Landtag,
8. Sitzung vom 25.04.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 48
wird in den nächsten Wochen
fallen. Ich gehe davon aus, dass die Wiener Umweltanwaltschaft weisungsfrei
ist, unabhängig ist. Das schreibt das Gesetz vor. Eine neue Leitung wird diese
Vorgabe, weisungsfrei und unabhängig zu sein, perfekt wahrnehmen.
Ich bin mir auch sicher, dass
für uns im Bereich der Abfallvermeidung hier Unterstützung gegeben sein wird,
ein Pfandsystem auf Bundesebene durchzusetzen und dass hier Mitarbeit gegeben
sein wird, um weiterhin bei der Mediation Flughafen erfolgreich mitzuarbeiten.
Öko-Kauf, auch das liegt mir am
Herzen. Ich möge nur entgegnen, die Budgetmittel sind für Öko-Kauf
selbstverständlich vorhanden, wenn auch nicht bei der MA 22, so wie es
bisher war.
Auch die Handy-Entsorgung ist
ein Projekt, das wir gemeinsam mit der Wiener Umweltanwaltschaft, gemeinsam mit
der MA 48 durchführen werden.
Daher herzlichen Dank an die
Wiener Umweltanwaltschaft. Herzlichen Dank an die erfolgreiche Abwicklung des
Hearings.
Ich ersuche den Wiener Landtag,
den Tätigkeitsbericht 2000/2001 der Wiener Umweltanwaltschaft zur Kenntnis zu
nehmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Römer: Danke. - Wir kommen nun
zur Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des
Landtags, die den vorliegenden Tätigkeitsbericht 2000/2001 der Wiener
Umweltanwaltschaft zur Kenntnis nehmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. -
Danke. Das ist einstimmig beschlossen.
Es liegen drei Beschlussanträge
vor.
Der erste Antrag ist von den
GRÜNEN, betreffend Vogelschutz, eingebracht worden und in formeller Hinsicht
wurde die sofortige Abstimmung beantragt.
Ich bitte jene Mitglieder des
Landtags, die diesem Antrag zustimmen, um ein Zeichen mit der Hand. - Danke.
Das ist die Minderheit.
Der zweite Antrag, ebenfalls von
den GRÜNEN, betrifft eine gentechnikfreie Zone Wien. Hier wurde ebenfalls die
sofortige Abstimmung verlangt.
Ich bitte jene Mitglieder des
Landtags, die dem zustimmen, um ein Zeichen mit der Hand. - Danke. Das ist
ebenfalls abgelehnt.
Der dritte Antrag ist von den
Abgen Bayr und Hufnagl von der SPÖ eingebracht worden. Er betrifft die
Novellierung des Wiener Naturschutzgesetzes. In formeller Hinsicht wurde
ebenfalls die sofortige Abstimmung verlangt.
Ich bitte
jene Mitglieder des Landtags, die diesem Beschlussantrag zustimmen wollen, um
ein Zeichen mit der Hand. - Danke. Das ist einstimmig angenommen.
Postnummer 2 (00843/2002-MDALTG) betrifft die erste
Lesung der Vorlage eines Gesetzes, mit dem das Wiener Landwirtschaftskammergesetz
geändert wird.
Die Berichterstatterin hiezu ist
Frau amtsf StRin Dipl Ing Kossina. Ich bitte sie, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin amtsf StRin
Dipl Ing Isabella Kossina:
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!
Der Entwurf eines Gesetzes, mit
dem das Wiener Landwirtschaftskammergesetz geändert wird, liegt zur
Beschlussfassung vor.
Präsident Johann Römer: Danke. - Gemäß § 30c
Abs. 10 der Geschäftsordnung schlage ich vor, die General- und Spezialdebatte
zusammenzulegen. Wird gegen die Zusammenlegung eine Einwendung erhoben? - Das
ist nicht der Fall. Ich werde daher so vorgehen.
Die Debatte ist eröffnet. Zum
Wort gemeldet ist Herr Abg Klucsarits. Ich erteile es ihm. - Bitte.
Abg Rudolf Klucsarits (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Präsident! Frau Stadträtin! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ich weiß, dass das Thema
Landwirtschaft hier in diesem Haus immer sehr einhellig behandelt wird und bei
allen Debatten zeigt sich ja, dass Einstimmigkeit herrscht. Ich glaube, gerade
unsere Wiener Landwirtschaft verdient sich diese Einhelligkeit und verdient
sich diese Unterstützung, weil unsere Bauern Gärtner sind, die
Landschaftserhalter schlechthin. Sie sind diejenigen, die unseren Grüngürtel
sichern, die unsere Lebensqualität sichern, indem sie hervorragende
Lebensmittel herstellen. Und nicht zuletzt, was manchmal ein wenig untergeht,
sichern sie in Wien auch den Fremdenverkehr.
Laut letzter Statistik kommen
67 Prozent aller Wien-Besucher nicht nur wegen dem Heurigen, aber sie
besuchen den Heurigen. Ich glaube, auch wir alle gehen sehr gerne zu unseren
Wiener Heurigen und verkosten ihre Produkte.
Aber unsere Bauern brauchen auch
eine Hilfe zur Selbsthilfe. Daher möchte ich sagen, dass gerade dieses Gesetz,
das heute hier beschlossen wird, für unsere Landwirte sehr wichtig ist.
Eines muss man auch hier sagen,
dass wir es in der Koalitionsregierung waren, die - und es war damals nicht
ganz einfach, sich gegen unseren Koalitionspartner durchzusetzen - ein
zeitgemäßes Landwirtschaftsgesetz durchgesetzt haben. Wien war das einzige
Bundesland in Österreich, das dieses Gesetz nicht hatte. Es ist uns gelungen,
dieses Gesetz durchzubringen und auf das sind wir sehr, sehr stolz.
Wir sind auch stolz darauf, was
ja gar nicht so bekannt ist, dass Wien die größte Agrargemeinde Österreichs
ist. 300 Bauern in Wien erzeugen mehr Brotgetreide als die Bundesländer
Tirol, Vorarlberg und Kärnten zusammen. Ich glaube, auch das ist eine ganz,
ganz große Leistung unserer Landwirte. (Beifall
bei der ÖVP.)
5 000 Menschen sind in der
Wiener Landwirtschaft direkt beschäftigt. 5 000 Arbeitsplätze gibt es
indirekt in unserer Landwirtschaft. Auch hier zeigt sich, dass Bauern, wie es
immer so heißt, nicht nur jammern, sondern dass Bauern sehr wohl etwas für die
Allgemeinheit tun.
Da gehört auch diese Aktion
dazu, die unsere Bauern gemeinsam mit der MA 22 ins Leben gerufen haben,
wo die Öko-Reststreifen - das sind die Streifen, die zwischen den Ackerflächen
übrig bleiben - neu belebt werden, weil in diesen grünen Zungen ja sehr viele
Tiere und sehr viele Pflanzen ihren Lebensraum haben. Auch hier zeigt sich, wie
konstruktiv unsere Bauern sind.
Unsere Bauern gehen aber auch
wirtschaftlich neue
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