«  1  »

 

Gemeinderat, 53. Sitzung vom 22.04.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 60 von 76

 

Energie, weil wir ja wissen, dass man bei Anergienetzen schauen kann, wo die Verbräuche sind und wo zugeliefert werden kann. Das wäre also die Chance, aus diesem Areal ein richtig zukunftsweisendes Projekt für die Stadt Wien zu machen, ein Projekt für unterschiedlichste Nutzungen. Auch da wird aufgebaut, und ich hoffe, dass dann der Schwerpunkt auch auf den Ergebnissen der Mediation bleibt. Die sind jetzt schon zwölf Jahre her, aber immer noch gültig, wenn man eben sagt, dass es eine sogenannte kuratierte Ansiedlungsstrategie gibt.

 

Dazu würde ich gerne mehr Information haben. Alles, was ich an Informationen habe, stammt von einer Präsentation in der Bezirksentwicklungskommission des 14. Bezirks, eben von der WSE-Tochter Otto Wagner Areal Revitalisierung GmbH. Das ist viel Information gewesen, aber spezifische Information zur nachhaltigen Energieversorgung oder zu dieser kuratierten Ansiedlungsstrategie mit Bildungseinrichtungen im Zentrum, wie es geheißen hat, würde mich speziell interessieren.

 

Der letzte Punkt, der auch noch aus der Mediation oder eigentlich aus den ExpertInnengremien ausständig war, war das sogenannte Parkpflegewerk, denn schließlich ist das ja auch ein denkmalgeschütztes Areal. Ich erhoffe, dass die Richtlinien, die jetzt zum Freiraumkonzept erstellt werden, sich möglichst nah an einem Parkpflegewerk eines denkmalgeschützten Areals orientieren. Es ist die Herausforderung, dass die Freiflächen, Bäume und die Bepflanzung denkmalgeschützt sind, es aber trotzdem auch im Freiraum logischerweise Nutzungen geben wird und auch Nutzungen - angefangen bei konsumfreier Nutzung - geben soll. Jetzt meine ich einfach das Nutzen der Wege zur Erholung und zum Durchgehen bis zum Steinhof-Areal dahinter, aber auch die Nutzung zur Erweiterung der Gastronomie und ähnlicher Nahversorgungselemente für diesen Bezirksteil.

 

Das heißt, was wir hier jetzt beschließen, ist die finanzielle Grundlage für einen Sanierungs- und Entwicklungssprung, auf den das Otto-Wagner-Areal seit ungefähr 2018 oder 2016 wartet. Wir wissen, dass die zuerst geplante Ansiedlung der Central European University und dann das Abspringen der Central European University eine zeitliche Verzögerung bedingt haben, aber ich hoffe, dass mit diesen Mitteln und mit diesen Grundlagen die Sanierung - wie soll ich sagen - richtig in Gang kommt und es zu einer spannenden Nutzung und Entwicklung dieses Areals zu einem modernen Quartier kommt. Ich sehe dem mit großer Freude entgegen, und wir werden zustimmen. Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Mag. Juraczka. Ich erteile es ihm.

 

15.33.26

GR Mag. Manfred Juraczka (ÖVP)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Berichterstatterin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Ich kann meiner Vorrednerin nicht die Beweggründe von Kollegen Mahdalik erklären, aber vielleicht interessieren Sie ja auch die Beweggründe, warum wir nicht zustimmen werden. Ich bin ja meinerseits ein wenig überrascht, wie einfach sich die GRÜNEN hier zu einer Zustimmung überreden ließen, weil wir alle, vor allem die, die schon länger in dem Haus sind, um die bemerkenswerte Geschichte des Otto-Wagner-Spitals und die Probleme wissen, die wir dort in vielerlei Hinsicht hatten.

 

Ich habe hier einen Zettel vorbereitet. Das ist keine Redeunterlage, es ist ausschließlich die Chronologie des Otto-Wagner-Spitals, beginnend mit dem Jahr 2006 - keine Sorge, ich lese jetzt nicht alles vor -, der neuen Flächenwidmung und dem langsamen Zusammenwachsen der Steinhof-Gründe mit dem Otto-Wagner-Spital. Am 17. Juni 2006 hat es erstmals von Seiten meiner Fraktion, der Volkspartei, den Ruf nach einem Weltkulturerbe für das Otto-Wagner-Spital gegeben. Es gab dann in weiterer Folge im Jahr 2008 den Kauf von 26.000 m² durch die Gesiba um satte 8,9 Millionen EUR. Das Jugendstiltheater musste 2009 schließen, und es gab dann 2011 wirklich eine manifeste, politische Diskussion über die Gestaltung, und zwar aus vielerlei Grund. Einerseits, weil es natürlich eine grüne Lunge ist, gerade auch seit dem Zusammenwachsen mit dem Bereich der ... (GRin Dr. Jennifer Kickert: Steinhof-Gründe!) Steinhof-Gründe! Danke, damit ich es rauskriege. Es ist darüber hinaus Naherholungsgebiet für viele Anrainer, und wir wissen ja, dass sich die Anrainer in diese Diskussion ganz intensiv eingebracht haben. Und es ist natürlich auch ein kulturelles Schmuckstück, und zwar nicht nur die Kirche, sondern das gesamte Ensemble inklusive der dort ansässigen Pavillons.

 

Als wir dann im Jahr 2011 die Diskussion hatten, gab es glücklicherweise sehr bald Redimensionierungen der dortigen Bauvorhaben. Das ging dann so weiter. Es gab dann Mediationsabkommen von Stadt, Gesiba und Aktivisten. Man ist dann dazu übergegangen, ein Baurecht herzugeben, und vieles mehr. Es gab immer wieder neue Redimensionierungen des Wohnprojektes. Dann ist man 2015 dazu übergegangen - auch durchaus nachvollziehbar und nicht zu beanstanden -, dass man dort Flüchtlinge untergebracht hat. 2016, zu einem Zeitpunkt, als die Planungssprecherin in dieser Stadt noch Maria Vassilakou hieß, hat diese in einem Antwortbrief an ICOMOS damals einen umfassenden Schutz der Gründe zugesagt und dass es bis Ende dieses Jahres - wohlgemerkt, des Jahres 2016 - ein Gesamtkonzept für dieses Areal geben würde. Es gab dann Bauempfehlungen für den reduzierten Wohnbau. Dagegen gab es wieder Beschwerden, Anrainer haben sich dagegen ausgesprochen.

 

Dann sind die NEOS erstmals in diese Diskussion eingestiegen und haben am 10.5.2017 eine Seilbahn für dieses Areal gefordert. 2018 war es dann in der Tat so, dass die CEU, die Soros University, den Standort für sich entdeckt hatte, nachdem man mit dem Standort in Budapest - ich sage es einmal so - nicht ganz zufrieden war. Es gab da lange Diskussionen. Bgm Ludwig hat uns am 28.11.2018 erklärt, dass die Verhandlungen mit der Universität auf Hochdruck laufen würden. Leider Gottes kam es dann allerdings zu einer fixen Absage im Sommer 2022.

 

Nun ist der derzeitige Stand - zwei Komponenten davon haben Sie genannt -, dass das Dokumentationsarchiv dort hinübersiedeln möge und dass eine Kulturinitiative kommt. Soweit so gut. Wir haben auch beide Initiativen positiv bewertet, nur, ich sage Ihnen ganz offen: Es war ja

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular