Gemeinderat, 56. Sitzung vom 26.06.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 91 von 104
geimpft werden beziehungsweise Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen. Das ist ein großer Vorteil für ältere, nicht mobile Menschen.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch immer wieder darauf hinweisen, dass die notwendigen Impfungen gratis sein sollten. Diesbezüglich haben wir jetzt etwas erreicht: Die Gratis-HPV-Impfung bis zum Alter von 30 ist jetzt mit Juni in Umsetzung, und das finde ich sehr begrüßenswert. Hingegen ist zum Beispiel die Herpes-zoster-Impfung kostenpflichtig. Es muss 2 Mal geimpft werden, und diese Impfung ist empfohlen ab dem 50. Lebensjahr für nicht immunkompetente Menschen und ab dem 60. Lebensjahr für alle, und das kostet 500 EUR. Das ist ja unglaublich! Ich meine, wenn man das in der Ständigen Impfkommission empfiehlt - und das ist empfohlen -, dann sollte das auch gratis sein.
Bei der MA 51 geht es um den Sport, der so wichtig ist für alle Altersgruppen. Sport ist wichtig für die Gesundheit und im Übrigen für gesunde Jahre im Alter! Mit dem Sportstättenentwicklungsplan, der ein riesiges Investitionsprogramm vorsieht, wurde und wird eine Fülle von Neubauten und Sanierungen umgesetzt. Ich nenne nur Stichworte: Die Sport&Fun-Halle in Leopoldstadt ist fertiggestellt, und der Baustart der Sport Arena Wien ist erfolgt. Zusätzlich gibt es noch die Sanierung des Sport-Club-Stadions, und im Rahmen der Sanierung der Rundhallen haben wir auch einen Preis gewonnen. Das geht also ziemlich flott voran. Zusätzlich gibt es eine Fülle von Förderungen für die Instandhaltung und Überprüfung von Sportstätten, wie es sie bisher auch immer gegeben hat. Das ist ein Erfolgsmodell, vor allem auch deshalb - was mich besonders freut -, weil alle Fraktionen diesem Sportstättenentwicklungsplan zugestimmt haben, beziehungsweise haben sie nicht nur zugestimmt, sondern miteinander gearbeitet und diesen Plan erarbeitet, und das finde ich ausgezeichnet.
Sport ist ein Gesundheitsprojekt. Am besten ist, wenn man schon in der Kindheit damit beginnt. Wenn man keinen Sport macht, hat das viele Krankheiten wie Osteoporose oder den Abbau von Muskeln zur Folge, und somit besteht die große Gefahr, dass man stürzt und dann Einschränkungen hat. Die gute Nachricht ist aber, dass es nie zu spät ist, mit dem Sport zu beginnen. Auch hochaltrige Menschen jenseits der 80 und darüber profitieren von Bewegung, vor allem für den Muskelaufbau und die Koordination. Mit Sport können auch im hohen Alter Erfolge erzielt werden und noch gesunde Jahre erlebt werden.
Zur Berufsrettung Wien: Die Rettungsstationen sind in ganz Wien verteilt. Bei hochpriorisierten Notfällen kann jeder Ort in acht bis zwölf Minuten erreicht werden. Um die hohe Qualität der Berufsrettung zu erhalten, wurden im Bereich der Rettungsstationen umfangreiche Instandhaltungsarbeiten verrichtet und auch neue Einsatzfahrzeuge angeschafft. Die Berufsrettung arbeitet hochprofessionell. Ich möchte nur an das Herzinfarktmanagement erinnern, das schon in der Funktionsperiode Pittermann eingeführt wurde, also Anfang der 2000er Jahre. Dieses Modell gibt es noch immer, und das ist ein gescheites und sehr gutes Modell, denn damit konnte und kann garantiert werden, dass jeder Herzinfarktpatient binnen der vorgeschriebenen Zeit eine Koronarangiographie erhalten kann. Es hat sich schon damals nach der Einführung im ersten Jahr gezeigt, dass die Herzinfarktmortalität massiv gesenkt werden konnte. Das ist vorbildlich für ganz Europa und wahrscheinlich für die ganze Welt.
Zum PSD und Sucht- und Drogenfragen: Ganz wichtig war die Eröffnung des neuen Kinder- und Jugendpsychiatrischen Ambulatoriums in der Leopoldstadt. Es ist dies das dritte Ambulatorium, und vor dem Hintergrund, dass sehr viele Menschen einen problematischen Umgang mit Alkohol haben, ist es sehr wichtig, dass es das Projekt „Alkohol.Leben können“. seit 2014 gibt. Damals hat es „Alkohol 2030“ geheißen, und das Konzept ist mit weiteren Angeboten noch verbessert und angereichert worden. Die KlientInnen werden bedarfsorientiert und zielgruppenorientiert individuell betreut und begleitet.
Ich halte das vor allem deshalb für ein besonders tolles Projekt, weil die Möglichkeit besteht, den Beruf weiter auszuüben und daneben dieses Angebot in Anspruch nehmen zu können. Ich meine, dass das wirklich ein ganz ausgezeichnetes Konzept ist! Wenn nämlich der Dienstgeber erfährt, dass man dieses Projekt macht und zum Beispiel immer um 10 Uhr Vormittag weggehen muss, dann hat man wahrscheinlich kein gutes Leben mehr am Arbeitsplatz. Deshalb besteht die Möglichkeit, dieses Programm berufsbegleitend zu absolvieren. Dieses dauert bis zu zwei Jahren und länger, je nachdem, wie es gebraucht wird, und das ist ein Erfolgsprojekt. Das kann ich deswegen so sicher behaupten, weil ich schon einigen Personen vor allem im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit dieses Programm empfohlen habe und dieses Programm meist mit großem Erfolg absolviert wurde und die Leute wirklich vom problematischen Alkoholkonsum weggekommen sind.
Als weiteres tolles Projekt möchte ich die Sorgen-Hotline Wien erwähnen. Dabei handelt es sich um eine Telefon-Hotline für alle, die psychisch oder psychosozial belastet sind. Durch ein multiprofessionelles Team werden Beratungs- und Entlastungsgespräche geführt, damit die Sorgen nicht zu Krisen werden. Auch das wird gut angenommen, und ich halte es ebenfalls für ein ausgezeichnetes Projekt.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass wir auf unser öffentliches Gesundheitswesen auf verschiedensten Ebenen stolz sein können. Wir brauchen dieses öffentliche Gesundheitswesen, von den Spitälern bis zu den einzelnen Projekten zu allen möglichen Gesundheitsthemen betreffend psychische, mentale und physische Gesundheit, und wir als Sozialdemokratie garantieren dafür, dass es nicht nur so bleibt, sondern immer besser wird. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Die Redezeit betrug 17 Minuten. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Mahdalik. Selbstgewählte Redezeit und fraktionelle Restredezeit 5 Minuten. Bitte, Herr Gemeinderat.
GR Anton Mahdalik (FPÖ): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Lieber Herr Stadtrat! Liebe Stuntfrau hinter mir, die den Stadtrat gerade vertritt!
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