Gemeinderat, 56. Sitzung vom 27.06.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 113
gesprochen ausgedrückt hat, was dieser Raum und dieser Ort für ihn bedeuten und warum er diesen Raum für sich persönlich für etwas ganz, ganz Großartiges findet. Für mich waren das wunderschöne Worte, die zeigen, wie wichtig und wie gut und wie schön das Projekt ist. Ich wünsche dem Queeren Jugendzentrum viele schöne Momente, und vor allen den Jugendlichen, die in dieses Queere Jugendzentrum gehen werden, viele wunderschöne Momente und dem Projekt alles Gute. Und ich bedanke mich auch, dass wir dieses Projekt so konsequent umgesetzt haben. (Beifall bei den NEOS und von GRin Mag. Andrea Mautz.)
Das zweite Thema, das ich mitgenommen habe, ist das Zentrum für queere Geschichte, QWIEN. Dieses Zentrum für queere Geschichte plant einen Standortwechsel. Nach fast 15 Jahren der Forschung, der Archivierung, der wissenschaftlichen Aufarbeitung queerer Geschichte ist der bestehende Standort zu klein geworden, die Lagerkapazitäten sind erschöpft, eine adäquate Betreuung von Studierenden, von Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern auf diesem bestehenden Standort ist nicht weiter möglich. Nach einer intensiven Suche quer über viele Bezirke ist es dem Verein jetzt gelungen, im 5. Bezirk einen wirklich großartigen neuen Standort zu finden, eine ehemalige Druckerei, der es einerseits ermöglicht, die Bibliotheks- und Archivierungsräume zu erweitern, der aber andererseits auch etwas Neues schafft, nämlich die Möglichkeit, dass der Verein mit Ausstellungsräumen auch queere Geschichte am Standort vermittelt.
Der Standort ist wirklich großartig, ich habe ihn nämlich schon mehrmals besichtigt. Das Zentrum für queere Geschichte selbst betreibt eine öffentlich zugängliche Forschungsbibliothek, tausende, ich glaube, 8.000 oder 9.000 Titel zur queeren Geschichte sind dort archiviert und aufgearbeitet. Er besitzt eine umfangreiche Sammlung von persönlichen und institutionellen Zeugnissen queerer Geschichte und Kultur, Materialien bekannter Persönlichkeiten, private Nachlässe. Und er hat als Dauerleihgabe das Archiv der Österreichischen Liga für Menschenrechte erschlossen, ein wichtiges Archiv in der österreichischen Nachkriegsgeschichte, weil es quasi die politischen Auseinandersetzungen um Minderheitsfragen, Fragen der Menschenrechtspolitik nachvollziehbar macht. Ganz aktuell hat der Verein in der Studie „Befreiter Regenbogen“ eine detaillierte Analyse zur Diskriminierung im Rechtsbereich erarbeitet. Die Studie ist von Justizministerin Alma Zadić in Auftrag gegeben worden, nach ihrer historischen Entschuldigung zur strafrechtlichen Verfolgung der homosexuellen Männer in der Zweiten Republik. QWIEN hat diese Studie durchgeführt. (Beifall bei NEOS und GRÜNEN.)
Ich habe schon gesagt, zentraler Tätigkeitsgegenstand des Vereins ist die Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung von Homosexuellen und Transpersonen. Mit der Unterstützung des Nationalfonds der Republik hat der Verein eine umfassende Datenbank erarbeitet und veröffentlicht, eine namentliche Erfassung homosexueller und transsexueller Opfer des Nationalsozialismus in Wien. Und ich möchte dem Verein auch gratulieren, aktuell hat er den Diversity Award gewonnen, im Justizministerium vergeben, verliehen worden für die großartigen queeren Stadtspaziergänge, wo der Verein auf eine sehr bewegende Art queere Geschichte vermittelt.
Ich freue mich sehr über den neuen Standort, ich freue mich sehr darüber, dass der Verein noch stärker vermitteln wird in Zukunft, dass queere Geschichte ein selbstverständlicher Teil der Wiener Stadtgeschichte ist und dass wir mit diesem neuen QWIEN-Standort auch ein nicht nur wissenschaftliches Landmark, sondern sicherlich auch ein touristisch interessantes Landmark in Wien bekommen werden.
Abschließend möchte ich mich auch noch bei der Wiener Antidiskriminierungsstelle für die gute Arbeit bedanken. Wir haben heuer 25 Jahre WASt, 25 Jahre Wiener Antidiskriminierungsstelle gefeiert, auch eine sehr bewegende Feier, die auch zeigt, wie lange wir in Wien schon an dem Thema arbeiteten. Da hat es mich besonders gefreut, dass die Pionierinnen und Pioniere der Arbeit auch bei dieser Feier dabei waren, denen wir hier in dieser Stadt auch, was Antidiskriminierungsarbeit betrifft, viel zu verdanken haben.
Abschließend natürlich auch ein Danke an die vielen Menschen in der Community, die sich in unzähligen Vereinen engagieren. Ihr leistet ehrenamtlich einen wichtigen Beitrag für die Vielfalt unserer Stadt. Dafür möchte ich mich sehr herzlich bedanken, und noch eine gute Diskussion. - Danke schön. (Beifall bei NEOS und SPÖ sowie von GRin Dr. Jennifer Kickert.)
Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Tatsächliche Redezeit waren sieben Minuten. Als nächste Rednerin ist GRin Klika zu Wort gemeldet. Selbstgewählte Redezeit sind fünf Minuten. Sie sind am Wort.
GRin Julia Klika, BEd (ÖVP): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Mein Sohn findet ja aktuell Busse ganz, ganz toll. Jedes Mal, wenn er einen sieht, freut er sich total und ist ganz aufgeregt, dass er aktuell das Wort „Bus“ sagen kann. Natürlich bleibt mir jetzt gar nichts anderes übrig, als teilweise mit dem Bus zu fahren, auch wenn es nicht unbedingt notwendig wäre. Doch mit welchem Bus wir leider nicht fahren können, was sehr schade ist, ist der Bäderbus ins Gänsehäufel, denn den gibt es leider nicht mehr. Wir haben ja wirklich gehofft, dass die Wiener Stadtregierung wieder zur Besinnung kommt und den Bäderbus wenigstens in den Sommermonaten oder zumindest an den Wochenenden wieder einführt. Der Bäderbus war eine entscheidende Verbindung, besonders für Familien, für ältere Personen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität. Seine Einstellung hat viele Bürgerinnen und Bürger vor eine echte Herausforderung gestellt. Ohne den Bäderbus ist es für viele schwer, ins Gänsehäufel zu kommen, dies betrifft besonders jene, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind oder auch in entlegenen Stadtteilen wohnen. Auch für viele ältere Menschen war halt der Bäderbus nicht nur ein Transportmittel, sondern eine Gelegenheit zur sozialen Interaktion. Seine Einstellung kann daher zur Isolation dieser Bevölkerungsgruppe beitragen. Und auch natürlich für Familien mit Kindern ist
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