Landtag,
9. Sitzung vom 27.06.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 24 von 49
erwähnt - aus dem Jahre 1999 ein derartiges Präjudiz, wo
gesagt wurde vom Verfassungsdienst, es ist ein derartiger Antrag, der ersucht,
dass eine Gesetzesinitiative ausgearbeitet wird, zwar nicht abzustimmen, aber
selbstverständlich hier im Landtag zu diskutieren.
Daher werden wir uns sicher nicht durch die falsche
Meinung und durch dieses falsche Papier des Verfassungsdienstes davon abhalten
lassen, die Probleme dieser Stadt, wie zum Beispiel die überhand nehmende
Bettelei in unserer Stadt, dieses Thema zu aktualisieren und zu debattieren,
damit wir auch zu vernünftigen Lösungen und zu vernünftigen Weiterentwicklungen
kommen. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Meine Damen und
Herren! Es liegt keine weitere Wortmeldung vor.
Ich darf
nochmals darauf aufmerksam machen, dass gerade das der Grund war, warum wir
gestern in der Präsidiale gesagt haben, dass wir das nochmals behandeln wollen.
Es hat in der Vergangenheit in den letzten Jahren mehrere, nicht oft, aber
fallweise Dringliche Anträge gegeben, einmal zurückgezogen auf Grund von
Rechtsfragen. In zwei anderen Punkten hat Mag Kabas darauf verwiesen, dass es
hier eine Stellungnahme gegeben hat. Jetzt ist hier diese Stellungnahme und es
liegt im Interesse aller, das abzuklären. Ich werde mich natürlich weiter als
Person und in der Funktion des Landtagspräsidenten von Verfassungsrechtlern
beraten lassen und dann meine Meinung einbringen, weil ich es auch für richtig
halte, dass es vernünftig ist, eine umfassende Klarheit zu haben.
Die Fristen für die Einbringung von dringlichen Initiativen
sind knappe Fristen. Ich persönlich habe ein Verständnis dafür, dass solche
Anträge ganz knapp vor Ende der Frist eingebracht werden und dass daher im Feld
zwischen der Einbringung und der Fristerstellung dann kaum mehr eine
Möglichkeit zur Änderung besteht. Und weil das auch eine Situation ist, die im
Interesse aller 100 Abgeordneten des Wiener Landtags ist, dafür zu sorgen,
dass es hier nicht zu Missinterpretationen kommt und es einen ganz klaren
rechtlichen Weg gibt, ist daher diese Präsidiale vorgesehen.
Ich habe zuvor mitgeteilt, auf Grund der Information,
die mir zugegangen ist, habe ich mich an das zu halten, was mir zur Verfügung
steht, und die Information war, dass die Zulassung für den heutigen Tag nicht
möglich ist.
Nach
Beratung in der Präsidialkonferenz nehme ich nunmehr folgende Umstellung der
Tagesordnung vor: Die Postnummern 6, 3, 4, 5, 1 und 2 werden in dieser
genannten Reihenfolge verhandelt.
Ich frage, ob es einen Einwand gibt. - Ich sehe keinen
Einwand und werde daher so vorgehen.
Die Postnummer 6 (01808/2002-MDALTG) betrifft
die erste Lesung der Vorlage eines Gesetzes über den Schutz von Pflanzen vor
Schadorganismen - Wiener Pflanzenschutzgesetz in der Kurzfassung.
Berichterstatterin dazu ist Frau amtsf StRin Dipl Ing
Kossina. - Ich bitte sie, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin amtsf StRin Dipl Ing Isabella Kossina:
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!
Der Entwurf eines Gesetzes über den Schutz von
Pflanzen vor Schadorganismen, das Wiener Pflanzenschutzgesetz, liegt zur
Verhandlung vor. Es handelt sich hier im Wesentlichen um die Erlassung eines
Ausführungsgesetzes zum Bundesgesetz.
Präsident Johann Römer: Danke. - Gemäß
§ 30c Abs. 10 der Geschäftsordnung schlage ich vor, die General- und
die Spezialdebatte zusammenzulegen. Wird gegen die Zusammenlegung eine
Einwendung erhoben? - Das ist nicht der Fall. Ich werde daher so vorgehen.
Die Debatte ist eröffnet. Zum Wort gemeldet ist Herr
Abg Mag Maresch. Ich erteile es ihm.
Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Bevor ich mich dem Thema Pflanzenschutzgesetz widme -
eigentlich müsste es ja Schädlingsbekämpfungsgesetz heißen, weil da geht es ja
nicht nur um die Pflanzen, sondern in erster Linie um die Schädlinge -, möchte
ich mich noch einer kleinen Geschichte widmen, weil wir ja ganz oft hier an
diesem Ort schon über Müllvermeidung und über Mülltrennung und über verschiedene
Umweltgifte gesprochen haben.
Wir haben heute alle von der ÖVP, also eigentlich vom
ÖAAB - Christliche Gewerkschafter, ein christliches Geschenk bekommen. Wenn man
sich das genau anschaut, so ist das eigentlich genau ein Ding, das wir nicht
wirklich brauchen. Punkt eins, wenn ich mich nicht täusche, eine PE-Hülle,
drunter dann ein Ding, das man nicht wirklich trennen kann. Da gibt es einen
Metallring. Dann gibt es einen PVC-Zippverschluss und wahrscheinlich ein
verstärktes PE. Und dann die Farben. Gelb ist wahrscheinlich eine Kadmiumfarbe
und für Kinder - ich meine, die ÖVPler werden es den Kindern wahrscheinlich
nicht geben - nicht in den Mund zu nehmen, ganz wichtig. Es ist ganz
gefährlich. Im Boden kommt es als Schwermetall vor und beim Flötzersteig kommt
es oben heraus. Vielleicht haben Sie es eingefangen und ein bissel eingefärbt.
Aber Faktum ist - und der Kollege Margulies hat es ja schon gezeigt -, es ist
nichts drinnen, deswegen mach ich es auch nicht auf, weil entsorgen kann ich es
auch nicht, verwenden will ich es auch nicht, also ich denk mir, ich gebe es
zurück. (Der Redner begibt sich zu Abg DDr Bernhard Görg und überreicht es
ihm. - Beifall bei den GRÜNEN.) So.
Also nach dieser Geschichte, ich meine, es ist ja
schlecht, wenn ein grüner Abgeordneter mit einem ÖVP-Schlüsselding oder wie
auch immer herumgeht, aber es ist besser bei Ihnen aufgehoben als bei mir, glauben
Sie mir das.
Jetzt zum Pflanzenschutzgesetz. Also, wie gesagt,
eigentlich Schädlingsbekämpfungsgesetz, wenn man so will. Wenn man so
nachschaut, welche Pflanzen werden da geschützt? Es geht natürlich darum, dass
verschiedene Menschen - Landwirte, Personen, Hausmänner, Hausfrauen - ihre
Zimmerpflanzen und was auch immer schützen können.
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