Gemeinderat, 56. Sitzung vom 27.06.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 19 von 113
schade, wenn man mit Menschen über Kinder- und Jugendbeteiligung redet und feststellen muss, dass oft das Vorurteil herrscht, dass sich die Kinder dann ja eh nur irgendwelche Spielgeräte oder Freizeitaktivitäten wünschen. Natürlich! Das ist auch Teil davon. Das wünschen sie sich auch. Gerade unter den gestrigen Projekten sind aber zum Beispiel Bienenhotels, also ganz viel Naturschutz, dabei, und das wurde von kleinen Kindern eingebracht! (Beifall bei NEOS, SPÖ und GRÜNEN.)
Es finden sich in diesem Zusammenhang auch der Wunsch und jetzt auch das Projekt, dass wieder mehr Mädchen- beziehungsweise Damenhygieneartikel an den Schulen bereitgestellt werden. Es sind da wirklich gesellschaftlich relevante Projekte dabei wie Lernboxen, die von den Kindern gewünscht und auch von den Kindern abgestimmt worden sind.
Bei diesen Projekten geht es also tatsächlich um mehr. Dabei geht es insbesondere auch um die Probleme der Kinder, dass wir diese ernst nehmen, und es geht um Dialog auf Augenhöhe. Dementsprechend heißt auch unser Leitfaden zur nachhaltigen Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in Wien so. Im Gegensatz zur Kinder- und Jugendmillion, die eine neuere Errungenschaft ist, ist die außerschulische Kinder- und Jugendbetreuung in Wien ein jahrzehntelanges Erfolgsprojekt. Dieses ist aber nicht stehen geblieben, sondern es kommen immer wieder innovative Ideen und Lösungsansätze für akute und aktuelle Probleme von und aus der Parkbetreuung und den zahlreichen Jugendzentren.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch meine Freude zum Ausdruck bringen, dass wir erst vor Kurzem das 1.Queere Jugendzentrum in Wien eröffnen konnten. Ich freue mich - im Gegensatz zu leider einigen anderen Kollegen - wirklich darüber, denn das ist ein Ausdruck unserer Stadt. Es muss für die Kinder und Jugendlichen, die so bunt und vielfältig sind, auch genau das richtige Angebot geben. Ich wünsche dem Team vor Ort ganz viel Spaß und Erfolg und den Jugendlichen einen tollen neuen Ort, an dem sie sich frei entfalten können! (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Lassen Sie mich, bevor ich auf die Wiener Bäder eingehe, noch ein paar kurze Worte zur Modeschule Hetzendorf sagen, die auch in den Bereich der MA 13 fällt und mich schon lange begleitet. Schon als Meidlinger Kinder- und Jugendbeauftragte habe ich sehr eng mit der Modeschule zusammengearbeitet und bin bis heute extrem beeindruckt, wie innovativ, kreativ und nachhaltig in dieser Schule gearbeitet wird. Nicht nur in der Schule werden im Unterricht gesellschaftliche Themen und Herausforderungen bearbeitet, die Modeschule prägt auch in zahlreichen Kooperationen unsere Gesellschaft und unser Stadtbild mit. So wurde im letzten Jahr nicht nur ein schulinterner Klimatag, nämlich „Friday for Fashion Future“ umgesetzt, sondern es wurden zum Beispiel auch die Talare für die Wiener Bestattung entworfen. Außerdem erfolgte natürlich auch die Teilnahme am 1. Meidlinger Atelier- und Galerienrundgang, um so das Können der Schülerinnen und Schüler der Meidlinger Bevölkerung zu zeigen.
Jetzt noch, zur Jahreszeit passend, zu den erfrischenden Wiener Bädern. Geboten wird ein 63 km langer kostenloser Wasserzugang. Das ist, damit man sich das ein bisschen vorstellen kann, die Strecke von Wien bis nach St. Pölten, also wirklich viel. Abgesehen davon gibt es die 38 Standorte der Wiener Bäder für Menschen wie mich, die gerne doch mehr Infrastruktur am Badeplatz haben und nicht zum Verein „Verkühle dich täglich!“ zählen und im Winter lieber Hallenbäder besuchen als zum Eisbaden in der Donau zu gehen. Die hohen Energiepreise haben auch die Wiener Bäder in den letzten Jahren vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Trotzdem wurde es geschafft, dass der Tarif nicht in einem relationalen Ausmaß erhöht werden musste, sondern ein sozial verträglicher Tarif beibehalten wird, darunter auch die eingeführte Bonuskarte mit 13 Eintritten zum Preis von 10. Das bedeutet nach Adam Riese, dass der Eintritt um 23 Prozent günstiger ist. Auch das ist eine kostengünstige Alternative, die sehr beliebt ist. (Beifall bei SPÖ und NEOS.) Ja! Applaus für die Wiener Bäder! Das ist ein tolles Angebot, das im letzten Jahr von über 3,3 Millionen WienerInnen in Anspruch genommen worden ist.
Nun noch ganz kurz zu meiner Vorrednerin. Es freut mich auch, dass es ein umfassendes Angebot an Schwimmkursen in den Wiener Bädern gibt, übrigens auch für Erwachsene, weil es leider auch ganz viele Erwachsene gibt, die nicht schwimmen können. Was die Schwimmkurse für Kinder im Kindergarten betrifft, muss ich ehrlicherweise sagen, da bin ich persönlich sehr skeptisch. Ich bin Mutter eines Kindergartenkindes, und ich möchte mir das eigentlich gar nicht vorstellen, auch wenn es nur 15 Kinder wären, mit denen gleichzeitig schwimmen zu gehen. Da bräuchte es wahrscheinlich ein Eins-zu-eins-Angebot. Daher möchte ich das den PädagogInnen momentan nicht zumuten!
Es gibt aber, wie gesagt, ganz viele tolle Orte, wo man Schwimmen lernen kann, und ich möchte mich bei allen Verantwortlichen herzlich bedanken. Ich wünsche uns allen einen erholsamen und trotz der hohen Temperaturen einen kühlen Sommer in den Wiener Bädern! - Danke schön. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Die tatsächliche Redezeit hat sieben Minuten betragen. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Kieslich. Ich stelle ihm die fraktionelle Restredezeit von sieben Minuten ein. Bitte, Herr Gemeinderat.
GR Wolfgang Kieslich (Klubungebundener Mandatar): Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Ich möchte beginnen mit der Schilderung beziehungsweise dem Bericht eines Lehrers aus dem 10. Wiener Gemeindebezirk. Er hat jetzt eine 4. Klasse unterrichtet und war stolz darauf, dass von den 19 Kindern auch 19 benotet werden konnten, und das in der Schule in der Otto-Probst-Straße, also in einer Brennpunktschule. Der Lehrer hat aber seine Befürchtungen mitgeteilt, nachdem er nächstes Jahr wieder eine 1. Klasse mit 26 oder 28 Kindern übernehmen wird und die Unterlagen auch schon bekommen hat, dass er sehr, sehr viele außerordentliche Schüler unterrichten wird. Und er hat auch die damit ein
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