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Gemeinderat, 56. Sitzung vom 26.06.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 89 von 104

 

PVE-Turbo, um von den 16 und den zusätzlichen 5 Kinder-PVEs, die ich sehr großartig finde, auf die 36 zu kommen, die ja eigentlich bis zum nächsten Jahr eingerichtet werden sollten, und zwar ohne die Kinder-PVEs. Das glaube ich nicht, dass sich das ausgehen wird. Aber da ist schon etwas dran jetzt.

 

Jetzt muss ich schauen, ob ich zum nächsten Bereich auch einen Antrag habe. Ja: Primärversorgungseinheiten durch Pflegekräfte des FSW und des Wiener Gesundheitsverbundes. Ich glaube nämlich, dass die Stadt auch dazu noch mehr beitragen kann. Herr Stadtrat! Wenn man in jeder PVE zum Beispiel eine Pflegekraft durch die Stadt Wien als Unterstützung hätte, wäre das sicherlich eine sehr positive Sache. Daher bringen wir dazu einen Antrag ein.

 

Zum Bereich der Pflege: Wir werden älter - Gott sei Dank - und wir bleiben dabei hoffentlich recht lange gesund. Es kommt dann aber doch meist eine Zeit, in der man doch betreuungsbedürftig ist, und daher wird der Bereich der Pflege von Jahr zu Jahr wichtiger. Kreative Maßnahmen sind notwendig. Und gerade bei der Präsentation des WIGEV-Personalberichtes war ich sehr erstaunt, Herr Stadtrat, weil Ihre Generaldirektorin Kölldorfer-Leitgeb sagte, dass dieser Bericht die positive Entwicklung der vergangenen Jahre zeige. Herr Stadtrat! Vielleicht sollten Sie Ihre Generaldirektorin besser informieren! Der Besetzungsgrad im Bereich der Pflege ist im Vergleich zu 2019 um 4 Prozentpunkte gesunken, und bei den diplomierten Pflegekräften haben wir mehr als 200 Austritte, also mehr als 1 Drittel. - Wenn das eine positive Entwicklung im Pflegebereich ist, na dann gute Nacht!

 

Es wird hier viel getan. Gerade im Bereich der Schulung haben Sie den Anstoß gegeben. Das weiß ich, wir haben das ja sehr lange diskutiert. Und das ist toll. Aber man darf jetzt nicht die Augen schließen und sagen: Alles ist toll. Wir haben, wie ich zumindest sehe, viele Austritte, oder es stimmt die Statistik nicht. Ich kann nur sagen, dass ich die Zahl der Statistik entnommen habe.

 

Damit komme ich ganz kurz zum Sozialbereich. Dazu hat Herr StR Mahrer heute ja schon einiges gesagt. Darauf möchte ich jetzt gar nicht weiter eingehen. Ich glaube, Sie legen das Augenmerk auf das Thema soziale Gerechtigkeit, da läuft aber auch nicht alles ganz richtig, da besteht auch Handlungsbedarf. Zum Fonds Soziales Wien: Wie Sie wissen, habe ich von Anfang an kritisiert, dass das eine Blackbox ist und dass wir nur informiert werden. Ich halte den Fonds Soziales Wien für eine sehr gute Institution, die auch sehr gut funktioniert. Ich halte es aber nach wie vor für unmöglich, dass die Opposition nur Informationen bekommt, nirgends eingebunden ist und nur im Nachhinein nachfragen kann. Ich hoffe sehr, Herr Stadtrat, dass Sie da bald erste Reformschritte setzen! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ich fasse zusammen: Die Reform des WIGEV ist mehr als eine administrative Änderung. Sie ist ein Schritt zu einem patientenorientierten Gesundheitssystem. Weiter so wie in der PVE! Es soll stadteigene Pflegekräfte geben, das würde zur Schaffung eines patientenorientierten Gesundheitsturbos beitragen. Pflegemangel ist ein österreichisches Problem mit kreativen Ansätzen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir in der Stadt Pflegekräfte, die 60 Jahre alt sind und dann keinen Nachtdienst mehr machen müssen, anders einsetzen, etwa als MentorInnen, denn sie haben viel Erfahrung und können den jungen Leuten sehr viel mitgeben. Ich glaube, das wäre ein kreativer Ansatz.

 

Es gibt also eine Menge an Herausforderungen. Und wie Sie wissen, sage ich immer: Gesundheitspolitik ist etwas, was man eigentlich gemeinsam sehen soll. Wir alle sind verantwortlich für die Gesundheit der Wienerinnen und Wiener. Wir sind dafür verantwortlich, dass sie, wenn sie krank sind, bestens betreut werden. Daher bin ich und sind wir als Wiener ÖVP immer bereit, die Hand auszustrecken, um Lösungen zu finden, die wir auch unterstützen können. Es soll also nicht blockiert werden, sondern Sie sollen gestalten. Wir sind dabei! Gehen wir gemeinsam mutigere Reformen an! Noch ist es nicht so weit. Derzeit werden wir nicht zustimmen, wenn es aber gut weitergeht, dann schaut es in einem Jahr vielleicht anders aus. - Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Die Gesamtredezeit sind jetzt 15 Minuten gewesen. Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Dr. Laschan. Selbstgewählte Redezeit zunächst einmal 10 Minuten, aber es gibt auch einen Block. Bitte.

 

19.05.29

GRin Dr. Claudia Laschan (SPÖ)|: Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich möchte gerne noch eine Anmerkung zu meiner Vorvorrednerin, Frau Kollegin Huemer, zu dem Thema machen, dass die Zahl der gesunden Lebensjahre bei Frauen schlechter geworden ist. Ich möchte das jetzt nicht in Frage stellen, sondern nur anmerken, in dieser Studie steht: „Bei der Interpretation der Ergebnisse ist darauf zu achten, dass es methodische Unterschiede bei der Erhebung gab. Diese können vor allem im Jahr 2014 zu einer Überschätzung der gesunden Lebensjahre geführt haben. Dementsprechend wurde die Verringerung der gesunden Lebensjahre verzeichnet.“

 

Zusätzlich besteht noch das Problem, dass das eine subjektive Befragung ist. Dazu ist mir jetzt spontan eingefallen, dass Männer eher dazu neigen, zu sagen. Ja. Mir geht es gut. Das ist meine Erfahrung aus dem klinischen Alltag. Wenn man Männer fragt, wie es ihnen geht, sagen sie meist: Ich habe gar nichts. Tatsächlich sind sie aber sehr krank. Frauen neigen hingegen eher dazu, das realistischer wahrzunehmen, etwa auch ihre psychische Belastung, die Frauen aus unterschiedlichen Gründen oft haben. Bei Frauen fließt das dann auch ein, bei Männern jedoch fast gar nicht.

 

Ich glaube also, dass es darum geht, dass man sich diese Frage der gesunden Lebensjahre noch ein bisschen genauer und vertiefend anschaut. Ich werde das versuchen, weiß aber nicht, ob das gelingen kann, weil wir ja - und das sage ich jedes Mal - die Gesundheitsdaten nicht wirklich haben. Wir haben keine validen Daten, weil sie nicht erhoben werden, weil sie von den Hausärzten nicht erhoben werden müssen. Eine Leistungserfassung beziehungsweise Diagnoseerfassung ist erst jetzt in Arbeit. Das wird kommen. Und auch die Daten aus den Spitälern bilden oft nicht die Wirklichkeit ab, weil dort nicht die Grund

 

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