Landtag,
17. Sitzung vom 27.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 8 von 66
Rechte und er hat auch gewisse Pflichten. Eine davon ist die
Information der Öffentlichkeit.
Jetzt hat der Patientenanwalt das Recht, hier zu
sprechen. Erachten Sie es für sinnvoll, dass auch der Pflegeombudsmann dieses
Recht erhält?
Präsident Johann Hatzl: Frau
Stadträtin.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann:
Frau Abgeordnete!
Man kann es ihm einräumen. Ich halte es aber für
sinnvoller, wenn wir ihn vor allem regelmäßig in den Gesundheitsausschuss
einladen, regelmäßig den Sitzungen der Geriatriekommission beiziehen, denn da
kann er wesentlich länger und wesentlich genauer auf alles eingehen, als es
hier möglich ist. Ich halte eine unbedingte Berichterstattung hier im
Plenarsaal nicht für so wahnsinnig maßgeblich. Ich bin immer mehr für die
Arbeitsgruppen der Leute, die sich damit beschäftigen. Es ist mir wichtig, dass
er regelmäßig an den Sitzungen der Geriatriekommission teilnimmt, und er wird
selbstverständlich auch immer wieder in den Gesundheitsausschuss kommen, so wie
viele Mitarbeiter der Geschäftsgruppe daran teilnehmen, um auch unter dem Punkt
Allfälliges zur Verfügung zu stehen. Aber wenn er Punkte hat, ist es durchaus
möglich, dass wir die normal auf die Tagesordnung bringen.
Präsident Johann Hatzl: Danke schön.
Die 3 Anfrage (FSP/05182/2003/0001-KSP/LM) wird von Frau Abg
Kato gestellt und ist an die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe
Umwelt gerichtet: Die Zielsetzungen des Wiener Umweltschutzgesetzes sehen eine
umfassende Information und Beratung der Wiener Bevölkerung im Bereich des
Umweltschutzes vor. Wie wurde dem daraus ableitbaren Auftrag zur Umweltbildung
bisher nachgekommen?
Ich bitte um Beantwortung.
Amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina:
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Hoher Landtag!
Sehr geehrte Frau Abgeordnete!
Sie haben mich gefragt, wie ich dem Auftrag der
Umweltbildung nachkomme.
Der Umweltbildung in der Umweltmusterstadt Wien ist
nicht nur gesetzliche Verpflichtung, sondern auch Auftrag, Auftrag, um die
Kinder, die Jugendlichen von heute als mündige Erwachsene von morgen zu
erziehen. Mir geht es darum, dass eine erlebbare Gegenwelt geschaffen wird,
eine Natur zum Angreifen. Aber selbstverständlich muss Natur, muss Umweltschutz
zum Fühlen auch in den Herzen und in den Köpfen vorhanden sein, denn nur so ist
es auch möglich, dass für diese Kinder und Jugendlichen, die einmal
Entscheidungsträger und auch Planer sein werden, Umweltschutz im täglichen
Prozess, in der täglichen Arbeit selbstverständlich ist.
So wie man seinen Kindern beibringt, mit Messer und
Gabel zu essen, so wie man seinen Kindern beibringt, nicht in der Nase zu
bohren, so soll es selbstverständlich sein, dass Umweltschutz im täglichen
Leben Eingang findet und nicht als Sahnehäubchen deklariert und eigentlich
teilweise als Nischenthema behandelt wird.
Das Thema Umweltschutz ist vielfältig, das Thema
Umweltschutz ist abwechslungsreich, es geht aber im Bereich des Umweltschutzes nicht
nur um die heile Welt, es geht eben nicht nur um Blumen, es geht eben nicht nur
ums Bäumepflanzen, es geht um sehr viel mehr. Es geht um das Verständnis für
die Natur. Es geht darum, dass man sich nicht nur mit dem Frühstücksei zu
beschäftigen hat, sondern mit den Eiern in dem Fall, die zu Dreiviertel in der
Industrieproduktion, in der Lebensmittelproduktion für Nudeln und Mayonnaise
eingesetzt werden. Genau dieses Verständnis gilt es zu vermitteln.
Der Grünraum ist ein wesentlicher Bestandteil unserer
hohen Lebensqualität in Wien. Deshalb spannen wir einen weiten Bogen im Bereich
der Umweltbildung, angefangen von Naturschutz pur bis hin zum gepflegten
Garten, von der erneuerbaren Energie bis hin zu den tagtäglichen Tätigkeiten
wie Einkaufen, von den Abfällen bis zum Klimaschutz. Mir geht es darum, dass
dieses Umwelterlebnis spannend gestaltet wird, dass man Spaß daran hat.
Ein zweiter Punkt ist selbstverständlich: Auch
Erwachsene lernen von Kindern. Das erleben wir tagtäglich, wenn unsere Kinder
uns etwas erklären, dann nehmen wir es ernst, denn auch wir wollen, dass wir
von unseren Kindern ernst genommen werden.
Die Gruppe Umwelt beschäftigt sehr viele
Umweltexperten, sehr viele Umweltbildner. Jeder Experte in der Gruppe Umwelt
ist dafür verantwortlich, dass der Gedanke der Umweltbildung auch
weitergetragen wird. Daher möchte ich mich ganz herzlich bedanken für die
tagtägliche Arbeit unserer Mitarbeiter im Bereich der Umweltbildung.
Einzelne Beispiele: Selbstverständlich ist hier das
Forstamt zu nennen. Das Forstamt bildet mit den Förstern in der freien Natur
rund 100 000 Wienerinnen und Wiener, Kinder und Jugendliche aus,
beispielsweise am Naturlehrpfad in der Lobau, der seit 1980 besteht.
Fachexkursionen werden im Lainzer Tiergarten durchgeführt. Auch der
Nationalpark Donau-Auen ist ein attraktiver Standort für Führungen. Im
Naturschutzgebiet Lainzer Tiergarten finden Führungen und Informationen statt.
Ein ganz besonderes wertvoller Punkt in Wien ist
selbstverständlich die Wiener Waldschule. Sie ist monatelang vorher ausgebucht,
und stellt eine Attraktion für Lehrerinnen und Lehrer, aber auch eine
Attraktion für Kinder dar.
Im Schulwald wird schon seit langem, sehr oft auch
selbstständig aufgeforstet, damit die Kinder erkennen, was es bedeutet, einen
Baum zu pflanzen und wie lange es dauert, bis man dann wirklich einen Baum
erkennen kann.
Seit Mai haben wir eine weitere Attraktion: den
Kinderbauernhof. 19 000 Besucher konnten wir hier schon begrüßen. Es ist
der Renner, und er wird weiter ausgebaut.
Auch das Besucherzentrum im Lainzer Tiergarten ist höchst
begehrt. Zu Weihnachten – das halten wir auch heuer aufrecht – wird der Lainzer
Tiergarten geöffnet sein. Auch das ist ein wesentlicher Punkt im Bereich der
Umweltbildung, denn genau zu dieser Zeit haben die
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