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Gemeinderat, 56. Sitzung vom 27.06.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 92 von 113

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Als nächste Rednerin ist GRin Mag. Pipal-Leixner zu Wort gemeldet. Die selbstgewählte Redezeit beträgt zehn Minuten. Moment. - Bitte.

 

19.04.21

GRin Mag. Angelika Pipal-Leixner, MBA (NEOS)|: Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe ZuhörerInnen im Saal und via Livestream!

 

39 Grad im Juni in Atlanta, 52 Grad im Mai in Indien und Pakistan, 37 Grad im Juli in Wien - solche Extreme sind keine Ausnahmen mehr, sondern allsommerliche Realität. Wien hat 2023 das heißeste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn erlebt und nur ein Jahr davor, 2022, das trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen. Daher ist es ganz klar, dass wir hier handeln müssen, um einerseits einen weiteren Anstieg zu verlangsamen. Was man dazu auf Wiener Ebene alles tun kann, hat mein Kollege Stefan Gara schon ausgeführt. Auf der anderen Seite müssen wir unsere Stadt dem unvermeidlichen Anteil der Klimaveränderung anpassen.

 

Ich habe es gestern auch schon in der Geschäftsgruppe Stadtplanung und Mobilität erwähnt: Es geht einerseits darum, öffentliche Räume umzugestalten, um sie belebbar und lebenswert zu erhalten. Auf der anderen Seite geht es um den Straßenraum und - damit komme ich jetzt in die Geschäftsgruppe Klima und Umwelt - auch darum, die Grünflächen zu erhalten, zu erweitern, Bäume zu pflanzen, zu entsiegeln und zu renaturieren. Da geht es um wohnortnahe Grünflächen für alle Wienerinnen und Wiener vom kleinen Grätzlpark bis zum großen Stadtpark. Es geht um die Wälder um Wien herum und um die Wiesen, die natürlich nicht nur Heimat für Tiere und Pflanzen, sondern auch für uns Menschen lebensnotwendig sind.

 

Ich möchte mit unseren Wäldern beginnen. Dabei ist es beeindruckend, was die MA 49 in puncto Renaturierung macht, indem sie nämlich schaut, dass wir einen mehrschichtig aufgebauten Dauerwald haben, also keine Monokulturen, in denen alle Bäume gleich groß, gleich hoch und gleich alt sind und dann auch gleichzeitig ihr Lebensalter erreicht haben. Sondern es ist ein Wald mit Bäumen und Sträuchern aller möglichen Altersstufen und Arten, sodass dort immer wieder etwas nachkommt und man auch Totholz als wichtigen Lebensraum für Insekten, Mikroorganismen, et cetera belassen kann. Dabei geht es um den Erhalt des Waldes und um die Förderung und Verbesserung der Biodiversität, an der laufend gearbeitet wird. Es geht aber auch darum, neue Wälder zu pflanzen. Der „Wald der jungen WienerInnen“ ist da ein bekanntes Beispiel, aber auch die Wiener Wäldchen und die kleineren Wälder im besiedelten Gebiet in vielen Bezirken. (Beifall bei den NEOS und von GR Dr. Kurt Stürzenbecher.)

 

Wenn wir jetzt von den Rändern mit den Wäldern in dichter besiedelte Gebiete kommen, komme ich zur MA 42. Im Jahr 2023 hat sie 3 Parkanlagen neu errichtet und 24 Parkanlagen neu gestaltet. Auch da geht es darum, die Bäume und Pflanzen in den Parks fit für den Klimawandel zu machen und nachhaltig und robust zu bepflanzen, indem zum Beispiel naturnahe Wiesen geschaffen werden, die dann auch nur zwei Mal im Jahr gemäht werden, sodass die Feuchtigkeit gut im Boden gebunden werden kann. Das trägt natürlich wiederum zur Biodiversität bei. Eine Blumenwiese ist etwas ganz anderes als ein englischer Rasen. Ein wichtiger Punkt ist dabei natürlich auch der Erhalt von Bestandsbäumen. Ja, wir haben viele große Bäume in Parks. Ich bin mit meinen Kindern oft im Wertheimsteinpark und finde es so schön, wie dort ein Naturdenkmal gestützt wird. Statt dass man den Baum abholzt, bevor er umfällt, werden die schönen Äste wirklich gestützt, damit er noch möglichst lang erhalten bleiben kann.

 

Die MA 42 ist natürlich auch bei Straßengrünprojekten federführend beteiligt. 2023 wurden 75 Projekte umgesetzt. Dabei geht es darum, zu entsiegeln, um den bestehenden Bäumen einerseits mehr Erdreich und mehr Versickerungsfläche zu verschaffen, damit mehr Regenwasser zu den Wurzeln gelangt, und andererseits auch neue Baumstandorte zu schaffen.

 

Neben Parks und Grün in den Straßen kann man aber auch mit Fassadenbegrünungen viel machen, um urbane Hitzeinseln zu kühlen. Deshalb fördern wir unter Federführung der MA 22 Fassadenbegrünungen. Das Fördervolumen wurde bereits 2023 und auch heuer wieder aufgestockt. Ich bin schon gespannt auf die schönen Projekte, die da auf uns zukommen werden. Ein Projekt, das zwar in dem Sinn nicht budgetwirksam ist, das ich aber auch unbedingt erwähnen möchte, ist das Baumschutzgesetz, das 2023 vorbereitet und dann am Beginn des heurigen Jahres beschlossen wurde, um bestehende Bäume besser zu schützen und mehr Ersatzpflanzungen zu ermöglichen, statt dass Ausgleichszahlungen gezahlt werden. (Beifall bei NEOS und SPÖ. - GR Mag. Dietbert Kowarik: Das ist nichts!)

 

Neben dem Grün in der Stadt ist natürlich auch das Wasser ganz wichtig. Wir genießen das Wiener Wasser hier tagtäglich in den langen Sitzungen. Um die Versorgungssicherheit auch für die Zukunft zu erhalten, werden seit 2023 97 große Rohrleitungsbaustellen errichtet. Das sind natürlich langfristige Projekte. In den laufenden Jahren werden die 3. und die 4. Hauptleitung erneuert, sodass die Wasserversorgung auch für die Zukunft sichergestellt wird.

 

Ein ganz wichtiges Projekt der MA 31 ist der Wiental-Sammelkanal, ein Generationenprojekt, wie man sagen kann. Es wird auch Voraussetzung für eine zukünftige Renaturierung des Wienflusses sein. Wie ich den Reden hier im Haus entnehme, sind wir uns eh alle einig, dass wir das wollen. Wir schaffen jetzt gerade den ersten Schritt dafür. (Beifall bei den NEOS und von GR Dr. Kurt Stürzenbecher.)

 

Ich möchte zum Thema Bürgerbeteiligung kommen. Stefan Gara hat es schon gesagt: Es ist wichtig, die Menschen bei Klima- und Klimawandelanpassungsprojekten an Bord zu holen. Da haben wir zum einen die Klimateams und das partizipative Klimabudget, bei dem es auch viele Projekte gibt, die sich der Klimawandelanpassung des öffentlichen Raumes annehmen.

 

Wir haben das Büro für Mitwirkung vorgestellt, das einerseits alle Geschäftsfelder der Stadt berät, wenn es um Bürgerbeteiligungsmaßnahmen geht, aber auch selbst direkt in die Stadt zu den Menschen hinausgeht - auch zu

 

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