 10 Uhr die Aktuelle Stunde angesetzt war. Das ist
mit der Üppigkeit in der Fragestunde nicht anders möglich, wie es scheint.
Zu meiner Frage ergänzend beziehungsweise zu deiner
Frage ergänzend, was hier gemeint ist, darf ich das von mir gestern zitierte
Papier hier nochmals erwähnen. Es ist ein Schreiben des Sportamtsleiters, der
in einem Schreiben an einen der Dachverbände – aber er hat es anderen auch
geschrieben – mitteilt, dass vom Budget her eine Förderung für dieses Jahr und
für die Folgejahre im Sinne der Sportförderung der Dachverbände zur Sicherung
des Sportbetriebes – das war die genaue Definition nicht – möglich ist. Das
kommt dieser Nullstellung der Förderung gleich, und da habe ich gemeint, es
wäre sinnvoll, sich die drei Dachverbände zusammenzuholen, denn ich weiß, dass
du sehr wohl in Einzelgesprächen mit den Dachverbänden immer wieder in Kontakt
bist, aber hier geht es ja um eine gemeinsame Linie.
Und das ist meine Frage, und die möchte ich hier
wiederholen: Wirst du mit den Dachverbänden in dieses Gespräch eintreten, wirst
du sie alle zusammenholen und mit ihnen in ein dialogisches Verhältnis in dieser
sensiblen Frage eintreten?
Präsident Johann Hatzl: Frau
Stadträtin.
LhptmStvin Grete Laska: Zu diesem Brief
und der Argumentation darin, die ich im Augenblick so nicht nachvollziehen
kann: Ich kenne zwar den Brief, aber die Argumentation kann ich nicht
nachvollziehen und auch nicht das, was dieser Argumentation zugrunde liegt.
Auch wenn es eine Argumentation des Sportamtsleiter ist, so kann es sein, dass
es manchmal interpretative Notwendigkeiten gibt, die er zu leisten hat, und
wenn die Dachverbände das von ihm im Landessportrat wissen wollen, dann wird er
es auch dort interpretieren müssen. Im Gegensatz dazu bin ich jederzeit gerne
bereit, auch Gespräche mit allen gemeinsam zu führen – auch das hatten wir
schon –, wenn es zur Aufklärung dient.
In diesem Zusammenhang vielleicht nur in einem Satz etwas
zur gestrigen Diskussion und auch zur Diskussion bei der Budgetdebatte. Ich
finde es bedauerlich, wenn versucht wird, auf Grund von speziellen
Einzelsituationen den Sport in Wien insgesamt krank zu reden. Das ist auch
ungerecht so. Das ist ungerecht, wenn es die Dachverbände gegenüber
Fachverbänden oder auch Vereinen tun, das ist ungerecht, wenn es einzelne
Mitglieder des Hauses im Hinblick auf die vielen Tausenden Wienerinnen und
Wienern tun, die bei großen Veranstaltungen an sportlichen Tätigkeiten
teilnehmen. Das ist ungerecht gegenüber jenen über 20 000 Wiener
Schülerinnen und Schülern, die im Rahmen von "Bewegung findet Stadt"
letztlich fleißig teilgenommen haben und genau in dem Sinne, was gesagt wurde
bezüglich Prophylaxe und Gesundheitsvorsorge, aber natürlich auch der
Bewegungsarmut von Kindern im städtischen Raum, entgegenwirken, und es ist
ungerecht gegenüber all jenen, die sich in diesen Bereichen engagieren und auch
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