Landtag,
8. Sitzung vom 25.04.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 48
ist
geändert worden!) - Selbstverständlich ist alles geändert worden! Das
ist ganz klar! Das ist ja alles ganz neu! Ganz neu hat man jetzt diese
undemokratischen Verhältnisse geschaffen, die Sie hier kritisieren! (Abg Susanne Jerusalem: So ist es!) Seien
Sie mir bitte nicht böse, ich bin bereit, jederzeit und gerne auf vernünftiger
Ebene im Hinblick auf Mitbestimmung zu diskutieren, aber doch nicht so! (Abg Susanne Jerusalem: Herr Abg Strobl ist
mein Zeuge!) Dass Sie sich jetzt den Herrn Abg Strobl als Zeugen holen,
finde ich großartig! Das ist sehr bezeichnend für Sie, Frau
Landtagsabgeordnete! (Beifall bei der
SPÖ.) Zu dem Bündnis gratuliere ich Ihnen! Das ist würdig!
Was das Zweite betrifft, so glaube ich, habe ich Sie
noch schlechter verstanden. Haben Sie jetzt in dieser Zusatzfrage gemeint, dass
das passive Wahlrecht einer österreichischen Staatsbürgerin eingeschränkt
werden soll? (Abg Günter Kenesei: Das hat
sie nicht gesagt!) Ich halte es doch nicht für möglich, dass ein grüner
Mandatar - ich halte das bei anderen für möglich, aber nicht bei einem grünen
Mandatar - allen Ernstes sagt, ich solle unterbinden, dass eine österreichische
Staatsbürgerin passiv ihr Wahlrecht wahrnimmt und für den Nationalrat
kandidiert! (Abg Susanne Jerusalem: Sie
sollten mir besser zuhören!) Das halte ich für ungeheuerlich! (Abg Susanne Jerusalem: Zuhören!) Ich
habe zugehört! Das halte ich für ungeheuerlich, und das gerade von Ihnen! Das
habe ich mir nicht erwartet, sage ich Ihnen ganz offen! Das habe ich mir nicht
erwartet!
Im Übrigen ist die Frage der Kandidatur auf einer Liste
eine Frage der Entscheidung der Partei und hat hier nichts verloren. Zum
Zweiten entscheidet das letztendlich der Wähler, ob jemand ein Mandat bekommt.
Deshalb ist diese Frage aus der Sicht unverständlich. Dass Sie aus der anderen
Sicht gesehen einer österreichischen Staatsbürgerin das passive Wahlrecht aberkennen
wollen, halte ich für verwegen! (Beifall
bei der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl:
Die dritte Zusatzfrage stellt Herr Abg Walter Strobl.
Abg Walter Strobl
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!
Ich werde von meinem Recht Gebrauch machen und mich
heute der Zeugenaussage entschlagen. (Heiterkeit bei der ÖVP. - Lhptm Dr
Michael Häupl: Dafür habe ich
Verständnis!)
Ich darf daher zu dem Punkt,
der ursprünglich gefragt wurde, zurückkehren und darf Sie zitieren, wenn Sie im
ORF richtig zitiert wurden. Die Aussagen der amtsführenden Präsidentin sind in
mehreren Medien abgedruckt gewesen und Sie haben demnach darauf so geantwortet,
dass Sie sehr unglücklich über diese Aktion, über diese Aussage, sind.
Die ÖVP-Position in der
Frage der Reform oder Weiterentwicklung der Landesschulbehörde ist klar. Wir
hätten es sehr begrüßt, wenn Wien die Chance wahrgenommen hätte, zum Beispiel
eine Landeshauptmann-Stellvertreterin oder eine Stadträtin mit der Funktion des
amtsführenden Präsidenten in der Vertretung zu betrauen, wie das zum Beispiel
in Vorarlberg der Fall ist.
Ich darf Ihnen daher die Frage stellen, welche Aussage
zur Weiterentwicklung des Stadtschulrats durch die Frau Präsidentin hätten Sie
erwartet, damit Sie wieder glücklich sind? (Allgemeine Heiterkeit.)
Präsident Johann Hatzl:
Herr Landeshauptmann.
Lhptm Dr Michael Häupl:
Herr Abgeordneter!
Ich bin Ihnen unendlich dankbar, dass Sie sich um
meine positive Befindlichkeit und vor allem meine Glücksgefühle so große Sorgen
machen. Ich darf Ihnen versichern, das brauchen Sie nicht zu tun. Ich bin rundum
glücklich, bin rundum zufrieden. Alles ist soweit in Ordnung. Jedenfalls danke
ich schön für Ihr Mitgefühl, das Sie da aufbringen.
Meine
Äußerung, die Sie richtig zitieren, hat sich nicht auf die Bemerkung mit dem
"Headquarter" bezogen, denn natürlich hat man mir sofort berichtet
und auch belegt, dass diese Äußerung nicht gefallen ist und daher
gegenstandslos ist. Mein leichtes Unglücklichsein hat sich auf etwas bezogen,
was Sie wahrscheinlich eher nachvollziehen können, dass ich nämlich als Parteiobmann
der Wiener Sozialdemokraten ein bisschen unglücklich gewesen bin - nicht aus
den selben Gründen, wie das bei Ihnen der Fall ist -, aus dem Grund, dass
Mandatsdiskussionen außerhalb der entsprechenden Parteigremien immer eine sehr
unglückselige Sache sind. Aber wem erzähle ich das! Sie verfügen ja über Ihre
eigenen Erfahrungen darüber, dass Diskussionen über Parteifunktionen außerhalb
der Gremien immer schlecht sind und ein bisschen ein Problem sind. Das gilt
natürlich auch für den gegenständlichen Fall.
Mein Unglücklichsein, diese kleine Trübung, wenn man
so sagen kann, dieses kleine Wölkchen, das es gegeben hat, ist in der
Zwischenzeit vorüber. Ich bin wieder vollkommen glücklich und danke Ihnen für
das Mitgefühl.
Präsident Johann Hatzl:
Die letzte Zusatzfrage: Herr Abg Ing Rudolph.
Abg Ing Herbert RUDOLPH
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr
Landeshauptmann!
Ich bin
froh, dass man Sie nicht als wunschloses Unglück titulieren muss, denn das ist
nie etwas Schönes.
Sie haben angekündigt, demnächst einen Besuch im
Stadtschulrat zu machen. Das freut mich. Sie haben gesagt, dabei werden Sie
wieder auf die ordnungsgemäße Amtsführung der amtsführenden Präsidenten schauen.
Ich darf Sie bitten, bei dieser Gelegenheit einen zweiten
Aspekt zu berücksichtigen, und zwar Folgenden:
Zwei Landesschulinspektoren, eine Inspektorin, ein
Inspektor, gehen in Pension, beide sind SPÖ-nahe, und es gibt bereits
feststehende Namen, wer diesen beiden nachfolgen soll. Ich kann Ihnen hier die
Funktion sagen. Ich werde Ihnen die Namen hier nicht sagen, aber ich werde
Ihnen beide Namen in einem Kuvert mit dem heutigen Datum übermitteln, sodass
Sie das von mir belegt haben.
Meine Frage an Sie:
Werden Sie dafür Sorge tragen, dass im Zuge des Auswahlverfahrens für diese
beiden Landesschulinspektorenfunktionen sämtliche Kriterien
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