Gemeinderat, 55. Sitzung vom 18.06.2024, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 80
Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Finanzen, Wirtschaft, Arbeit, Internationales und Wiener Stadtwerke gerichtet. In dieser Anfrage geht es um das Festival ViennaUP. (Sehr geehrter Herr Stadtrat! Vor über einer Woche ist die 'Vienna Up 24' - Österreichs größtes Start-up-Festival und ein hoch renommiertes Vorzeigeprojekt der Wirtschaftsagentur als Fonds der Stadt Wien zu Ende gegangen. Was können Sie uns dazu bitte berichten?)
Bitte um Beantwortung.
Amtsf. StR KommR Peter Hanke: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Ich beantworte das sehr, sehr gerne, weil ich glaube, dass es für Wien als moderne, innovationskräftige Stadt ganz wichtig geworden ist, ein Format zu entwickeln, das Start-ups ein Zuhause gibt und einen Rahmen bilden kann - einen Rahmen, der für eine moderne Stadt wichtig ist, der für Europa wichtig ist und mit dem wir beweisen können, dass wir mit Start-ups richtig umgehen. Wie geht man richtig um? Indem man, glaube ich, Kommunikation fördert, entsprechende Teilformate organisiert und Förderungen zur Verfügung stellt, um eben ein Wohlfühlmomentum für all jene zu schaffen, die sich in dieser Stadt mit einer Gründung eines Unternehmens auseinandersetzen und zusätzlich als Start-up neue Ideen zur Verwirklichung bringen.
Ich darf vielleicht nur eingangs sagen: Seit 2012, habe ich mir ausgehoben, wurden in Österreich 3.400 Start-ups gegründet, 60 Prozent davon in Wien - also eine erquickliche Anzahl. Wir sind der Schwerpunkt für Start-ups in Österreich, und deshalb ist es doppelt notwendig, ein internationales Format zu schaffen. Diese ViennaUP ist so ein internationales Format, wo auch alle Platz haben sollen. Wir versuchen, dieses Format auch so einzubinden, dass es im Standortmarketing - das mir persönlich auch als Präsident der Wirtschaftsagentur wichtig ist - für Wien einen Platz findet, denn ich glaube, dass man es international relativ leicht haben soll, Wien als den Gründungsstandort möglichst schnell zu finden. Deshalb haben wir auch mit „viennabusiness.com“ vor kurzer Zeit eine eigene Homepage freigeschaltet, wo eben dieses Willkommen auch klar spürbar wird, die ersten Ansprechpartner klar genannt werden und man sehen kann, wie es funktioniert.
Aber ein Mal mehr zu den Schwerpunkten: Die Schwerpunkte bei der ViennaUP sind dem nachhaltigen Unternehmertum gewidmet. Das ist ein allgemeiner Begriff und man kann jetzt sehr viel darunter verstehen. Am Ende geht es natürlich darum, dass wir versuchen, die Technologieschwerpunkte mitzunehmen, dass wir überall dort, wo wir schon gut sind, weitere Schwerpunkte setzen wollen, aber dass insbesondere die Nachhaltigkeit im engeren Sinn und die Technologien, über die wir derzeit reden, von KI angefangen bis zu den Greentech-Themen, hier ein Zuhause finden. Da bedarf es einer Durchmischung nationaler und internationaler Gruppen, und ich möchte eines vielleicht vorwegnehmen: Es ist bei dieser ViennaUP 2024 gelungen, ganz klar den internationalen Schnitt der Beteiligten anzuheben. Wir sind mittlerweile bei über 75 Prozent gelandet, und das zeigt einfach, dass dieses europäische Interesse - und teilweise weit darüber hinaus - gegeben ist, und ich halte das für eine sehr gute Entwicklung.
Wenn wir uns anschauen, was bis dato passiert ist: Es ist diese ViennaUP 2024 vor zwei Wochen das vierte Mal über die Bühne gegangen, und ich darf vielleicht zurückblickend auf die ViennaUP'21 sagen, es war ja damals keine leichte Zeit. Es war die Pandemie, und es wurde rein digital mit diesem Format gestartet - was natürlich nicht leicht ist, wenn man etwas Neues tut und dann gleich in der Pandemie einen Aufschlag zu tätigen hat. Das Ganze hat sich aber dann in der ViennaUP'22 schon klar gebessert, und wir konnten das erste Start-up-Festival sein, das nach der Pandemie auch wirklich wieder haptisch stattgefunden hat. Und das letzte Jahr, 2023, hatten wir schon über 14.000 Teilnehmer zu begrüßen - 9 Tage voller Inspiration und Wien-Erlebnis. Wir versuchen, diese ViennaUP einerseits klarerweise inhaltlich aufzuladen mit den Schwerpunktthemen, aber andererseits auch das Genussthema, das mit Wien immer im Zusammenhang steht, und das Leistungsfähige auch gemeinsam zu kommunizieren.
Dafür haben wir uns einen Standort ausgesucht, der als Homebase zur Verfügung steht, das ist der Karlsplatz, weil von dort aus in dieser Woche täglich entsprechende Veranstaltungen stattgefunden haben, wir aber auch eines gesagt haben: Es sollte die Community, die ja in Wien schon sehr ausgeprägt ist, selbst aktiv werden, und wir als Wirtschaftsagentur Wien wollen hier den Rahmen geben. Die Community entwickelt sich also hier intensiv und kann sich intensiv in dieses Festival einbringen, um nicht bespielt zu werden, sondern selbst spielen zu können. Das halte ich sowohl demokratiepolitisch als auch wirtschaftspolitisch für den richtigen Zugang, dass man eben versucht, die Kreativität hier in den Vordergrund zu stellen und entsprechende Schritte zu setzen, zu zeigen, wie es denn geht.
Ich selbst durfte bei dieser ViennaUP'24 vor Kurzem auch bei der Eröffnung dabei sein. Leider war es wettermäßig ein bisschen schwierig, es hat geregnet. Der Karlsplatz an der Oberfläche hat es dann nicht mehr hergegeben, wir mussten also in die Passage ausweichen, aber es waren 400 Gäste dabei. Viele aus diesem Raum waren ja mit dabei und haben es gesehen: Es war eine gute Stimmung, es wurde dieser Start wirklich richtig gefeiert, und die, die mitgefeiert haben - daran möchte ich noch einmal erinnern -, waren Gruppen aus Thailand, aus Indien, aus den USA, aus den europäischen Hauptstädten. Also diese Internationalität ist uns ein Stück weit in der Umsetzung wirklich gelungen.
Wenn ich die größten ViennaUP-Einzelveranstaltungen hernehme, dann darf ich hier sagen, dass wir das Österreich-Finale der Start-up-Worldcups generieren durften, dass wir die Connect Days mit den KMUs gemeinsam bespielen durften, die Impact Days und die Tech Jobs Fair - eine Messe für Jobs in diesen Gründungsbereichen - auch fokussiert haben, sodass sich nämlich alle hier mitgenommen fühlen, und wir werden diesen Weg auch weitergehen. Wenn ich jetzt schon die erste Bilanz für dieses Jahr 2024 ziehen darf, kann ich auch noch berichten: Wir
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