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Gemeinderat, 51. Sitzung vom 20.03.2024, Wörtliches Protokoll  -  Seite 79 von 102

 

niert, sind wir auch absolut dabei, wenn es mögliche Aufstockungen geben könnte. - Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gemeldet ist GR Schulz. Ich erteile es ihm. Bitte.

 

17.14.45

GR Benjamin Schulz (SPÖ)|: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Zuseherinnen, liebe Zuseher!

 

Im September 2017 wurde das Integrationsjahr eingeführt, um Asylberechtigten, subsidiär Schutzberechtigten sowie AsylwerberInnen den Erwerb von Kenntnissen der deutschen Sprache und von Qualifikationen, die für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt erforderlich sind, zu ermöglichen. Damit sollen die Chancen für eine nachhaltige Beschäftigung am regulären Arbeitsmarkt verbessert werden, um so langfristig stabile Arbeitsverhältnisse einzugehen.

 

Mit dem heutigen Vorhaben - College 25+ und Jugendcollege Wien - bauen wir diese Integrationsmaßnahmen für Asylberechtigte, subsidiär Schutzberechtigte und AsylwerberInnen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit in Wien massiv aus. Durch dieses Programm sollen gezielte Unterstützungsmaßnahmen angeboten werden, um diese genannten Personengruppen bestmöglich auf eine erfolgreiche Integration am Arbeitsmarkt und auf die Gesellschaft vorzubereiten.

 

Derzeit bietet das Jugendcollege Wien „Basic“ 540 Plätze, während das Jugendcollege Wien „Advanced“ 372 Plätze umfasst. Um die Kapazitäten zu erweitern, sollen zusätzlich zu diesen 912 Plätzen nun weitere 3.120 Plätze geschaffen werden. Damit stehen ab September 2024 insgesamt 4.032 Plätze für Jugendliche und junge Erwachsene zur Verfügung. Zusätzlich werden durch das College 25+ jetzt 1.800 Plätze für eine weitere Gruppe geschaffen. Dieses richtet sich an ältere Asylberechtigte, subsidiär Schutzberechtigte sowie AsylwerberInnen mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit. Somit stehen in Wien insgesamt 5.040 Plätze zur Verfügung, die auf mehrere Projektträger aufgeteilt werden.

 

Die beschriebene Maßnahme ist eine der größten Einzelmaßnahmen im Bereich der Arbeitsintegration, die in Wien umgesetzt wurden. Hauptziel ist es, eine frühzeitige und nachhaltige Integration der eben genannten Personengruppen zu erreichen und potenzielle Arbeitskräfte, die wir auch so dringend benötigen, schnell an den österreichischen und vor allem an den Wiener Arbeitsmarkt heranzuführen. Darüber hinaus soll durch aktive Maßnahmen zur Arbeitsintegration eine Verfestigung in unserem Sozialsystem verhindert werden. Dies trägt dazu bei, dass die Personen eigenständig und selbstsicher in die Gesellschaft eingegliedert werden können.

 

Die Einführung des Jugendcollege und des College 25+ ermöglicht es den TeilnehmerInnen, verschiedene Bildungs- und Arbeitsangebote gleichzeitig in Anspruch zu nehmen, anstatt diese nacheinander zu absolvieren. Dieser Ansatz fördert nicht nur die Effizienz, sondern gewährleistet auch die Kontinuität, indem längere Schulungsmaßnahmen angeboten werden statt mehrerer Maßnahmen mit Unterbrechungen. Durch diese längeren und kontinuierlichen Schulungen können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besser in die Materie eintauchen und ihre Fähigkeiten und Kenntnisse vertiefen.

 

Darüber hinaus - Kollege Konrad hat schon einiges angedeutet und angesprochen - liegt der Fokus auf alle Fälle auf dem Erwerb ausreichender Deutschkenntnisse. Ein grundlegendes Verständnis der deutschen Sprache ist entscheidend für eine erfolgreiche Integration am Arbeitsmarkt.

 

Neben Deutschkenntnissen werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusätzliche Qualifikationen vermittelt, die für eine erfolgreiche Arbeitsintegration erforderlich sind. Die TeilnehmerInnen werden mit dem österreichischen Arbeitsmarkt vertraut gemacht, um ein Verständnis für die Anforderungen, Möglichkeiten und Herausforderungen des Arbeitsumfeldes in Österreich zu entwickeln. Ein weiteres Ziel ist es, die TeilnehmerInnen erfolgreich in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, um geeignete Arbeitsplätze zu finden und diese auch behalten zu können.

 

Neben der Integration am Arbeitsmarkt ist es natürlich auch gesellschaftlich extrem wichtig, dass diese Menschen integriert werden. Darüber hinaus - Kollege Konrad hat es angesprochen -: Basisbildung in Mathematik und Englisch, digitale Kompetenzen, Vermittlungsunterstützung, Informationen über den österreichischen Arbeitsmarkt, Berufsorientierung, und vieles mehr. Insgesamt zielen diese beiden Collegeformen darauf ab, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse sowie Unterstützung zu vermitteln, um eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft in Österreich zu ermöglichen.

 

Ich möchte euch in diesem Zusammenhang auch eine weitere sehr wichtige arbeitsmarktpolitische Maßnahme näherbringen und diese näher erläutern: den Öko-Booster. Die Stadt Wien hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2020 klimaneutral zu sein. Der Weg dort hin wird mit der Strategie „Raus aus Gas - Wiener Wärme und Kälte 2040“ beschritten, mit der der Ausstieg aus fossiler Energie für die Wärme- und Kälteversorgung gelingen soll. In Wien werden daher in den kommenden Jahren hunderttausende Haushalte von fossilen auf erneuerbare Energien umgestellt.

 

Um diese Transformation bewältigen zu können, braucht es gutausgebildete Fachkräfte in den klimarelevanten Berufsfeldern. Genau da setzt das Projekt Öko-Booster an. Die Initiative der Arbeiterkammer Wien in Zusammenarbeit mit dem AMS Wien und dem WAFF, dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds, bietet jetzt arbeitssuchenden jungen Erwachsenen die Möglichkeit, in klimarelevanten Zukunftsberufen Fuß zu fassen. Konkret können arbeitssuchende Wienerinnen und Wiener zwischen 18 und 24 Jahren ohne abgeschlossene Lehrausbildung in eine Facharbeiter-Intensivausbildung in den Berufen Elektrotechnik und Installations- und Gebäudetechnik einsteigen. Besonders junge Frauen sollen für diese zukunftsträchtigen Ausbildungen gewonnen werden.

 

Neben diesen vielen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen beweisen wir ein Mal mehr, dass wir vor allem Politik für die Menschen in dieser Stadt machen und tagtäglich

 

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