Landtag,
15. Sitzung vom 26.06.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 51
Pflegeeinrichtungen des KAV so rasch wie möglich, ebenso wie
die Spitäler, auf einen modernen baulichen Standard bringen wollen und bringen
müssen und es sind die Direktoren des Unternehmens KAV auch angewiesen,
entsprechende finanzielle Möglichkeiten zu sondieren, dass das so rasch wie
möglich umsetzbar ist.
Ich muss aber noch einmal betonen, dass den zu
Pflegenden in den Geriatriezentren an Pflege und Therapie wesentlich mehr und
ohne zusätzliche Kosten geboten wird, als es in allen anderen, oder in den
meisten anderen Einrichtungen, der Fall ist.
Präsident Johann Hatzl:
Frau Abgeordnete Lakatha, bitte.
Abg Ingrid Lakatha (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien) Frau Stadträtin!
Ich danke für Ihre Auskunft. Ich wollte Sie jetzt nur
fragen: Es werden ja viele Umbauten in den geriatrischen Tageszentren durchgeführt,
vor allem auch im Geriatriezentrum Lainz. Und gerade hier sind Acht-, aber
soviel ich weiß, wesentlich mehr Sechsbettzimmer vorhanden. Ich wollte Sie
fragen, welchen Betreuungsschlüssel Sie nach Beendigung der Umbauten im GZW,
die ja sehr begrüßenswert sind, erreicht haben werden?
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann (unterbrechend):
Sie meinen jetzt Pflegepersonen pro Patienten.
Abg Ingrid Lakatha (fortsetzend):
Das, was mit der Anlage ist, weiß ich nicht. Nein, ich meine, welche
durchschnittliche Bettenanzahl Sie pro Zimmer erreicht haben werden, denn es
sind ja dort Sechsbettzimmer vorhanden und wir gehen doch davon aus, dass wir
möglichst auf Zweibettzimmer, wenn nicht sogar mittlerweile auf Einbettzimmer
gehen.
Präsident Johann Hatzl:
So, jetzt sind wir bei der Beantwortung.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann: Man rechnet mit einer ungefähren Reduktion von
zwei zu eins zu dem jetzigen Standpunkt. Und wenn man Nasszellen in der Nähe
einrichtet, Zwischenwände errichtet und Tagesräume einschaltet, so geht das
natürlich mit einer Reduktion der Betten einher. Es besteht die Absicht, im
Rahmen des Geriatriezentrums des KAV Pflegebedürftige mit hohem Pflegestandard
aufzunehmen, weil sich nur dann auch das, was man an medizinischer Betreuung, an
medizinisch-physikalischer Betreuung und ergotherapeutischer Betreuung bietet,
rechnet, weil ja diese Therapien viel mehr betreuungsaufwändig sind. Und dann
wird die Bettenanzahl um ungefähr zumindest ein Drittel bis zur Hälfte
verringert werden.
Präsident Johann Hatzl:
Herr Abgeordneter Kowarik.
Abg Mag Helmut Kowarik
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrte Frau Stadträtin!
Es ist diesmal ganz wichtig, darauf hinzuweisen, dass
die Vorlage eines Pflegeheimgesetzes notwendig ist. Nicht zuletzt deshalb, weil
ja große Umstrukturierungen im Bereich des Sozialen hier in Wien vor der Tür
stehen oder beabsichtigt sind und dass es meiner Ansicht nach ganz besonders
notwendig sein wird, dass man sich entsprechend nach dem Pflegeheimgesetz
richtet kann, wenn man das neu ordnet.
Sie haben wohl davon gesprochen, dass Sie das
Pflegeheimgesetz gemeinsam mit Verordnungen vorlegen werden. Das ist ganz
wichtig, und ich möchte daher nachfragen, ob Sie die Verordnungen, sowohl was die
Qualitätsstandards der Ausstattung, als auch die Qualitätsstandards der
Betreuung und des Betreuungspersonals betrifft, wirklich zur selben Zeit
vorlegen werden.
Präsident Johann Hatzl:
Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann: Wir
haben die Absicht - und die MA 15 ist angewiesen, diese Verordnungen
voranzutreiben -, dass wir zum gleichen Zeitpunkt, wenn das Gesetz in die
Begutachtung geht, Ihnen auch in einem interfraktionellen Gespräch bereits den
Rohentwurf der Verordnungen präsentieren können.
Präsident Johann Hatzl:
Frau Abgeordnete Pilz.
Abg Dr. Sigrid Pilz:
Frau Stadträtin!
Sie haben vorhin schon betont, dass es einen hohen
medizinischen Standard in den Geriatriezentren gibt, der vielleicht in den
anderen privaten Häusern nicht in dem Ausmaß gegeben ist. Ich anerkenne und
schätze das, möchte allerdings doch zu Bedenken geben, dass vielleicht für
manche Bereiche der Geriatriezentren diese Vollversorgung für die Dauer des
Tages und rund um die Uhr nicht immer notwendig wäre. Denken Sie daran, im
Rahmen eines Pflegeheimgesetzes da vielleicht eine Änderung auch dieser
Philosophie zu überlegen und Rufbereitschaft oder sozusagen auch Versorgung
durch niedergelassene Ärzte in den Geriatriezentren zuzulassen und dadurch
Kosten zu sparen und auf dieses Weise Mittel für andere Aufgaben frei zu
bekommen, die dort zu erfüllen sind?
Präsident Johann Hatzl:
Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann:
Frau Abgeordnete!
Da wir ja die Absicht haben, nur mehr Menschen mit
einer hohen Pflegebedürftigkeit dort zu haben, die natürlich auch der
medizinischen Betreuung bedürfen, ist daran nicht gedacht und Sie wissen, es
geht auch sehr viel um die Verantwortlichkeit.
Der niedergelassene Arzt kommt zu den Patienten, wenn
er gerufen wird, der Stationsarzt sieht sie tagtäglich und ich halte das
einfach gerade bei so schwer Pflegebedürftigen, wo es auch darauf ankommt, ob
sie genügend Flüssigkeitszufuhr haben, für sehr wichtig. Septische ältere
Patienten reagieren oft nicht mit Fieber, auch das muss erfasst werden. Da kann
es dann manchmal zu spät sein, wenn man erst einen Arzt herein ruft,
beziehungsweise ist es auch ein eklatanter Vorteil für die Patientinnen und
Patienten, dass sie dort auch bereits Zugriff zur Apotheke haben, vor allem in
den Geriatriezentren die mit den Spitälern zusammenhängen und ich glaube, für Patienten mit einem hohen
Pflegebedarf ist die jetzige Form sicher die bessere, als dass gelegentlich ein
Arzt gerufen wird.
Wie gesagt, ich habe mit der MA 47 die Aufsicht
über alle Pflegeeinrichtungen der Stadt und da sehe ich öfters an den
Beschwerden oder dem was vorkommt, dass das ein eklatanter Vorteil für die zu
Pflegenden ist.
Präsident Johann Hatzl: Die 3. Anfrage
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular